Von Denkweisen und deren Auswirkungen
(v1.0) Wie bereits in einigen Beiträgen beschrieben, kann man sich im Grunde über Inhalte (Daten) jeglicher Art austauschen, was voraussetzt, dass sie verstanden werden. Man kann diese einfach übernehmen oder erst vorher prüfen und dann übernehmen oder grundsätzlich auch ablehnen usw..
Schwierig wird es im Rahmen von Informationen, die einen Bewusstwerdungsprozess direkt betreffen oder gar was die Veränderung von Denkweisen angeht. Beides kann man nicht einfach „herbeireden“, „herbeilesen“ oder „herbeischauen“, so nach dem Motto: „Erzähl’ mir eben mal schnell, wie man das System verlässt. Ich hab’ aber wenig Zeit!“
Gern wird davon ausgegangen, es würde reichen, in einer (bedeutenden) Angelegenheit nur genug dagegen zu sein. Sowohl Kritik wie auch klassisches dagegen sein, Demonstrieren, Klagen, Jammern und sich beschweren, sind keine wirklich wirksamen Vorgehensweisen. Lediglich ist es der Prozess der Infragestellung. Doch der hat seinen Preis, der sich erst im Nachgang als keiner erweist. Was jeder selbst zu erkennen hat.
Was die Infragestellung des Systems angeht, braucht man niemanden unter Folter zu überreden, noch benötigt es überhaupt irgendeiner Gewalt. Was will man mehr?
Wenn Veränderungen gefordert werden, sich jedoch nicht wirklich etwas verändert, stellt man sich automatisch die Frage, woran das liegen mag, und irgendwann gelangt man zum System – zum Ursprung, zu den Prinzipien usw.
Hinweisend: Das System infrage zu stellen, bedeutet stets auch die eigenen Denk- und Verhaltensweisen zu hinterfragen und infrage zu stellen, mit denen man gewohnt über die gesellschaftlichen Wertvorstellungen und damit vereinbarten Bedeutungen ankoppelt.
Wenn man das verstehen will, ist es notwendig, die gewohnte Reaktionsfrage „Haben oder nicht haben“ beiseite zu packen, um für sich darüber hinaus weitere Klarheit zu schaffen.
Der beste Schritt sich zu entwickeln, ist es dauerhaft zu unterlassen, anderen für die eigenen Lebensumstände und Situationen die Schuld zu geben – wie gesagt: dauerhaft.
Schuldzuweisung ist nur ein für das System typisches Verdrängungskonzept, mit dem man sich nur selbst entmachtet, was wiederum typisch für die gesellschaftlich anerzogene und tolerierte Opferrolle ist.
Übrigens: Angesprochene, die sich zuvor noch reichlich beschwert haben und Veränderungen forderten, verstummten in dem Moment, als sie erkannten, dass sie sich selbst zu ändern hätten, sogleich darauf reagierend: „Ja, wie willst DU DAS DENN DEN ANDEREN beibringen?“
Wollen Sie hierzu die Antwort wissen? Gar nicht. Warum sollte man anderen etwas beibringen? Es liegt stets am Einzelnen selbst, das eigenständige Denken wieder zu aktivieren, was bisher ausblieb, weil mehr oder weniger „alles“ vorgekaut wurde.
Reklame: Das System konstituiert sich aus den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen einer Gesellschaft, aktuell beruht es auf der üblichen Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung sowie im Haben, den damit verbundenen Glaubenssätzen, Konventionen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen. Es ist ein mentales Konstrukt, in dem sich der Gewohnte – unwissend darüber – DARIN bewegt.
Deshalb heißt es ja auch „IN Deutschland“ und „IM Land“.
Wenn ein Mehr Desselben an Informationen nicht weiterhilft und der Kopf schon ordentlich „brummt“, die Zahl der Schuldigen unübersichtlich wird, lohnt es sich die „Umkehrfrage“ für sich unbeantwortet in den Raum zu stellen: Was ist das Wesentliche?
„Sie wussten alles, nur nicht das, was wichtig ist“, sagte mal jemand.
Darüber hatte schon so mancher herumgemault, weil er sich persönlich angegriffen fühlte. Man nimmt jedoch nur dann etwas persönlich, wenn man sich für die Person hält. So am Rande.
