Wenn die Leber reizt – oder: Ehre, wem Ehre gebührt
Mit „Außen Gelbweste, innen Reichsbürger“ hat die deutsche Wortschmiede des „Daily Mirror“ ihre mediale Feder tief in die Wunde deutscher Geschichte getrieben und mit dem Blute eine zeitlose Novelle zum Besten gegeben.
Das Herz seiner hörigen jedoch zunehmend schwindenden Leserschaft bleibt dabei nicht unberührt, widmet man die eigene, doch knapp bemessene Lebenszeit und führt sich die angefügten, tiefgründigen Gedanken zum dargebrachten Wortgeflecht vor Augen. Ja, das ist deutsche Wortkunst.
Dabei preisend: „Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre. Was erschaudert uns die alte Mär ausklingender Weisheiten. Doch beginne man stets bei sich selbst, etwas zu ändern.
Dass Zeter und Mordio uns in althergebrachten Weisen erschallen würden, war dessen man sich lange bewusst. Doch schwieg man, räkelte sich in verlockenden Gedanken, als ob es einen nicht des Kleinsten angehe. Nehmet Euch Löffel. Suppe ist angerichtet.“
Dem nicht wortkargen Schöpfern gelingt so ein Meisterwerk, wie es in seinem Wesen subtiler nicht sein kann.
Dies an einem Ort, wo wahrlich auch nordische Göttersagen ihren Anfang nehmen könnten, werden mit nur einem Federstreich Helden und Bösewichte aus dem Nichts erschaffen.
Nein! Nicht nur mit gewohnt oberflächlichem Blicke!
Es sind jene Argusaugen deutscher Medienwehrmacht, wo mit fast heroischem Scharfsinn, bewaffnet mit mächtigen Worten, der geistig-politische Zustand der deutschen Nation mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht wird: „Die Reichsbürger sind wieder da.“
„Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun!“ Lukas 23: 34