Wegschauend, hinschauend
Im stattfindenden Wandel stolperte mir doch heute Morgen eine Aussage des Papstes über die Füße, die zunächst die Gemüter auf die klassische Art zu reizen vermochte: „Ja zu Hexenverbrennungen, aber würdevoll.“
Zunächst gilt es zu wissen, dass der Tagesspiegel ein satirisches Magazin ist.
Aber nichts desto trotz, kann auch dieses Signal als hervorragende Steilvorlage aufgegriffen werden, um über die grundsätzliche Sinnhaftigkeit eines Glaubens nachzudenken, der sich durch Teilung (Gut und Böse), nachfolgende Trennung und Polarisierung der Massen zu nähren gedachte. Dessen Wesen sich aus bedingter Liebe fürs „Artigsein“ hervortat, dem eine blauäugige Masse hinterherlief, um jene begehrte Liebe erlangen zu wollen, die sie sich selbst gleichzeitig vorenthielt.
„Auf diese Weise lässt sich die Masse auch bewegen – durch Manipulation, die sie auch selbst zulässt und nicht einmal weiß, warum dies so ist.“
Eine Masse, die unter „artig sein“ nur die Akzeptanz ihrer eigenen Meinung von Generation zu Generation weiterzugeben vermochte und noch vermag.
„Im Kern war es eine Schule, um zu lernen, wie man es nicht macht.“
„Wir wollen, dass Ihr es mal besser habt.“
Ein höchst sensibles Thema. Vor allem dann, wenn man bedenkt, wo es zunächst seinen sichtbar-organisatorischen Ursprung findet und dass die Vatikanbank dabei die größte Bank der Welt ist. Und der Gläubige sich in der Regel in der Wahl zwischen: „Glaubst Du an diesen Gott im Außen oder jenen Gott im Außen?“ wiederfindet.
Man lauschte und glaubte den flüsternd mahnenden Worten über einen strafenden Gott.
„Wer lediglich straft, ist der Mensch. Dann, wenn ihm das „genehme“ zunehmend „ungenehm“ wird, ist es an der Zeit, die faktische Macht sprechen zu lassen.“
Von einer „dritten Variante“ schweigt/schwieg man geflissentlich, da die mit dem Stigma: „Du denkst nur an Dich und Du bist ein Egoist“ belegt ist/war: der Weg zu sich selbst. Doch folgte stets sofort der Hinweis auf den „Bruder-Vertrag“.
„Verhaltensmuster verändern sich nie – sie sterben einfach aus.“
„Das Opfer braucht Opfer, um sich stark zu fühlen.“
„Du bist nur dann gut, so wie uns das gefällt.“
„Was nicht am Kreuze starb, war ein Mensch, sondern ein Symbol. Und dies für lumpige dreißig Silberlinge.“
Sicher wird es jene geben, die sich an das Gegebene zu klammern versuchen und bereits zu ihrer Rechfertigung die nächsten „Schuldigen“ auserkieren. Hexenverbrennung.
Es sind jene, die sich gerne zu bedienen wissen, in die Menge sticheln, wenn es an ihr „Eingemachtes“ geht.
„Willi, hol’ mal das Holz aus dem Schuppen und trommle das Volk zusammen. Die Hexen nehmen langsam überhand.“
„Wenn ihr Gewicht das gleiche ist, dass einer kalten Ente, dann muss sie aus Holz sein.“ „Und das bedeutet was?“ „Sie ist eine Hexe!“
Scheiterungen finden auch heute noch statt – in der Regel auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene. Das Brennholz wäre auch einfach zu teuer. Das System schafft sich jedoch bereits selbst ab, indem ihm seine Gläubigen zunehmend abhanden kommen.
Alles hat seinen Sinn – auch das, was seitens der Kirche geschieht. Es sind alles Signale, das Bestehende endlich mal zu hinterfragen. Mehr nicht. Und es bedarf lediglich des Mutes und der Entschlossenheit es öffentlich auszusprechen -> Internet, sachlich und nicht beschuldigend.
Wer das System (alte Weltordnung, Hierarchie, Matrix, der alte Bund mit Gott) und seine erzeugenden Mechanismen (konditionierte Verhalten, Gewohnheiten und Konventionen) und Werkzeuge (bedingte Liebe, Anerkennung, Zugehörigkeit und Aufmerksamkeit; Recht; Symptombekämpfung und einem symptomorientierten Geschäftsmodell, Geldsystem) zu hinterfragen weiß, findet sich in einem selbst geschaffenen Abseits, beruhend auf einer selbst zu verantwortenden Entscheidung. Ich mag das.
„Wie weit würdest Du gehen wollen?“
Doch fällt immer wieder auf, dass sich der eine oder andere gerne bei den Themen im „Rosinenpicken“ verdingt.
„Wir wollen das Neue – aber mit alten Mitteln.“
Das Internet ist ein prima Mittel, um durch Informationen einen friedlichen Wandel zu gestalten. Da ist es vollkommen egal, wer da mithört. Oder nicht?
„Es gibt kein Mitnehmen, nur ein Mitkommen.“
„Das ist Gotteslästerung.“ „Na, da passt Euch wieder mal was nicht in den Kram.“
„Gott hat gesprochen.“ „Gehört habe ich nur Dich und Deine Worte waren ohne Liebe, aber von Bedeutung.“
„Seid Euer eigenes Vorbild.“
Das Alte ist nichts, was einfach verschwindet, sondern lediglich seine Bedeutung verändert. Also, habt Dank.“
„Es geht nicht ums entweder oder, sondern ums weiter an sich.“