Die Frage nach dem, was das Wesentliche sein soll, sofort und selbst zu beantworten, würde nicht wirklich etwas bringen, da sie gedanklich nur auf die gewohnten Werte und Vorstellungen verweisen würde.
Schon gar nicht sind es zwei, drei Worte, gefolgt von großer Erwartungshaltung gegenüber anderen und anschließender Enttäuschung. Jeder kann das System nur auf seine eigene Art und Weise zu erfahren und obliegt seiner eigenen Entscheidung, wie er damit umgeht. Wenn er über Getanes und dadurch erfahrener Konsequenzen reflektiert, es jedoch vermeidet, anderen – wie gesagt – die Schuld zu geben, ist dies der Einsteig seiner Entwicklung. Entwicklung – es geht stets um Entwicklung.
Der im Haben erzogene Mensch definiert sich durch das, was er hat, etwas darstellt und so gesellschaftliches Ansehen und Aufmerksamkeit auf sich zieht, häufig um den Anspruch zu erfüllen, dass er was „wird“.
Der Glaube etwas zu haben, zu besitzen, sein Eigentum zu nennen, jenes einem „gehört“, sorgt bei sorgfältiger Angewöhnung dafür, dass sein Verlust, ja bereits der mögliche Verlust ein Unwohlsein hervorruft, dem sich andere zu bemächtigen wissen.
Wenn man die Welt sowohl mit den üblichen und gleichzeitig auch mit „anderen Augen“ betrachtet, steht dies den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen entgegen.
Der Gewohnte hält das alles für „Utopien“ und „Spinnereien“. Jener, der davon „betroffen“ ist, erscheint für andere „verrückt“, da er durch eine veränderte Sichtweise plötzlich auch andere Bedeutungen erkennt, die sich von den gewohnten Bedeutungen zu unterscheiden wissen.
Die „Alternativlosigkeit“ und damit verbundener „Ernst“ hat er damit überwunden – zwei Eigenschaften, die typisch für das hiesige System sind, verlieren an ihrer Bedeutung. Für ein Herrschaftssystem natürlich echt Pech…
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dinge verleihen.“ Epiktet 2.0
Die gesellschaftlich gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, daraus hervorgehende Glaubenssätze, Konventionen und Wertvorstellungen schaffen ein System, in dem sich der Mensch selbst vergisst.
Er, der Mensch beschreibt die Situation zwar als zunehmend unmenschlich und müsse also nur mehr dafür kämpfen, übersieht jedoch, dass er sich lediglich für seine Rolle (Person, Hülle, Maske) hält, die er im Sinne gewohnter Wertvorstellungen, eines im Haben erzogenen und somit darüber fremdbestimmbaren Menschen, ausübt – innerhalb eines Rollenspiels mit von ihm geschaffenen, jedoch nur künstlichen Werten.
Der einzige Wert ist das Leben selbst, von dem sich der Mensch jedoch abgewendet hat, um der durch seine Denk- und Verhaltensweisen geschaffene Realität und damit verbundenem Rollenspiel den Vorzug zu geben, die ihn bis hierher geführt habt.
Umkehren bedeutet, sich mit den Prinzipien des Systems auseinanderzusetzen.
„Die Menschen betrachten sich als einzigartig. Ihre gesamte Existenztheorie beruht auf ihrer Einzigartigkeit. „1“ ist ihre Maßeinheit. Aber so ist es nicht. All unsere Kommunikationssysteme sind nur ein hilfloser Versuch. „1“ plus „1“ gleich „zwei“. Mehr haben wir nicht gelernt.
Aber „1“ plus „1“ war noch nie gleich „zwei“. Tatsächlich gibt es keine Zahlen und keine Buchstaben. Wir benutzen Symbole, um unsere Welt auf menschliche Größe zu reduzieren, damit sie verständlich ist.
Wir haben ein System erschaffen, dass uns das Unergründliche vergessen lässt.“ „Lucy Miller“, Lucy, 2014
„Wenn die Hütte brennt“, werden gerne Veränderungen gefordert… von den Anderen.
Spricht man mit den fordernden Akteuren, wollen diese selbst nicht von Veränderungen betroffen sein oder gar daran mitwirken.
