Miteinander souverän
Bedingungen, man müsse stets erst irgendwo Mitglied sein und sich irgendwelchen Regeln „unterordnen“, damit man sich „einbringen“ kann, lässt bei mir den einen oder anderen Zweifel aufkommen, ob so mancher überhaupt weiß, was Souveränität wirklich bedeutet.
Vor allem dann, wenn irgendwelche „Mitgliedsvorteile“ im Raum stehen, die den Sinn einer „unbedingten“ Mitgliedschaft und Gemeinschaft befürworten sollen.
Vergangene Erfahrungen zeigten, dass es eher jene sind, die sich von den Erfahrungen des Einzelnen einen entsprechenden Vorteil erhoffen und nicht selten mit süßen Worten locken. Eine Welt voller Glanzlichter und Vorteile.
Ich vertrete die Meinung, des sich frei Bewegens, im Sinne des Könnens und der Erfahrungen im Miteinander – jedoch souverän agierend und beobachtend. Auf diese Weise finden auch jene zusammen, die einander ergänzen – Gemeinschaften übergreifend.
So lautet stets die Frage: Welche praktischen und wirksamen Fähigkeiten hat der Einzelne und welche sind im Projekt angebracht? Denn Wirksamkeit des jeweiligen Ganzen hängt von den (praktischen) Fähigkeiten des Einzelnen ab.
Strickte Praxisorientierung schließt mögliche Phantastereien und Theoriegepinsel aus, weil Praxis stets das naheliegende Tun bedeutet (Aufgestellte Regeln sind auf ihre Sinnhaftigkeit hin zu prüfen, da sie die kreative Projektarbeit maßgeblich einschränken.). An dieser Stelle wird auch schnell erkannt, was man sich „an sinnvollem Tun“ ersparen kann und wenn es noch so sinnvoll erscheinen mag.
„Aktionismen und emotionale Befindlichkeiten haben in einem Projekt nichts zu suchen. Es sei denn man freut sich gemeinsam über einen Teilerfolg.“
„Warum ‚machst‘ du eigentlich nichts?“ „Ganz einfach, weil die Zeit dafür noch nicht reif ist. Und irgendetwas zu tun, ist nur beschäftigt zu sein. Es ist alles bereits vorbereitet.“ „Wann ist denn die Zeit reif?“ „In diesem Wandel, wie er gerade stattfindet, kann er sich dieser Moment nur von selbst ergeben. Man kann sagen, die Deckung liegt bereits vor. Der Bedarf mag noch auf sich warten, schließlich hängt er von jenen ab, die sich noch an ihren alten Zöpfen festhalten. Und zwingen kann man ja auch niemanden.“ „Ja, aber…“ „Da gibt’s kein ‚aber‘.“
In einem Umfeld, welches sich unter der Vorstellung „Wir müssen zusammenarbeiten und einander die Angst nehmen, wenn die „anderen“ kommen“, halte sich besser fern. Erfahrenes.
„Du musst!“
Das „Gleichschaltungsphänomen“ hält ebenfalls gern seinen Einzug und die „Infizierten“ verhalten sich fortan wie Mental-Zombies, jeden mit der Wichtig- und Richtigkeit kollektiv „befruchten“ zu wollen.
Hitler’s Gleichschaltungsgesetze sind lediglich der Wurmfortsatz konditionierter Verhalten, in der sich die Gruppe im glauben bewegt, nur weil alle der gleichen Meinung sind, dass Mehrheit der Schlüssel für den Erfolg bedeuten würde.
„Das war aber schon immer so.“ „Willkommen im Alten. Bitte hinten rechts einreihen. Nur all zu leicht wird die Notwendigkeit der Hinterfragung der eigenen Verhaltensmuster, die zum alten System führen, außer Acht gelassen.
Es sind sehr Wenige, die erkannt haben, dass Gewohnheitsrecht auf den Gewohnheiten und Konventionen einer sich bisher selbst (unter)haltenden Gesellschaft zu jenem System führen und so noch immer im Außen und „irgendwo anders“ Schuldige, Täter und Verantwortliche suchen.
