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Wie man die Masse in Zeiten des Wandels in Bewegung versetzt

Lesezeit: ca. 11 Minuten

Zunächst gilt es zu erkennen, dass man für eigenständiges Denken, also „über“ den Kopf der Autorität hinweg, in der Regel bestraft wurde/wird.

Das sorgt(e) dafür, dass die in der Familie ankonditionierte und belohnte Obrigkeitshörigkeit (Bestrafung bei Nichtanerkennung der Autorität) dem Erhalt der „öffentlichen“, gern auch als „verfassungsmäßige“ Ordnung oder zur „Wahrung des öffentlichen Friedens“ dienlich war/ist.

„Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,…“

Öffentlicher Friede ist hierbei jener geistige und auch gegenseitig oktroyierter Zustand, um an den bisherigen Denk- und Verhaltensmustern festhalten zu wollen. Doch wer fragt schon nach dem inneren Frieden – dem eigentlichen Frieden?

Somit entpuppt sich der äußere Frieden in der Regel nur als Scheingebilde, den man im größeren Rahmen üblicherweise mit einem Vertrag besiegelt, um zuhause weiter die alte „Nummer“ schieben zu wollen.

Im Kern Makulatur, solange es im Inneren zwischen dem „Ich“ und seinem Festhalten an den es ihn ausmachenden Gewohnheiten und seiner Veränderung und der „eingebauten“ Erinnerung an Bestrafung für eigenständiges Denken und Entwicklung.

„Neues = Bestrafung -> Gestern war alles besser = Sicherheit“

„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“ (Gesellschaftlicher, geistiger Verfallsprozess, entstanden aus zwei zeitlich voneinander getrennten Bedingungen.)

Was die „geeignete Weise“ betrifft: Das Leben lässt sich nicht in einen kleinen rosa Karton mit einem hübschen Schleifchen einsperren und verweilt dann ganz brav. Dafür ist eher das „Ich“ zuständig – solange es fürs artig sein – besser: für das hörig sein gegenüber jeglicher Autorität in irgendeiner Form belohnt wird oder sich „gezwungen“ sieht.

„Gezwungen“ ist hier der gewohnt gefühlt wahrgenommene Zustand des Menschen, als Opfer seiner Konditionierungen, abgelegt im „Ich“.
Das „Ich“ findet dafür immer einen anderen, der an diesem „sich gezwungen zu fühlen“ dann schuld sein soll. Wie trickreich das „Ich“ doch ist.

Dass die alte Weltordnung zu Ende geht, ist schon lange keine Verschwörungstheorie mehr. Doch wie bekommt man eine verdreht konditionierte Masse in Bewegung?

Indem man sich nicht mehr wie ein gewählter Beschützer aufführt und andere, sich als plötzlich als die „wahren“ Betreuer, Weissager, Heilsbringer, nicht selten auch falsche Propheten oder verheißene Vortänzer des Volkes unterwandert.

Denn im Neuen geht es nicht darum, dass Alte weiterzumachen, sondern was Neues. Moment…

„Neues = Bestrafung -> Gestern war alles besser = Sicherheit“

Genau. Da das System auf den Denk- und Verhaltensmustern (abgelegt im „Ich“) des Menschen basiert, hat das „Ich“ gegen Veränderung ein recht nettes Mittel entwickelt: die Verdrängung.

„Kampf, Widerstand, Lügen, Mord, Ausgrenzung, Ignorieren, Gewalt, Flucht &c. sind alles nur Verdrängungskonzepte.“

„Wir haben der Oma nun schon zwei Hörgeräte gekauft und sie hört immer noch nicht.“

Dieses Verhalten schränkt natürlich den seit Jahren gewünschten Entwicklungsprozess, um den es in diesem Wandel geht, „etwas“ ein.
Auf der anderen Seite ist auch keine klare Vorgehensweise erkennbar, die man sich eben mal „schnell kopieren und nachmachen“ kann.
Das hängt mit der neuen Zeit zusammen und dass Selbstbestimmung kein staatlich oktroyiert (verordnetes) Volksgut ist, sondern einen individuell-gesellschaftlichen Entwicklungsprozess erfordert.

„Asgard ist nie ein Ort gewesen, es ist das Volk.“ Thor, Ragnarök

So am Rande: Niemand gehört irgendetwas hier. Der Mensch ist lediglich Geschöpf und Werkzeug der Schöpfung, eingebunden in einem unendlichen Entwicklungsprozess.
Besitz ist eine erfundene Eigenschaft des „Ichs“ etwas – die Materie – vor Veränderung zu schützen und somit sich selbst. Deshalb kämpft es gegen Veränderung – gegen seine(!) Veränderung oder fügt sich seiner ihm gleichgeschalteten Autorität, wenn es um die Verteidigung des „Landes“ geht.

Man mag den Deutschsprechenden eine wenig patriotische Haltung nachsagen, doch ist es nicht besser das Beste daraus zu machen, nach Vorne zu schauen und zu erkennen, dass hier die Aufgabe des Vordenkens vorliegt, während der Großteil sich jedoch nur Gedanken um Erhalt, Verteidigung und übliche Verdrängung gegen Veränderung macht?

Erkennt man, dass „das System“ ein Konstrukt des „Ichs“ (also den Denk- und Verhaltensmustern des Menschen) ist, dann entpuppt sich nahezu alles organisatorisch Geschaffene, als vordringliches Ergebnis gesellschaftlich tolerierter Verdrängung, Abgrenzungsverhalten, Problem– und Verantwortungsverschiebung und daraus ergehender Pöstchen und Institutionen. So hart das klingen mag.