Es sei denn, es hat mit den „üblichen“ materiellen Werten zu tun, die es „gemeinsam-sind-wir-stark“ zu erreichen/zu verteidigen gilt.
Genau darum geht es eben nicht, nur an den üblichen Bedeutungen und Wertvorstellungen festzuhalten.
„Gestern war alles besser.“ „Das bedeutet, dass es vorgestern nochmals besser gewesen ist. Das führt dazu, dass es irgendwann mal so atemberaubend gewesen sein muss, dass man es im Hier und Jetzt gar nicht aushalten kann, wenn man nur mal darüber nachdenkt. Logisch, oder?“
Erkennbar, dass weiterhin versucht wird, die bisherige Existenz so weiterführen zu wollen, wie es den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen entspricht, statt diese, zusammen mit dem System, infrage zu stellen.
Reklame: Im Grunde ist es nicht der Mensch, der für das weltweite Tamtam verantwortlich ist, sondern „lediglich“ seine Denk- und Verhaltensweisen, die ihm glaubhaft machen, er sei sie – er sei die Person (Rolle, Hülle, Maske), die er nur spielt – ohne dies jedoch zu wissen/zu ahnen.
Um seine Denk- und Verhaltensweisen vor Veränderung zu „schützen“, projizieren diese notfalls ein Feindbild auf den möglichen Gegner, um so die Handlungsexistenz der eigenen Denk- und Verhaltensweisen damit rechtfertigen zu wollen.
Im Grunde sieht sich kaum jemand in der Aufgabe, sich selbst zu ändern, ohne vorher zu wissen, was für ihn dabei herausspringt – weil immer wieder gefragt wird, was denn da so zu erwarten ist.
Jene, die nur allzu gerne darauf pochen, dies wissen zu wollen: Es geht wieder darum, vertrauen zu sich und dem Leben zu entwickeln, was man in der vom Menschen geschaffenen „Simulation des Lebens“ mehrheitlich beiseite gelegt hat, um sich auf das vom Menschen Geschaffene „möglichst bis in alle Ewigkeit“ zu verlassen.
Immer wieder fordert man von mir dazu nähere Aussagen zu machen, was „hinten“ dabei „rauskommt“. Doch dafür bin ich nicht zuständig. Das liegt beim Einzelnen selbst, dies herauszufinden. Es geht um seine eigene Entwicklung. Tipp: Die gewohnte Denkweise führt nur zum Gewohnten.
Hinweisend: Die gewohnte Vorstellung, es bedürfe zunächst der Diskussionen und Schaffung gemeinsamer Grundlagen, wo ein anderer, als man selbst über sich befindet, ist irrig. Er kann nur für sich und seine Existenz entscheiden, schließlich ist er auch für sich selbst zuständig (Zuständigkeit = Verantwortung und Befugnisse).
So wie es ausschaut, geht es in der Politik nicht mehr darum, die Betreuer für die Gesellschaft zu mimen, während das „betreute Volk“ noch mehr der festen Meinung ist, es genüge, sich nur laut genug auf der Straße darzustellen oder die paar, die noch in der Illusion unterwegs sind, es bedürfte gewohnt nur der „richtigen Politik für die Bevölkerung“, während jene gar nicht über die geeigneten Werkzeuge verfügen, die über die gewohnte Traumvorstellung „geldlicher Umverteilung“ und/oder reichlicher Neuverschuldung, „gegenseitige Kontrolle und Angstmache“ usw. hinausgehen.
Beide – Bevölkerung wie auch ihre Polit-Darsteller – bewegen sich in einem gemeinsamen Gegeneinander, verbunden mit dem gesellschaftlich anerzogenen Glauben an den Wert von Geld und Arbeit und dass einem etwas, jemand, „die Wahrheit“ und das Leben gehören würde – in einem Rollenspiel aus „Untergebenen“ und ihren „Oberherrschaften“.
Auf „X“ ist mittlerweile deutlich erkennbar, dass man sich mit der Fest- und Darstellung von Unsäglichkeiten und deren kunstvolles Feststellen, Beklagen und Bejammern bereits zufrieden gibt, während so manche noch fest an ihre „gerechten Autoritäten“ zu glauben meinen, die allen wieder „die Kohlen aus dem Feuer holen“ werden – zumindest versprochen.
