Nur das Festgestellte zu kritisieren, reicht nicht aus
(v1.0) Gerade stolperte ich über einen sogenannten „Waldzustandsbericht 2023“. Für gewöhnlich könnte man jetzt darüber nachdenken, ob man den Zahlen glaubt oder nicht, sich über die Schuldigen beschwert, ihn ignoriert, die übliche Haltung einnimmt, dass man ja sowieso nichts tun könne usw.
Die Vorstellung, dass „man“ selbst ja unschuldig sei und irgendwelche Verursacher (an allem) Schuld sind, sorgt dafür, dass der eigene „Vorgarten“ weiterhin „sauber“ bleibt.
So wie mal jemand sagte, dass sich unbedingt etwas in größerem Maße ändern muss, während das eigene „Stübchen“ ja sauber sei.
Da diese Haltung auch in anderen Disziplinen zu finden war/sind, wird sich auf diese Weise in einem gemeinsamen Gegeneinander bewegt.
Fragt man hingegen den Einzelnen, lautet mitunter die Antwort, dass er ja schließlich auch leben muss. Merken Sie, wie ich mich von „ihm“ durch das „er“ von ihm distanziert habe?
Im Grunde hat man es in der alten Ordnung mit einer Gesellschaft aus Einzelnen zu tun, wie eine Ansammlung von Sand, die – noch soviel davon – kein tragendes Fundament bildet, da sich der Einzelne aus der gemeinschaftlichen Verantwortung für sein „ökonomisches Handeln“ zu stehlen versucht, „weil er ja nicht anders kann“ und ja auch ein Recht auf „Freiheit“, „Eigentum“ und „Leben“ hat, was ihm von den Autoritäten wohlwollend zugestanden wird.
„Klassisch betrachtet: Wenn sich alle für „unschuldig“ halten, sind alle „schuldig“.“
Schuldzuweisung ist hierbei nur eines von vielen weiteren Verdrängungskonzepten, die typisch für die Teilnehmer des Systems sind. Hinweisend, dass es NICHT einfach darum geht, nur von einem System in ein anderes zu wechseln, weil gewohnt in „entweder…oder“ gedacht wird.
Den Menschen – besser: seine Denk- und Verhaltensweisen interessieren in der Regel nur die Erhaltung des eigenen Fürstentums des bisher Erreichten, im Rahmen einer Ansammlung von sich voneinander abgrenzenden Fürstentümern, die dann erst zusammenfinden/-arbeiten, wenn das gewohnt „Wertvolle“ gefährdet ist/erscheint.
Später, wenn die Autoritäten eindeutig signalisieren, dass es besser ist, zu „kuschen“, da man sonst das wohlwollend Zugestandene verlieren könnte, endet in der Regel auch die „Hinterhofrevolution“ und die einstig Aufbegehrenden verschwinden in der Versenkung, was dann nicht mehr funktioniert, wenn man nichts mehr zu verlieren hat.
„An dem Tag, an dem man erkennt, dass niemandem etwas, jemand oder gar das Leben gehört, ist auch der Tag, an dem man nichts mehr verliert.“
Ja, die sind doch an allem schuld…
Gern wird sich darüber ausgelassen, dass ja die Politik und sonstige an der gegebenen Situation „verantwortlich“ seien – mehr noch – dafür „zuständig“ (verantwortlich und befugt) seien.
Befugt zu sein bedeutet der mit der Aufgabe verbundenen Verantwortung alles entsprechende tun zu können, um dieser auch gerecht zu werden.
Verantwortung ohne Befugnisse oder eingeschränkte Befugnisse bedeutet, dass jemanden vorgibt, was der „Verantwortliche“ zu tun hat.
Befugnisse ohne Verantwortung ist jene Haltung, alles tun zu können, was einem in den Sinn kommt, ohne (angeblich) dafür „gerade“ zu stehen.
Verantwortung und Befugnisse – also Zuständigkeit – bedeutet auch, über die Rückmeldungen (Feedback) des eigenen Handelns reflektieren zu können, um das eigene Handeln entsprechend anzupassen.
Wer glaubt, „dieses Mal“ endlich die „gerechten Autoritäten“ gewählt zu haben, bewegt sich letztlich in einer anerzogen, als „normal“ erachteten Illusion, jedoch sichergestellten Betreuung.
Wer also die „Stimme“ abgibt, hat nachher nichts mehr zu sagen und darf sich notfalls nicht wundern, wie ihm später geschieht.
„Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“ „Bundeskanzlerin“ A. Merkel, 2008
Hinweisend: An diesem Punkt kann man das häufige, personengebundene Hassgebaren getrost wegstecken, wenn man das eigene Denken nicht verhindern will.
Während im gemeinschaftlichen Akt ja „nur“ an die Arbeit gegangen, Geld verdient und später wieder ausgegeben wird, ist gerade dieser Prozess – im Fokus seiner Aufrechterhaltung – nicht nur getragen von den Ressourcen des Planeten und der Leistungsfähigkeit des Menschen – getriggert von den Denk- und Verhaltensmustern des im Haben erzogenen Menschen – im mehr des Selben, da er ja Geld verdienen „muss“.