Manchmal beschleicht mich der Gedanke, dass dies die Opfer sein könnten, die sich selbst für die Neue Zeit opfern und dennoch fest der Meinung sind, an überholten Denk- und Verhaltensmustern festhalten zu müssen.“
Jeder der praxisorientiert arbeitet oder darauf zuarbeitet, wird in obigen Fällen auf Dauer nur verheizt werden oder sich zunehmend in einem Sog gegenseitigen Betreuens und Bemitleidens kopfschüttelnd wiederfinden. Es gibt der noch genug, die sich im Opferverhalten wälzen und ständig nach Mitleid und Aufmerksamkeit zetern. Auch zeigt sich, dass das gutgemeinte Wort wiederum dazu genutzt wird, sich unter einer noch dünneren Staubschicht aus Leid verkriechen zu wollen, statt sich selbst auf dem Sumpf der eigenen Verdrießlichkeit herauszubewegen.
„Ja, aber Menschen brauchen doch Aufmerksamkeit.“ „Das mag sein. Ist es nicht eher so, dass über die letzten Jahrtausende geglaubt wurde, die Aufmerksamkeit von anderen erheischen zu müssen und dies der Kernmechanismus selbstgeschaffender sklavischer Abhängigkeit ist? Abhängigkeiten, wo sich das Opfer an den Geber klammert und greint, wenn es keine Achtung erhält und erbost ist? Achtung, die es sich selbst ständig vorenthält?“
„Schon mal versucht, ein „schwarzes Loch“ mit Materie füllen zu wollen? Es wird in der Regel größer. Und der Verstand des Heischers bewegt sich bei Beachtung immer weiter weg von der Realität notwendiger Umkehr.“
Was bei manchen Gruppen ebenfalls auffällig ist, dass jeder auf jeden wartet und jene sich so in einer erwartungsvollen Selbsthaltung schnell wiederfinden, selbst wenn man etwas in den Raum gibt, was man darüber hinaus bereits erarbeitet hat und dem Einzelnen für seine Entwicklung von nutzen ist, zögert man lieber weiterhin oder wischt Unverstandenes mit leichter Hand vom Tisch. Keine Grundlage der Zusammenarbeit. Die Beobachterrolle dient an dieser Stelle hervorragend weiter menschliche Verhaltensmuster zu studieren, die die „Gruppe“ fast magisch in einer Selbsthaltung bewahren.
„Es fährt ein Zug nach Nirgendwo…“
Und da man bekanntlich nichts erzwingen braucht, bleibt die Entscheidung bei jenen, wann und ob sie sich zum bisher Unverstandenen entscheiden wollen – oder nicht. Das ist auch der Grund, warum man stets für sich arbeiten sollte und „Gruppenwarten auf eine Lösung“ nicht zur eigenen Disziplin wird.
Wer Lösungen hat, tut gut daran sie stets präsentieren zu wollen – wenn sie gefragt sind. Ob andere diese überhaupt hören oder annehmen, ist deren Entscheidung.
„Warten auf Lösungen ist jedoch etwas anderes, als warten mit Lösungen.“
Eigene Erfahrungen zeigten, dass das Prinzip „T.E.A.M.“ sich darin begründete, das jeder überall an irgendetwas „mitzuwurschteln“ versuchte, weil unter Zusammenarbeit etwas verstanden wird, wo jeder sich gleichzieitg „einbringt“ (Heute zurückblickend, sind jene Projekte immer noch unvollendet.). Mich beschleicht dann immer der Gedanke, ob jene nicht nur daran mitarbeiten wollen, um sich am Ende nicht nachsagen zu lassen, sie hätten ja gar nichts getan.
„Einbringen“ macht dann Sinn, wie es dem eigenen Erfahrungs- und Handlungswissen, im Sinne des Projektes und seiner praktischen Fähigkeiten und damit verbundenen Aufgabe entspricht. Dies vermeidet unnötige Diskussionen und man kommt wirksam zum Ziel. Disziplin und Beharrlichkeit eines jeden Akteurs vorausgesetzt.
