Von gesellschaftlichen Konditionierungen – Teil 1
Ich kann diese Zeit nur als spannend und äußerst lehrreich bezeichnen, hat man jeden Tag ein Abenteuer zu bestehen. Jeder Moment erfüllt mit Erkenntnis und Bewusstsein zwischen Erleben und Erlieben. Ich verzichte aus diesen Gründen soweit es geht auf zusätzliche Literatur und beziehe mich auf Erlebnisse, erkannten Zusammenhängen und Gesprächen.
Als meine Liebste und ich einander anblickten, stellten wir uns die Frage, warum wir von anderen als liebevolle Kinder wahrgenommen werden, schien dieser Gedanke lediglich ein Puzzleteil zu weiterer Erkenntnis zu sein. Ist liebevolle Begegnung zweier Menschen stets eine Begegnung zweier Kinder?
Wir begegnen einander in Liebe und in unserem Zusammensein entstehen Liebe und innerer Frieden, welche im Umfeld wahrgenommen werden.
Wahrer Friede, der sich von bekannter Ruhe in seiner Intensivität grundsätzlich zu unterscheiden vermag, trägt er eine ungeheuere Kraft in sich.
Es ist, als ob man im Vakuum des Universums schwebt, das Herz klopft und man die Sterne dabei beobachtet. Das erste Mal ist dieses Gefühl in mir entstanden, als sie mich wegen eines Nackenproblems behandelte. Was für ein Moment, berührend einander zu verschmelzen, in Liebe eingehüllt zu sein.
In einem Gespräch mit meiner Kollegin Marita tauchte das erste Mal der Begriff des „verletzten Kindes“ auf, wo ich zumindest zu Beginn nichts damit anzufangen wusste. Besteht wohl eine konditionierte Trennung zwischen dem Kind und dem „Erwachsen“ in uns.
Als meine Liebste von ihren vielen Kindern erzählte, die sie großgezogen hatte und dies zum Teil auch noch tut, sprachen wir auch über das Stillen und wie wichtig es für das Kind sei, dies in Liebe zu erleben.
Alsdann machte es Klick in meinem Kopf. Was wäre, wenn das Stillen auf eine künstliche, verkürzte Weise geschehen oder erst gar nicht stattfinden würde? Würde dies nicht dazu führen, dass im Kind ein ständiges Defizit konditioniert entstehen würde, geprägt von einem Bedürfnis und davon abgeleitetem Verhalten, was sich vielleicht nie wieder stillen ließe, sich durch Kindheit, Jugend und im Erwachsensein schleppen würde? Seine Auswüchse sich in Gier, Machthunger, Konsum und materieller Bedürfnisbefriedung usw. widerspiegeln würden?
Wäre es nicht sinnvoller, wenn das Kind solange stillte, bis es selbst irgendwann davon ablässt? Also eine Verhaltenssättigung und natürliche „Abnabelung“ erfolgen würde?
Ein weiterer Gedanke, drehte sich alsdann um eine Art wahrgenommener „Überlebensmodus“, mit dem jedes Kind zur Welt kommt. Es schreit, wenn es ein Defizit bei sich wahrnimmt, es kann es ja auch nicht formulieren.
Was wäre, wenn dieser „Überlebensmodus“ bis zum letzten Tage des irdenen Lebens bestehen würde, weil er über bewusste und unbewusste Mangelkonditionierung im Elternhaus, im Kindergarten, in der Schule, in der Lehre und im späteren Berufsleben ständig durch das System am Laufen gehalten werden würde?
Und somit ein ständiges Suchen im Außen nach Liebe und stillen konditionierter, materieller Bedürfnisse vorläge – letztlich unstillbar, begegnet er keinem Menschen, der ihm in bedingungsloser Liebe begegnet. Gleich einem Vampir, dürstend nach frischem Blut.
Wenn einem so ein Thema erst mal gepackt hat, mag man natürlich auch nicht gleich aufhören.
So kam auch die Frage: Warum haben so viele Menschen Probleme mit der Verantwortung und warum diese so manchem erst gar nicht bewusst ist?
Es juckte mich diesem Sachverhalt nachzugehen, weil das Tragen von Verantwortung in der Gesellschaft ein wesentlicher Bestandteil ist, um dem über 4.000 Jahre alten ungeschriebenen Gesellschaftsvertrag hinter sich zu lassen, der zu einen die Basis für das weltweite Geschäftsmodell ist (wie auch die Abbildung des Prozessmusters von Entstehen, Sein und Vergehen darstellt).
In Gesprächen mit den Kolleginnen Marita, Johanna und Catharina stellte sich alsbald heraus, dass der Mensch, wenn er auf diese Welt kommt, keine Verantwortung tragen kann, da er entsprechende Fähigkeiten erst zum späteren Zeitpunkt erlernt, um damit seine eigenen Lebensgrundlagen gewährleisten und entsprechend für sich Verantwortung tragen zu können.
Was wäre, wenn auch die in diesem Zeitraum bestehende Unverantwortlichkeit über repetitive, bewusste und unbewusste Konditionierungen im Elternhaus, im Kindergarten, in der Schule, in der Lehre und im Berufsleben ständig beibehalten werden würde und so stets nur unverantwortlich handelnde Menschen aus der Gesellschaft hervorgingen?
Schnell wird klar, dass ich die vielen genannten Konjunktive getrost weglassen kann, da es sich um die Beschreibung erkannter Sachverhalte handelt.
Vervollständigt wird dieses Thema gesellschaftlicher Konditionierungen durch die Betrachtung damit verbundener Ängste und deren Auflösung.
Der Gedanke liegt gerade nahe, dass die Kontrolle eines Menschen über die Kontrolle seines inneren Kindes stattfindet…
Weiteres folgt…
Da die ganze Schreiberei nur dann sinnvoll ist, wenn auch Lösungsansätze für Interessierte kommuniziert werden, haben wir eine kleine Gruppe gebildet, die sich mit diesen Themen fortan beschäftigen mag…