wpill
wpill

Nicht wie damals

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Mir kommen zu den sogenannten Terroranschlägen gerade ein paar zusammengewürfelte Gedanken in den Sinn, währenddessen im Nachbarort laute Musik ein Fest aufmischt und sich gleichzeitig ein Gewitter mit Blitz, Donner mit Regen ankündigt.

Als ich noch klein war, erlebte ich bereits, wie Terror aussehen kann. Da richtete er sich noch gegen „bekannte Persönlichkeiten“ und nicht wie heute. Okay, die Nazis waren noch überall in den sogenannten Ämtern. Heute gibt es zumindest keine Ämter mehr. Und in 1972? Da gab es dann Olympia – in München. Alles folgte irgendwie irgendeiner Ideologie.

Doch was sind schon Ideologien wert, wenn man erkennt, dass sie lediglich unterschiedliche Etiketten des selben Weines sind?

Denn auch die Medien sind indoktriniert. Jeder nimmt sich das heraus, was dem Erhalt des Systems, was ihn nährt, dienlich ist. Jeder darf sein Reich haben, solange die Prinzipien des Systems dabei nicht in Frage gestellt werden.

Heute holt man sich Flüchtlinge ins Land, die man vorher durch das Bekämpfen vorher selbstgeschaffener Feinde erst erzeugt hat. Als ob der gesamte Islam pauschal aus einer Truppe unkontrollierbarer Mörder bestehen würde.

Dschihad. Was das wirklich bedeutet, hat noch keiner so richtig verstehen wollen. Jenen ist auch nicht daran gelegen, denn hängt die eigene Funktion von einen Feindbild ab – einem Feindsein, was sie selbst in sich tragen. Und die ganze Nummer im eigentlichen Sinne eine innere Aufgabe darstellt. Dieser Kelche des Umdenkens geht an so gut wie keiner heutigen Religion vorbei. Als ob Religionen jemals dazu gedacht waren weit genug zu gehen.

Das System benötigt zur Aufrechterhaltung seiner Existenz das Opfer und seinen Täter. Und ein vergeblicher Akt nimmt seinen Lauf. Eine Bottom-Up-Betrachtung gelingt den wenigsten, sind Opfer-, Täter- und Beschützerschicksale miteinander verbunden. Und ihre Existenz aus Entstehen, Sein und Vergehen währt solange, wie dass System nicht hinterfragt wird. Denn jeder ist hierbei alles.

Aber wer denkt schon an das System, wenn er für die Erfüllung seiner Aufgabe belohnt wird? Das ist auch der Grund, warum manches so schmerzvoll ist: Aller Schmerz kommt vom Festhalten – bis es knallt.

Terror als psychologische Kriegsführung: Töte ein paar und sei dir der weiteren Betreuungsaufgabe über die verbliebenen gewiss. Angst, als Mittel um über die unbewusste Masse weiter verfügen zu wollen oder den Topf zum Überlaufen bringen. Konditionierungen und Gewohnheiten sind schon hartnäckig.

„Verhaltensmuster ändern sich nie – sie sterben einfach nur aus.“

Die Werkzeuge sind da wohl vielfältig, nicht selten mit dem Ziel der Destabilisierung von Strukturen. Ein künstlich geschaffenes System benötigt sowohl für seine Erhaltung, wie auch für seinen Verfall wohl entsprechende Werkzeuge. Und ein System aus erwählenden Betreuten und ihren auserkorenen Betreuern lässt sich wohl auch nicht anders „auflösen“.

Das alles mutet also mehr nach einer Nummer aus dem eigenen Systemhause an. Und da projiziertes, mangelndes Selbstvertrauen, auch als Misstrauen bekannt, wie ein Gift durch die Adern nahezu jeder Gesellschaft fließt und Flüchtlingsgesichter die Szene beherrschen, stellt sich mir zumindest nicht mehr die Frage, was tatsächlich damit erreicht werden soll. Paradigmenwechsel.

Die Menschen haben sich gegenseitig von etwas abgehalten, weil es den Konventionen und damit dem System und seinen Prinzipien widerspricht, etwas was sich der Einzelnen als wesentliche Veränderung gern „woanders“ wünscht: wahre Vernunft und nicht die gelernte. Aber das weiß er ja zum Glück nicht.

Denn auch die Täter sind nur Opfer, wie auch ihre Beschützer. Die Menschen versuchen sich, nur vor ihrer eigenen, selbstgeschaffenen Unkenntnis und damit verbundenen Handeln vor sich selbst schützen zu wollen, weil sie auch auf alles achten, nur nicht das, was wirklich wichtig für sie ist.