Was jedoch abgeht, hat nichts mehr mit klassischer Rückkehr zum Bisherigen zu tun, wirft man reichlich viele Blicke auf das politische und gesellschaftliche Traktieren gegenseitiger Unterwanderung.
Dabei braucht man nicht zwischen „Altparteien“ und „Alternativen“ zu unterscheiden, da sie vom Prinzip her alle aus der gleichen „Systemschmiede“ kommen.
Die Bevölkerung hingegen meint sich weiter im Klagen, Jammern und sich beschweren wollen bereits zur Genüge beschäftigt zu sehen, gewohnt nur reagierend auf die von der Politik schock- und gießkannenartig verteilten Informationen.
Hinweisend: „Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“ „Bundeskanzlerin“ A. Merkel, 2008
Der Rentner muss wieder ran an die Arbeit, schließlich glaubt er, dass er für seine eigene Rente arbeiten geht, was nie der Fall war. Seine Rente wurde durch die Abgaben einer nachfolgenden, arbeitenden Generation, finanziert und damit auch die Versklavung dieser toleriert. Man nennt es „Generationenvertrag“. Jener erwarb lediglich eine Anwartschaft auf eine spätere Rente durch zugestandene Rentenpunkte.
Die Kinder sollen alsbald zu den Soldaten, damit diese für eine gemeinsame Fiktion ihr Leben lassen und die Bevölkerung so ihres weiteren Bestehens beraubt wird.
Die Krankenkassen preisen zum xten Male ihren finanziellen Untergang an, während es die besten Messer am Ramschtisch beim Discounter gibt, während seitens der möglicherweise zuständigen Behörden das Verbot ausbleibt, Messer mit über 12 cm einfach mal so zu verkaufen.
Nebenbei wird der Antisemitismus pauschal auf neue Höhen „gepimpt“. Diesen kann man seine Bedeutung dadurch nehmen, schaut man sich die beiden Lager an, die sich zwar inhaltlich, jedoch nicht vom Prinzip her unterscheiden, wenn sie der Meinung sind, dass der andere „weg“ muss, weil jene etwas zustehen würde, worauf sie ein Anrecht darauf hätten.
Beide sind nicht nur in einem gemeinsamen Gegeneinander gefangen, dem sie – weiter an ihren gewohnten Denk- und Verhaltensweisen und Wertvorstellungen festhaltend – nicht entkommen können. Die anerzogene Vorstellung jenen würde etwas, jemand, „die Wahrheit“ und das Leben gehören, ist irrig. Ist dies an Denkweise für so manchen anders genug?
Als ich mich vor vielen Jahren mit den „Rechts- und Reichsgruppen auseinandergesetzt habe, widersprachen sich diese untereinander in ihrem rechtlichen Dasein, wo sich weiter nur im „Rechthabereien“, Lamentieren und gegenseitigem schlecht machen „geaalt“ wurde, war letztlich die Entscheidung, den eigenen Weg zu gehen, die sichtlich bessere. Jene entschieden sich dazu, weiter an ihren Vorstellungen festzuhalten.
Wenn sich die Lager klassischer Polit-Darsteller und ihrer gläubigen Anhänger dazu aufgefordert fühlen, sich Lager übergreifend gegenseitig schlecht zu machen, stellt sich einem da nicht die Frage, ob man hier grundsätzlich eine Entscheidung für sich treffen sollte.
Denn das Gejorre und Gezeter ist dann ja nicht zu Ende – auch wenn es möglicherweise für den Bürger nur noch inszeniert ist.
„Sehen Sie, wenn die Spitze eines hierarchischen Systems sich nicht mehr in Übereinstimmung befindet, wenn die Autoritäten sich streiten, gibt es keinen unbedingten Gehorsam mehr.“ „Prof. David Naggara“, I wie Ikarus, 1979
„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus Avengers: Age of Ultron, 2015
Sicher mag es das eine oder andere geben, doch hat sich mittlerweile das „Beziehungsblatt“ gewendet, wenn ein Mehr Desselben fix und irreversibel ins Gegenteil kippt.