„Symptome, die auf dem grundsätzlichen Vorhandensein des anerzogenen Glaubens an den Wert von Geld beruhen, können mit selbigem nicht gelöst werden.“
Der „Waldzustandsbericht 2023“ – ob „wahr“ oder „erfunden“ – verweist auf die Tatsache, dass der Mensch stets vor einem Umdenkprozess steht und dass es eben NICHT damit getan ist, diesem Umstand mit den üblichen Verhaltensweisen zu begegnen.
Die ihm präsentierten Rückmeldungen gilt es nicht einfach nur festzustellen, sondern vor allem darüber zu reflektieren, was die Ursachen sind. Davon sind so manche Akteure recht weit entfernt, weil noch immer die Vorstellung herrscht, der Mensch sei das „Problem“. Mehr sind es jedoch seine Denk- und Verhaltensmuster, nach denen er funktioniert.
„Funktioniert“ deshalb, weil sie über ihn herrschen und es somit zu seiner Aufgabe wird, (die er annehmen oder nicht annehmen kann), wieder „Herr über sich“, statt gewohnt „Herr über andere“ sein zu wollen.
„Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.“ 1. Mose, 39,40
Im Grunde ist das jedem auf irgendeine Weise bewusst, möglicherweise zeigt es sich ihm nur als kleines Rumoren seines Gewissens. Doch übertönt dabei das gewohnte Argument, dass man „alleine ja sowieso nichts tun könne“ und – wie gesagt – ja auch leben müsse.
Und so wird – Stimme für Stimme – gemeinschaftliches Handeln weiter gerechtfertigt. Doch wer nicht anders kann, wird sich eines Tages eingestehen, dass es möglicherweise an der Zeit ist, „doch anders zu können“, bei dem sich gleichzeitig ein Umdenken einstellt.
Kaum jemand realisiert, dass der „Great Reset“ ein Phänomen des Einzelnen ist – sozusagen als „das jüngste Gericht“.
Der Mensch im Haben, gedeckelt durch „Alles oder Nichts“… mögen sich doch die nachfolgenden Generationen mit den Problemen auseinandersetzen.
Jene Generationen, die gewohnt auch nur in Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung aufgewachsen sind und mit den üblichen „Wertvorstellungen“ vollgestopft wurden.
Die Aussage: „Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir…“, verbunden mit der unausgesprochenen Bedingung: „… solange ihr so seid, wie uns das gefällt“, führt über von Generation zu Generation zum Verfall der Gesellschaft.
Die Vorstellung nicht anders zu können, beruht darauf, dass sich sagt wird, dass man ja nicht anders kann. Wer ständig meint, dass er keine Zeit hat, hat in der Regel auch keine…
Was gesellschaftlich vorgelebt wird, wird in der Regel auch „nachgelebt“, da Kopieren einfacher ist, als selbst zu denken.
Das von den Denk- und Verhaltensmustern des Menschen geschaffene System versucht sich stets selbst zu erhalten. Notfalls frisst es seine eigenen Kinder, während es die gefährlich erscheinenden „Andersdenkenden“ möglichst lange auszugrenzen versucht.
Was die „Andersdenkenden“ angeht, so besteht ein Unterschied zwischen dem Denken in Inhalten und dem Denken in Prinzipien. Der „Inhaltsorientierte“ ist dabei der „nähere Feind“, den es dann zu diskreditieren gilt und ebenfalls Teilnehmer des Systems.
Das liegt daran, dass der gewohnte Machtkampf innerhalb einer mental geschlossenen Anstalt stattfindet, wo es darum geht, eine Machtposition über den auserkorenen Gegner zu erlangen:
„Meine Freunde, es steht eine Revolution bevor. Wenn die Menschheit entdeckt, wer wir sind, wozu wir in der Lage sind, dann müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Versklavung oder Machtergreifung. Die Entscheidung liegt bei euch.
Aber denkt daran, wer nicht für uns ist, ist zwangsläufig gegen uns. Also… ihr könnt leiden und für die Menschen kämpfen, die euch hassen und fürchten. Oder ihr könnt euch mir anschließen und leben wie Könige… und Königinnen.“ „Sebastian Shaw“, X-Men: Erste Entscheidung, 2011
Der Grund, warum „Ungerechte“ gegen „gerechte Autoritäten“ ausgetauscht werden, liegt daran, dass man, unbewusst darüber, am bestehenden System weiter festzuhalten gedenkt.
Lieber ist man damit beschäftigt, die darin auftretenden Symptome und Gegner belohnt(!) weiter zu bekämpfen, während nicht verstanden werden mag, dass es die gemeinsamen Denk- und Verhaltensmuster sind, die den gewohnt konditionierten Teilnehmer fest im Griff haben, während sich dieser für sie hält. Trickreich.
Vom „Prinziporientierten“ halten sich hingegen beide fern, da dieser die Grundlage beider infrage stellt, statt sich damit zu begnügen, nur die „Ungerechten“ gegen „Gerechte“ oder diese vom Menschen geschaffenen Gesetze gegen jene vom Menschen geschaffenen Gesetze auszutauschen.