Teilen und Herrschen sind keine den Eliten vorbehaltenen Verhaltensmuster, sondern des „Ichs“ des gewohnt programmierten Einzelnen.
Selbst die „Eliten“ sind aus der Verdrängung heraus entstanden, da eine Masse in ihren „Gewohnheiten“ verhaftet sein mag und der natürliche Entwicklungsprozess des Einzelnen, der ihm seit Geburt zu Eigen ist und so der Gewohnheit der Masse diametral gegenüber steht.

„Die herrschende Meinung ist die Meinung der herrschenden…Masse.“

Damit sich also die Masse in Richtung Neue Zeit bewegt, muss man ihr das Gegenteil von dem „antun“, was man ihr verspricht.
Zwar wird sie eine Weile klagen und jammern, jedoch in 50 oder 100 Jahren auf die Idee kommen, zu erkennen, dass sie sich zunehmend in einem eigenverantwortlichen Milieu bewegt.

Für das klassische „Ich“ ist das natürlich eine Katastrophe, da es sich nicht mehr an seinem Komfortsofa, dem „System“ festhalten kann und nun den Gewalten der Natur gegenüber sieht – argumentativ also nur der „übliche Teufel an die Wand“ gemalt wird, um weiter im Alten „abhängen“ zu können – in einer Betreuung, finanziert durch Steuern und Abgaben.

„Die Natur als Feind des Menschen“, im Kern jedoch nur der Ausdruck für die mehrheitlich anstehende Entscheidung, sich dem natürlichen Prinzipien (Entwicklung und Bewusstwerdung und Vernunft und Gewissen) wieder zuzuwenden.

„Nur Unwissenheit erzeugt Chaos“, Lucy 2014

Erkannt, woran es hapert?

Das mag alles jetzt etwas „abgeknallt“ klingen, doch darum geht es im Kern. Das verletzte „Ich“ schuf sich zum Schutz vor weiteren Veränderungen mit Hilfe „seines“ Menschen ein System, was es selbst verkörpert und hat sich auf diese Weise zunehmend vom Leben selbst abgewandt. Und an diesem Punkt stehen seit lange über sieben Milliarden Menschen, rund 99,9%.
Jedoch ist denen das nicht in derart bewusst, dass es ihre eigenen Denk- und Verhaltensmuster sind. Wie praktisch. Woran man das erkennen kann? aus den selben Konditionierungen entsteht die übliche Organisationsform der Hierarchie. Klappe zu, Affe tot.

„Stellt euch vor, ihr werft einen Blick in die Zukunft und erschreckt bei dem, was ihr seht. Was fangt ihr mit dieser Information an? Zu wem würdet ihr gehen? Zu wem? Politiker? Großindustrielle? Und wie würdet ihr sie überzeugen? Mit Daten, Fakten? Viel Glück.

Sie werden alle Fakten anzweifeln, die ihnen Sand ins Getriebe streuen und ihre Profite verringern. Aber was wenn, wenn man einen Weg finden würde, den Mittelsmann zu umgehen und den Menschen diese kritischen Nachrichten direkt in die Köpfe zu setzen?

Die Wahrscheinlichkeit umfassender Vernichtung stets unvermindert an. Der einzige Weg es auf zuhalten, war es zu zeigen. Den Menschen Angst einzuflößen.

Denn welcher vernünftige Mensch würde nicht wachgerüttelt, angesichts der potentiellen Zerstörung von allem was er kennt und liebt? Zur Rettung der Zivilisation führte ich ihr die Vernichtung vor Augen.

Was glaubt ihr, wie diese Vision aufgenommen wurde? Wie haben die Menschen auf ihre drohende Vernichtung reagiert?

Sie haben sie verschlungen, wie eine Delikatesse. Sie hatten keine Furcht vor ihrem Niedergang. Sie haben ihn aufgemotzt.

Man erfreut sich daran in Videospielen, in Fernsehsendungen, in Büchern und Filmen und von ganzem Herzen schloss die Welt die Apokalypse in ihre Arme. Sie rannte ihr voller Inbrunst entgegen. Niemand merkte, dass eure Welt in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus.

Es sterben Menschen an den Folgen von Fettleibigkeit, während unzählige andere verhungern. Kann mir das einer erklären?

Bienen und Schmetterlinge sterben aus. Die Gletscher schmelzen, Algenblüten links um euch herum. Die Warnungen könnten nicht deutlicher sein, aber ihr wollt einfach nicht hören.

In jedem Augenblick steckt das Potential für eine bessere Zukunft, aber ihr weigert euch das zu glauben. Ihr glaubt es nicht und darum unternehmt ihr auch nicht, was nötig wäre um sie zu verwirklichen. Also wartet ihr auf diese schreckliche Zukunft, die ihr euch ausgesucht habt. Und zwar aus einem Grund: Weil diese Zukunft im Hier und Heute nichts von euch verlangt, nicht einen Handschlag.

Ja, wir haben den Eisberg gesehen und die Titanic gewarnt, aber ihr steuert trotzdem darauf zu. Volle Kraft voraus.

Wieso? Weil ihr unbedingt sinken wollt. Ihr habt aufgegeben.“ David Nix, Tomorrowland, 2015

Dieses Mal geht es nicht darum, sich am Gestern festklammern zu wollen, denn dieser Rettungsring ist nur aus purem Gold.

Herzensgrüße aus der Neuen Zeit.

P.S. „Vor einer Milliarde Jahre wurde uns das Leben geschenkt. Macht etwas daraus.“ Lucy, 2014