Von der Macht, dem Wesen konditionierter Hilflosigkeit und einem Gesellschaftsvertrag, dem keiner zugestimmt hätte, wenn er erkannt hätte, was er für ihn bedeutet
Wenn von „Sklaven und Herren“ gesprochen wird, verbinden wir dies meist mit gelernten Bildern geschundener Menschen, gepeinigt, misshandelt und ausgebeutet. Wahrzunehmende Offensichtlichkeiten, die wir fast mechanisch mit dem Begriff „unmenschlich“ belegen und die Peiniger als „Unmenschen“ stigmatisieren.
Emotionen machen sich bemerkbar, die sich wiederum in kollektiver Einigkeit widerspiegeln: „So geht es nicht!“ Empörung und akustische Einigkeit beherrschen die Köpfe und Stammtische.
Viel subtiler wird es hingegen, wenn Gewalt, wie wir sie mit den gelernten Bildern verbinden, ausbleibt und durch Manipulation auf Bewusstseinsebene praktiziert wird, während sich die unbewusst Manipulierten noch immer im Glauben bewegen, alles sei normal so wie es ist.
Mit diesem Gedanken bewegen wir uns bereits in besagtem Gesellschaftsvertrag, dem niemand bewusst zustimmen würde – es dennoch tat – weil die „Bedingungen“ für ihn zu verlockend waren, weil sie als vollkommen normal toleriert sind.
Betrachten wir den Entwicklungsprozess als einen vereinfachten, greifbaren Vorgang, beginnend mit der provokanten Frage: „Wussten Sie, dass Sie gar keine Verantwortung tragen?“
Die Mehrheit wurde über Jahrhunderte darauf konditioniert, Verantwortung als etwas Unangenehmes zu empfinden, wo es geht abzulehnen und zu verschieben. Erkennbar am Phänomen der Ausrede. Später verwandelt sich das Ganze in Ignoranz, Intoleranz und Wahrheitsresistenz gegen etwas, was ganz normal ist: die Veränderung und damit verbundene Anpassung – einem unaufhörlich zustrebenden Moment, spontaner Veränderung.
So bildeten sich Strukturen, im Glauben diese Verschiebung kompensieren zu können. Man nennt sie umgangssprachlich: Hierarchien.
Damit verbunden, all die gewohnten Sachverhalte, Regelprinzipien, Verhalten, denen sich der „unbewusste Verschieber“ gern anpasst, solange er auch etwas davon hat und es bequem für ihn ist, seine selbst geschaffene Illusion der Verantwortungslosigkeit weiter ungezügelt nachgehen zu können. Dieses „Haben wollen“ ist ein aus der Verschiebung heraus entstehendes Phänomen, hervorgehend aus dem unstillbaren „Bedarf“ nach Ausgleich, wie auch die überall kollektiv anerkannte „Hilflosigkeit“.
„Verantwortung für sein Denken und Handeln zu tragen, ist das Grundprinzip der Freiheit.“
Wie dieser unausgesprochene Vertrag aufrechterhalten wird und was passiert, wenn plötzlich die äußeren Bedingungen sich rasch verändern und die Akteure wieder an das eigentliche Prinzip hinter der Verantwortung erinnert werden, darüber sollten Sie einmal nachdenken – und welche Rolle Sie selbst darin spielen. Erkennen Sie das größere Ganze – das Eigentliche und – die Täuschung.
Denn es verändert sich bereits im Größeren. Wir – erinnern Sie nur daran.
Alles Liebe und Ihnen ein tolles Wochenende.
P.S. Wir sehen uns. Manche früher, manche später.