Wenn man später mit der Aufgabe der Infragestellung des Systems unterwegs ist, entpuppen sich alle Staaten nur als Fiktionen, aus Personen, die auch nur Fiktionen sind ,bepackt mit künstlichen Rechten und Regelwerken.
Der Unterschied bei „Recht auf Leben“ besteht darin, ob es eine künstliche Autorität wohlwollend zugesteht, die später über einen herrscht/bestimmt oder ob es das Leben selbst ist, was allem überwiegt, wenn man sich ihm anschließt.
„Die SPD hat… Die CDU hat… Die Grünen haben… Die Linke hat… die BSW hätte… die FDP… nee, die hat gar nichts… doch die AfD… die AfD, die hat ganz, ganz besonders viel…“
Das gewohnte „Links-Rechts-Gegacker“ verstummt, wenn es herausfindet, dass es lediglich der Handlanger der Mitte ist. Politik an sich bleibt von ihren Prinzipien her insgesamt klassisch – auch ihre „Alternative“.
„Arme“ und „Reiche“ – zwei Rollen innerhalb des Rollenspiels – finden sich ebenfalls in einem gemeinsamen Gegeneinander wieder, wo die politischen Müßiggänger nur allzu gerne den „politischen Finger der Aufmerksamkeit“ in die „Hoffnungswunde der Bevölkerung“ zu legen pflegen, man müsse das Geld ja nur „gerecht“… umverteilen… vorausgesetzt, man würde sie zunächst erst mal wählen.
Nachher wird jedoch festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist. So ist das, wenn weiträumig geglaubt wird, dass Geld, Arbeit, Ressourcen, Produkte, Dienstleistungen usw., etwas wert sein sollen.
„Ja, aber wie kann es anders sein?“ „Denen Sie selbst darüber nach, wie es funktionieren kann.“
„Tauschen? Täuschen!“
Jene in der Rolle der „Reichen“ sind deshalb reich, weil die Armen von ihren eigenen Leuten dazu erzogen wurden, stets artig zu sein und zu hören, damit man für Fleiß auch gut belohnt und so etwas „wird“. Ob „Lohn“ und „Lehn“ möglicherweise den gleichen Wortstamm haben?
„Der Unterschied zwischen den Eliten und der Masse ist, dass die Eliten wissen, wie die Masse funktioniert, während die Masse nicht wissen will, wie sie funktioniert. Schließlich muss sie ja arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben.“
Noch kann man sich getrost darauf verlassen, dass nach einer Wahl ein anderer Film spielt, während die Bevölkerung weiter so zu bleiben versucht.
Reichlich wird nach Einsparungen gesucht, wo plötzlich in Erscheinung tretende NGOs der künstlich hochgetakteten Masse als „zu opfern“ vorgeworfen werden, Steuern runter müssen, gleichzeitig jedoch „soziale Probleme“ durch Erhöhung von Geldmitteln gelöst werden sollen, während jenen in der Rolle der „Reichen“ schon wieder Geschenke gemacht werden, was mit neidvollen Blicken verfolgt wird, wo sich die Riege in der Rolle emporkommender Polit-Darsteller einmal mehr als „Heilsbringer“ darzubieten meinen.
Und noch immer gibt es jene, die den säuselnden Versprechen Glauben schenken.
„Ja, aber wir haben doch nichts anderes“, liegt lediglich daran, dass man neben dem Arbeiten, das Denken unterlassen hat, weil es ja nicht bezahlt wird.
So ist das, wenn man anerzogen an seinen Denk- und Verhaltensweisen, Glaubenssätzen, Konventionen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen festhält, um so weiter dazu zu gehören.
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Kant
Die gewohnte Reaktion „haben oder nicht haben“, das alles oder nichts des gewohnten Kapitalisten ist Unfug, da es ein Übergang ist, der sich gleichzeitig durch „sowohl…als auch“ zum Ausdruck bringt.