Organisieren hat hierbei nicht damit zu tun, dass alle gleichzeitig mitreden oder sich ein Meeting mit dem anderen überschlägt. Erfolgreicher ist die Herangehensweise, Gedanken und Meinung des Einzelnen im „Vier-Augen-Gespräch“ zu sammeln. Dies, weil sich gezeigt hat, dass die „Mitglieder in der Gruppe“ andere Verhaltensmuster an den Tage legen, als unter „vier Augen“.
Auch bedarf es von keinem, sich anderen „unterordnen“, denn schnell erobern jene die Szene, die sich eher durch Unwissenheit, lautem Organ, langen Zwergenschatten, Verteilen von anfänglichen „Zuckerbroten“ und mit Schulterklopfen hervortun.
Wichtig ist zu erkennen, dass nicht alles was getan werden „müsste“, auch „dringend“ getan werden muss. Eine weitere Gewohnheit ist ebenfalls über „weitliegende“ Probleme zu sprechen, an denen man zum aktuellen Zeitpunkt sowieso nichts ändern kann und sich so die Energie aus den Akteuren „verflüchtigt“.
Solche „Spezies“ mit einem solchen Verhalten, ziehen nicht selten die Energie aus dem Projekt und haben somit nichts im Projekt verloren.
„Die Welt, der Krieg, der Hunger…“ „Gut erkannt. Mach‘ mal einen Plan.“
Wenn sich innerhalb eines gemeinsamen Projektes heraustellt, dass jemand kaum Erfahrungen in seiner Aufgabe hat und im „Dazulernen“ unterwegs ist, tut er allen gut daran, dies durch Beobachtung zu tun und später für sich zu üben.
Projektarbeit ist keine Lernstunde für Anfänger und fortlaufenden Urschleimsammelerfahrungen.
Man sieht also, welche Bedeutung die Praxis des Einzelnen hat und es macht Sinn, dass sich jeder überlegt, was er wirklich selbst und ohne Abenteuer für sich, für die anderen und im Sinne der Aufgabe realisieren kann.
Peters „Finanz-Thema“ ist bspw. nicht mein Thema. Ich sehe mich auch nicht gezwungen, mich in diese Thematik einzuarbeiten. Das Vorhandensein von zwei Lösungsmustern, bei über zehn Jahren Arbeit daran ist – denke ich – mehr aus ausreichend (Das Wirtschaftsthema zur ganzheitlichen Neuorientierung wird von Herrn Schubäus bereits über 20 Jahre zusammengetragen.). So genügt es, mich mit meinen Erfahrungen in Medienentwicklung und Kommunikation einzubringen.
„Warum seit ihr mit dem Wirtschaftthema noch nicht weiter?“ „Ganz einfach. Nach über zehn Jahren kommunikation ist erkennbar, dass sich mit zuspitzender Situation die eigentlichen Patienten noch fester an ihr Erreichtes klammern. Und so wie es aussieht, muss der Schmerz erst groß genug sein, bis man in Aktion treten kann.“ „Das klingt hart.“ „Stimmt, jedoch kann man es auch nicht erzwingen.“
Dinge, von denen ich keine Ahnung habe, wo es andere gibt, die sich damit hervorragend auskennen, macht es Sinn sie das tun zu lassen, wie sie es für richtig erachten. Eine Weiterverabeitung der erarbeiteten Informationen ist dann wieder eine Angelegenheit, die in meinem Aufgabenbereich liegt, wenn man mir diese Dinge anträgt.
Zum Abschluss einige Gedanken, zum Tun und Vermitteln von Praxis:
„Man behält etwa 20% des Gehörten, 30% was man sieht, 50% als Kombination aus beidem, 70% worüber man selbst spricht und 90% was man selbst ausführt.“
P.S. Im Kern kann ich überall dort mitwirken, wo der notwendige Freiraum für mein Handeln und meine Entscheidungen darüber bestehen und nicht angezweifelt werden – Souveränität.