Von Lebendigem und Scheinlebendigem
Der Versuch – besser gesagt, das Engagement – sich Strukturen aufbauen zu wollen, die ohne reale Wertschöpfung auskommen oder sich in ihrem Sein lediglich vom Vorhandensein real wertschöpfender Strukturen erhalten zu wollen, findet zum Ende der alten Ordnung ihren finalen Höhepunkt.
„Betreuung und Verwaltung – Mechanismen der alten Ordnung.“
„Gemeinsames Leid ist halbes Leid“, sagt das Opfer.
„Lust auf Betreuung, Lust auf Karriere? Dann kommen Sie zu uns.“
Und doch finden sich noch immer Menschen zusammen, die versuchen sich auf jenen Prinzipien einer vergehenden Ordnung ein Stelldichein geben zu wollen. Nicht selten, findet sich in deren Augen jenes Blitzen, dem überlagernden Wandel doch noch ein Schnippchen schlagen zu wollen, indem sie ihn schlichtweg kleinreden oder damit verbundene, eigene Anpassungen ignorieren (Was zunehmend schwieriger wird.) oder wortgewandt zu überlagern wissen.
An dieser Stelle mag gesagt sein, dass „etwas“ nicht unbedingt „lebt“, nur weil man es ständig mit Energie in jeglicher Form und Aufmerksamkeit „füttern“ muss, um seine Existenz zu garantieren. Und dennoch bleibt ein erkanntes „Dahinsiechen“ oder „Dahindarben“ nicht übersehen. Zudem ist erkennbar, dass etwas „funktioniert, weil „Inneres“ (Geistiges) und „Äußeres“ (Handeln) im Einklang stehen – es ist in sich „begeistert“, also etwas anderes, als nur euphorisch aufgeputscht.
Wie wäre es mit diesem Gedanken? Könnte es sein, dass etwas in Liebe Entstandenes aus sich heraus lebt, glänzt und berührt, während Scheinlebendiges nur ein Produkt leblosem Herumstocherns ist?
Sollte dies so sein, so findet sich hier der ulimative Unterschied zwischen allem was „funktioniert“ und jenem was nur… na ja…
„Erlebendes. Erliebendes.“
Abschied von der Kontrolle
Mehr und mehr ist erkennbar, dass sich so mancher auf einen Drachen zu setzen versucht, der den (geistigen) Kontrollmechanismen seines Reiters immer weniger gehorchen mag.
Warum soll überhaupt etwas oder jemand „gehorchen“ oder „gehören“?
Nicht selten beruht der Wunsch der Kontrolle darauf, dass der Kontrolleur (Betreuer) außer seiner Betreuuungsrolle, sich seinem eigentlichen Können (außer der Kontrolle), über nichts anderes bewusst ist oder dies aus mangelndem Selbstwertgefühl verdrängt und es im Außen durch Wortakrobatik, Tricks und Kniffe zu übertünchen versucht. Das wiederum konfrontiert ihn stets mit seiner eigenen Existenzfrage: „Was passiert, wenn meine Leistung nicht mehr benötigt wird?“
An dieser Stelle erkennt man ganz deutlich, dass Wandel und Anpassung stets die „Software“ betrifft.
Diese Existenzfrage betrifft im stattfindenden Wandel so ziemlich alle, die bisher einer Betreuungsrolle nachgegangen sind, denn wandelt sich die Bedeutung ihrer Funktion und damit verbunden zu vermittelnde Lern-, Lehr- und Handlungsgrundlagen an die Nachwelt. Wandel findet überall statt: Bedeutungswandel und Anpassung.
Auch die Banker – jene Energieverwalter und Kaufleute – stehen in ihrer bisherigen Rollen einem fundamentalen Wandel gegenüber. Zeit zum Umdenken.
Im Näheren geht es um eine gewohnte Position und damit verbundenes Wissen, welche in der Regel keine selbst wertschöpfende Tätigkeit oder eine scheinwertschöpfende Aufgabe beinhaltet, also mehr mit „beschäftigt schein“ verbunden ist und womöglicher Weise die eigentliche in ihm ruhende Wertschöpfungstätigkeit, unter Umständen nicht energetisch ausgelichen wird. Es sei denn, durch die Aufmerksamkeit seines Umfeldes, die er sich zu nutze macht, um sich in jener Position halten zu wollen.
Das nennt man auch Macht- und Führungsstrukturen – ohne Zukunft.
Dieses Phänomen sich fortsetzen wollender Betreuung, Beaufsichtigung und Kontrolle findet natürlich auch Anklang dort, wo Betreuung freudig entgegegenommen wird. Komfortsofa-Faschismus.
„Zur falschen Zeit, am falschen Ort, das falsche Tun. Da bleibt auch nur Betreuung übrig.“
Und so versucht man lieber Verwirrung zu stiften, damit die zu Betreuenden irgendwann reuemütig zurückkehren. Das geht auch ganz gut, indem man die zu Betreuenden mit Halbinformationen füllt. Das Geheimnis zur eigenen Vorteilsnahme.
„Mein Sohn, du bist jetzt 42 Jahre und Elektro-Ingenieur. Du kannst auch drei Eisbällschen essen.“ „Nee, Muddi, dann fahr‘ ich lieber Moped.“
Das ganze Kontrolldilemma beruht im Kern auf mangelndem Selbstvertrauen über die eigene Zukunft und damit verbundener Projektion ins Außen als Misstrauen, weil ja auch zu Betreuende in einem Umfeld vereinbart verordneter Unvernunft und Unverantwortlichkeit aufgewachsen sind und sich nicht selten den nächsten „Führern“ an den Hals werfen.
Den inneren Mangel im Außen kompensieren zu wollen, gleicht in der Regel der Vorstellung, ein schwarzes Loch mit Materie füllen, um diese Gier mit jeglicher Energieform stillen zu wollen. Man sieht auch ganz hübsch, wo die sieben Totsünden ihren funktionellen Ursprung finden.
Dieses schwarze Loch, kann nur durch jene selbst in ihnen „gefüllt“ werden, indem sie sich selbst erfüllen. Durch diese Selbsterfüllung versetzen sie sich zunehmend mehr in die Lage, Lebendiges statt Scheinlebendiges in diese Welt zu bringen. Etwas, was auch Bestand hat und aus sich selbst heraus funktioniert.
Und der eigentliche Widerstand gegen „erfüllte Lebendigkeit“ dabei ist zu erkennen und selbst anzunehmen, dass man bisher Scheinlebendiges in die Welt setzte.
Der Funke des Lebens hat in der Tat etwas Göttliches.
„Erfülle Dich, so erfüllst du die Welt.“
„Che oder nur schee?“