„Ich mache mir auch so meine Gedanken. Ich besitze zwei Paar Schuhe. Eins für den Sommer und eins für den Winter. Zuviel Besitz tut dem Menschen nicht gut. Iss‘ meine Meinung. Dieser Drang, alles haben zu wollen, darunter auch Dinge, die kein Mensch besitzen sollte…“ „So wie Menschen?“ „Das ist ein Beispiel. Aber ebenso Orte oder irgendetwas, was wir uns gefügig machen wollen. Das ist ein Problem, oder? Das kann nicht das Ziel sein.“ „Sie halten den Kapitalismus für das Problem?“ „Nein, die Gier. Das Schema: „Alles oder nichts“. „Lou Solverson“, Fargo, Staffel 2, 2014
Natürlich kann man eines nicht: Einem anderen Mut und Entschlossenheit einflößen und nicht nur Zorn oder gar Empörung.
Zudem ist es notwendig, dass man sich aus dem Gedanken, dass man „nur gemeinsam stark sei“, herauslöst. Denn solange der Einzelne für sich nicht stark ist, ist es die Gruppe auch nicht, sondern gemeinsam nur lauter am Klagen, Jammern und „sachlichem Dampf“ ablassen. Mal jene außen vorgelassen, die sich alsdann nur noch in Resignation, Regression usw. üben.
Falls Sie mich nun fragen, was ich denn schon geleistet hätte, ist dies durch Infragestellung des Systems und somit auch meiner eigenen Denk- und Verhaltensweisen bereits geschehen.
Dazu brauchte es noch nicht einmal Gewalt, niemand muss sterben oder man muss kämpfen, was auch nur ein für das System typisches Verdrängungskonzept wäre.
Sicher gibt es jene, die mit einem „Ja, aber…“ reagieren, doch das spielt nur für jene selbst eine Rolle, da man niemanden von den eigenen Sichtweisen zu überzeugen braucht.
Es gibt so manche, die sich über das hier Geschriebene aufzuregen wissen. Wenn es denn in ihren Augen doch nur Unsinn ist, warum damit überhaupt die Zeit vergeuden?
Weil es unter anderen Umständen möglicherweise, eventuell eben doch kein Unsinn ist?
Bei dem ganzen aktuellen Tamtam bemerkt die Mehrheit nicht, dass sie sich die ganze Zeit nur selbst und gegenseitig in die Tasche greift, was die heutige Form der Wirtschaft angeht.
Ob es wohl reicht, nur nach „gerechten Autoritäten“ immer lauter zu schreien, verbunden mit der Suche nach den Schuldigen, die es „nur“ zu bestrafen gilt, um anschließend den einzig „Richtigen“, den „gerechten Autoritäten“ zu huldigen?
Jene, die das Gestern als das „neue Morgen“ zu verkaufen meine, indem sie es von seinen Prinzipien her wiederholen, um weiter gewählt zu werden, statt das Bisherige von seinen Prinzipien infrage zu stellen… was den gewohnten Sicht- und Handlungsweisen einer Bevölkerung jedoch entgegenstehen würde.
Das übliche „Geknödel“ aus dafür und dagegen, reicht nicht aus, da man sich nur gegenseitig unterhält, während jeder Gedanke, der über den gewohnten Rahmen hinausgeht, als Angriff interpretiert wird, sodass man sich auch die gewohnte Diskussion getrost ersparen kann, da versucht wird, den Gegner zu überzeugen, der sich dadurch jedoch herabgesetzt fühlt und sich entgegenstellt.
Hinweisend: Wenn zwei sich streiten, wird auf beiden Seiten nicht weit genug gedacht – gleich wie schlau beide sein mögen.
Nach erfolgter Infragestellung des Systems hat man es mit zwei Systemen gleichzeitig zu tun, zwischen denen sich der Mensch bewegt, kein gewohntes „entweder…oder“, sondern auch einem „sowohl… als auch…“. und damit auch zwei unterschiedliche Denkweisen… gleichzeitig.
An diesem Punkt wird deutlich, dass man niemanden mit auf den Weg nehmen kann, damit er seine Denkweise „ändert“ und auch nicht, dass man ihn davon zu überzeugen hat.
Gern wird sich nachher beschwert, beklagt und gejammert, während die Bevölkerung selbst jene in der Politik wählte, um so gewohnt die Verantwortung abzugeben; dennoch trägt die Bevölkerung am Schluss die Verantwortung und damit verbundene Konsequenzen. Sinnvoll darüber nicht nur mal nachzudenken.
