Wenn politische Systemstrukturen einknicken
Politik in ihrer klassischen Form hat für mich persönlich in 2006 aufgehört zu existieren. So mancher Politiker aus der Heimat weiß genau, wovon ich spreche. Man spricht über Probleme im Mittelstand, doch mag sich die Politik nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, während sie den gläubigen Anhängern mit Geld und Aufträgen lockt. Man war gar nicht an richtigen Lösungen für den Mittelstand interessiert. Stattdessen kam die Künstlersozialkasse und plünderte das Konto „über Nacht“. Das war nicht gut.
Da ich nicht so leicht unterzukriegen bin, bin ich heute noch da und das ist nicht nachtragend bin, mag auch richtig sein.
Doch das, was sich jetzt auftut – hätte man nur mal gehört. Und jetzt, wo der Zenit überschritten ist, schaue ich dem Leidensspiel nur noch zu. Doch ich komme wieder. Nein, ich bin immer noch da.
Das Maß wurde von jenen überschritten – zu weit überschritten und es wird doch noch so manches gemeinsame Gespräch geben – Auge in Auge.
Denn eines steht fest: Klassische Politik kann überhaupt keine Lösungen entwickeln, denn so etwas wie richtige Lösungen bedeuten in der Regel auch das schrittweise Auflösen der bekannten Strukturen, an denen man gleichzeitig dran festhält, während man jedem verspricht, dass es besser wird.
Und so bleibt der Politik nur der Gang zu der zunehmend schrumpfenden Menge belohnungshöriger Parteianhänger. Endzeitstimmung in der Wahlkabine und im Politbüro.
„Vor dem Wahlkampf, war immer nach dem Wahlkampf.“
Die alte Ordnung ist und bleibt jedoch ein Nullsummenspiel mit nur einem Ende.
Bei der klassischen Politik ging und geht es um die Ergebenheit zur eigenen Hierarchie und damit verbundenes, liebgewordene Pöstchen oder sich von einem zum anderen „tarzanartig“ weiterzubewegen – und dies mit eingebautem Urschrei.
Das politische System der Parteien war niemals gedacht so zu funktionieren, wie es sich nach außen präsentierte. Das sei eine Warnung an all jene, die sich einer Partei anschließen oder eine zu gründen versuchen.
Wenn jene, die die Gesetze beschließen, diese sich jederzeit so zurechtzimmern, dass ihre Kaste noch ein paar Minuten länger verweilen kann, so ist es an der Zeit darüber nachzudenken, ob derartige Systemstrukturen überhaupt noch zeitgemäß sind.
Denn Willkür beginnt bereits mit dem freundlichen Lächeln, einem Handschlag und einem Versprechen, wenn entsprechend „gewählt“ wird.
Dem mehrheitlich verwöhnten Wähler ist dies in der Regel gleich, der will nur sein Komfortsofa, seine Komfortsendung mit seinen Komfortshowmastern und den Nachrichtensprechern, die stets von weit weg liegenden Problemen sprechen. Polzeipräsenz zeigt sich durch den täglichen Tatort oder als gewaltbereite Einsatztruppe mit nicht unterschriebenem Schießbefehl.
Stets werden andere vorgeschickt, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen oder das Feuer der neuen Zeit löschen zu wollen. Schade, dass auch dieser Zenit bereits lange überschritten wurde.
Vorschicken war so eine Standardlösung, die nicht nur in der Politik zum Tragen kam. Es ist ein Verhaltensmuster all jener, die für ihr Handeln keine Verantwortung tragen wollen.
„Der ergebene Sklave ist der Feind der Freiheit.“
An jenen geht die Zeit zunächst vorbei. Doch irgendwann erscheint im gewohnten TV ein fremdes Gesicht, was von einer anderen spricht und dann… dann wird aufgewacht.
Und selbst das Stattfindende ist lediglich nur eine Übergangsphase in die neue Zeit.
Das Alte war dazu da, um zu lernen wie es nicht funktioniert und hat uns die Aufgabe in die Hand gegeben, alles in Frage zu stellen und um das „unbekannte Land“ zu entdecken.
Eines ist sicher: Es kommt sowieso.
Das Geschriebene scheint leicht gesagt, interessant wird es erst, wenn man nach dem Warum und den Ursachen fragt. Denn erfahrungsgemäß gehen die gewohnten Antworten, die ich über die letzten fünf Jahre darauf gehört habe, nicht weit genug. Aber das hat wieder etwas mit den Systemverhalten zu tun, die in jenen noch wirksam sind.
Der Vorteil bei allem: Das System und seine Anhänger hungern sich selbst aus. Denn nicht nur ihre rechtslichen Handlungsgrundlagen sind nur noch vergehende Glaubensgebilde, die sie notfalls mit vrgeschickter Gewalt durchzusetzen versuchen, sondern haben sie sich alle für falsches Tun kaufen und belohnen lassen.
Gut, dass das alles einen Sinn hat, während es langsam zu Bedeutungsgrabe getragen wird, beziehungsweise sich selbst hinbringt.