Reklame: Was den Unterschied zwischen „hören“ und „gehorchen“ angeht: „Rationale Autorität fördert das Wachstum des Menschen, der sich ihr anvertraut, und beruht auf Kompetenz. Irrationale Autorität stützt sich auf Macht und dient zur Ausbeutung der ihr Unterworfenen.“ „Haben oder Sein“, Erich Fromm
Vor einigen Tagen kam eben jene Frage rein, warum es mitunter so schwer erscheint, zwischen „hören“ und „gehorchen“ zu unterscheiden.
In der Regel sind jene, die den Unterschied nicht realisieren, gewohnt in Gehorsamsbereitschaft erzogen, und „es geht ihnen auf den Keks“, wenn jemand kommt und ihnen einen Tipp gibt, während sie sich dadurch – anerzogen – angetriggert fühlen, er würde versuchen, über sie bestimmen zu wollen.
So ist es demnach besser, auf das „Tipp geben“ grundsätzlich zu verzichten, was wiederum bedeutet, dass auch die Bedeutung und Vorstellung, was „Zusammenarbeit“ und „Dialog“ sein soll, zu hinterfragen sind. Das schließt die Vorstellungen über das mit ein, was Vernunft, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sein sollen.
Der Mensch im Haben, gedeckelt mit „Alles oder Nichts“, während er dem Leben nur den Namen „Nichts“ gegeben hat, damit er sich weiter davon abwendet und durch die anerzogene Vorstellung – ihm würde etwas, jemand oder gar das Leben gehören – sich auf diese Weise weiter leicht fremdbestimmen lässt, während er nach „finanzieller Freiheit“ strebt.
Der Ausdruck „finanzielle Freiheit“ ist bei genauer Betrachtung jedoch nichts anderes, als „Arbeit macht frei“.
Das liegt daran, dass Arbeit und Geld im Kern die wesentliche Abhängigkeit zueinander darstellen, die sich der Mensch im System geschaffen hat, neben der alles überlagernden Beziehung des Menschen zu seinen Denk- und Verhaltensmustern, die über ihn herrschen.
Letztlich ist es keine „Freiheit“, da alles „Geld“ als Dar-Lehen (Kredit, Schuld plus geldlich nicht mitgeschaffenen, jedoch geldlich zurückgeforderten Zinsen) ins System gelangt, während der Dar-Lehensnehmer durch seine gewohnte Erziehung zu den „gesellschaftlichen Werten“, dem angebotenen Dar-Lehen – im Akt der Besicherung – den Wert verleiht und sich so „willentlich“/anerzogen selbst versklavt und zum Sklaven macht.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du mein Brot verdienen.“ Mensch in der Rolle des Bankkaufmanns zum Dar-Lehensnehmer, kurz nach Abschluss des Dar-lehensvertrages
„Man bekommt immer das, was man sich „nimmt“, und das was man sich „nimmt“, ist bestimmt, von den Denk- und Verhaltensmustern.“
„Ich kann mich an den Wunsch nach Familie erinnern. Aber vielleicht war das auch nur, weil sich alle Frauen das wünschen. Woher weiß man, ob man selbst etwas will oder ob uns die Erziehung dazu programmiert hat?“ „Tiffany/Trinity“, Matrix Resurrections, 2021
„Alles oder Nichts“ – Warnschild für Verlustangst und damit verbundener Vorstellung(!) gesellschaftlich isoliertem Siechtums, was jedoch nur innerhalb des Haben-Systems so aussieht.
„Die Städte wollen für das Schlafen unter der Brücke ab 01.12.2024 bis zu 5 Euro pro Nacht verlangen.“
Der von den Denk- und Verhaltensweisen des Menschen erfundene „Feind“ dient ihm als Rechtfertigung, sich gegen mögliche Veränderungen zur Wehr zu setzen.
Ist dabei erst einmal die Ebene der Sachlichkeit verlassen, geht es anschließend nur noch ums dagegen sein, um des dagegen sein willen.
Das ist jener Moment, wo die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, Konventionen, Glaubenssätze und gesellschaftlichen Wertvorstellungen – aus dem das System ersteht und aufrechterhalten wird, „mit dem Rücken zur Wand stehen“.
Hinweisend: Etwas hat „System“, wenn es stets mit den prinzipiell gleichen Phänomenen aus sichtbaren und/oder unsichtbaren Prozessen aufwarten kann.
Phänomene, die meist auch als „normal“ bezeichnet werden, um mit dieser Haltung, einer Auseinandersetzung mit den Ursachen aus dem Weg zu gehen.
Die Auseinandersetzung im üblichen Sinne, also das Feststellen sicht- und spürbarer Probleme (Symptome) und das Ausfindigmachen von Schuldigen, während gleichzeitig darauf geachtet wird, das alles so weitergeht wie bisher, entpuppt sich in der Regel als Dauerbeschäftigung zum eigenen „werten“ Vorteil und zum Erhalt des Erreichten und damit auch dem System.