Die Bevölkerung trägt durch gewohnt angewandte familiäre Erziehung selbst zur Schaffung von Machtstrukturen bei, indem die Nachkommen zu gehorsamsbereiten und auf Entsprechung gedrillten Untergebenen herangezogen werden.
Ein Grund mehr, sich mit dem System hinter allem, statt gewohnt nur mit den sicht- und spürbaren Auswirkungen eines gesellschaftspolitischen Handelns auseinanderzusetzen, auf der Suche nach „Schuldigen“.
Es geht grundsätzlich nicht um Schuld oder Unschuld, sondern um die Denk- und Verhaltensweisen, nach welchen Prinzipien die Menschen so handeln, wie sie Handeln und damit um das System… und der Erinnerung, dass es um menschliche Entwicklung geht und nicht nur um gewohntes „Wachstum“.
Etwas hat „System“, wenn gewohntes Handeln (im Wesentlichen sind es jedoch die gewohnten Denk- und Verhaltensweisen) stets zu erwartbaren Ergebnissen führt. Krise ist dann, wenn dies nicht mehr der Fall ist – auch kein Mehr Desselben.
Jemand mit einer für das System typischen Denkweise zu erklären, wie etwas aus dem Fokus einer veränderten Denkweise sein soll, funktioniert nicht wirklich.
So nach der Metapher: „Der Fisch weiß nicht, dass er im Wasser schwimmt. Das kann ihm nur der Angler sagen, wenn der Fisch ihn nur verstehen würde.“
Etwas zu erklären, müsste zunächst den Prozess der Infragestellung passieren, was dem Fragenden jedoch nicht weiterhilft, da auf dem Weg zu viele Informationen verloren gingen, weshalb es zusätzlicher Bemühungen und Herleitungen bedarf, um etwas einigermaßen erklärbar zu machen.
Hier findet sich auch der Grund, warum es zwei Bedeutungen von „einfach“ gibt.
„Einfach“, was im Prozess zunächst zu entfalten ist, um es zu verstehen, also im Sinne von kompakt, also wenig Text und ein „einfach“ im Sinne einfacher Formulierungen, was jedoch zu erheblich mehr Textmenge führt. Am Ende werden dennoch Fragen bleiben. Es bleiben immer Fragen.
„Kapitalismus ist eine Erscheinung des Systems der alten Ordnung, der seine Existenz aus dem anerzogenen Glauben des im Haben erzogenen Menschen an künstliche Werte bezieht, über die sich der Mensch zu definieren versucht.“
Diesen Satz habe ich auf „X“ zwei in der Rolle politischer Linker zugeschickt. Als Antworten kam reichlich Erbostes zurück. Sie hatten es nicht verstanden.
Der Mensch gestaltet die Welt nach seinen Denk- und Verhaltensweisen und Wertvorstellungen, andere Denk- und Verhaltensweisen und Wertvorstellungen führen zu…
Wer also etwas zu verstehen versucht, kommt nicht umhin, seine Denkweise weiterzuentwickeln. Da sich aus der Infragestellung des Vorhandenen das Alternative ergibt, gibt dies eine Art Richtung vor.
Gewohntes Denken in Dingen und Teilen und scheinbar unabhängig voneinander existierenden „Problemen“ (Symptomen, Phänomene, Erscheinungen).
Jene „Probleme“, werden in der Regel dort gelöst, wo sie sicht- und spürbar in Erscheinung treten, die Schuldigen gesucht und bestraft, die dafür verantwortlich „sind“.
Bei der gewohnten Denkweise geht es in der Regel um Symptombekämpfung, die auf Dauer nur zu weiteren Symptomen und ihren „Behandlungen“ führt. Mit der Zeit so behandelte „Strukturen“ werden immer komplizierter, bis diese in sich zusammenfallen – letztlich weil die Aufrechterhaltung der Struktur mehr Energie benötigt hat, während die Funktion nicht mehr erfüllt werden konnte, weswegen die Struktur existierte, bspw. eine Familie, ein Unternehmen, eine Stadt, ein Staat…
Der im Haben erzogene Mensch ist letztlich seine eigene Herausforderung, dank seiner gewohnten Denk- und Verhaltensweisen. Diese zu ändern, ist seine eigene Aufgabe.