„Wir“ können ja nicht anders?
(v1.1) Wenn von Lösungen (im Sinne üblicher Verdrängungskonzepte) oder Problemen (im Sinne sicht- und spürbarer Symptome) gesprochen wird, heißt es hier und da gern: „Wir müssen was dagegen tun!*“, „Wir sind alle betroffen!*“ oder „Das geht uns alle an!*“. Es gab auch schon: „Tut endlich etwas!*“ oder „Wehrt Euch!*“ (* Anmerkung: verbunden mit einem entsprechenden Thema, was als ungerecht erachtet wird.)
Meine übliche Anfrage, was der- oder diejenige unter „wir“ oder „uns“ versteht, bleibt in der Regel jedoch unbeantwortet. Das schließt ebenfalls die Frage auf Aussage mit ein, wenn irgendwelche „Schuldigen“ weg müssen und eine unadressierte Aussage in den offenen Informationsraum geworfen wird, wie bspw.: „Jagd sie endlich davon!“ oder „Schickt sie endlich nach Hause!“. Erstere sind vermutlich jene in der Rolle der Politiker, zweitere die – nenne ich sie mal „Flüchtlinge“. Wer jedoch die Aktion realisieren soll, bleibt dabei undefiniert.
Und auch nach zehn Jahren hat sich nicht wirklich etwas an diesem Verhalten geändert, wenn wieder einmal die „wir-Keule“ gezogen wird.
Das bringt alles nichts, vor allem, weil sich nur um Symptome gekümmert wird und die Ursachen nicht einfach bei jenen zu suchen ist, die das „Wohl des Volkes“ im Auge haben. Schließlich wurden jene ja auch auserkoren, was gerade die Vermutung aufwirft, dass möglicherweise zwischen dem Kreuzchen und dem Ergebnis auch gar kein Zusammenhang bestehen könnte, weil es sich medial nur um eine Wahl-Inszenierung handelt. So nebenbei und verweisend auf das nicht mehr geltende Bundeswahlgesetz.
Die Bevölkerung scheint sich in keiner Weise darüber bewusst, dass ein künstlicher Akt, wie eine Wahl, auch künstlicher Regelwerke bedarf, nach der sie agieren „darf“. Letztlich handelt es sich um den Akt freiwilliger Unterwerfung in der Hoffnung auf ein „Wohlwollen von oben“.
Wenn früher nur die „Männer“ wählen durften und die „Frauen“ für das Wahlrecht gekämpft haben, haben sich letztlich beide nur selbst entmündigt, entwürdigt und in die Fremdbestimmung begeben, wo beiden nur noch die Wahl gegeben scheint, zwischen „gerechten“ und „ungerechten“ Vorgesetzten, ihren Parteiprogrammen und Ideologien unterscheiden zu dürfen.
„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011
Doch scheinen sie so sehr in ihren Denk- und Verhaltensmustern verhaftet, dass sie darüber nicht nachzudenken meinen oder wollen, allein weil a) das Tragen von Verantwortung wohl so schwer erscheint und man diese „gerne“ anderen überlässt und b) man für eigenständiges Denken in der Regel ja auch nicht belohnt wird, weil das „Wohlwollen der Gerechten“ stets „von oben herabregnen“ soll. So nebenbei.
Das Verhältnis zwischen Untergebenen und ihren Erhabenen wird von den Untergebenen, um weiter von möglichen Privilegien zu profitieren und sich des Wohlwollens ihrer „Herren“ gewiss zu sein, verteidigt. Alles, was diese Beziehung gefährden könnte, wird außen vorgelassen.
Aus diesem Grund gelingt es jenen in der Rolle der Fanatiker auch immer, andere mit in ihren Abgrund zu reißen.
So am Rande: Keineswegs ist es damit getan, die „erhobenen Männer“ nur durch „erhobene Frauen“ ersetzen zu wollen, um damit etwas Wesentliches zu verändern, während dabei das System der alten Ordnung erhalten bleibt, da es sich nur um einen üblich inhaltlichen Austausch handelt, statt notwendig prinzipieller Veränderung.
Anmerkung: Ein fehlend geltendes Bundeswahlgesetz macht es grundsätzlich unmöglich, einen legitimierten Bundestag wie auch daraus hervorgehende „Kanzlerbesetzung“ zu ernennen – ob weiblich oder männlich.
Wenn es um Verdrängungskonzepte geht: Am außergewöhnlichsten war diese Aussage: „Geht in den Bundestag rein, und holt sie ganz liebevoll raus.“
„Jauchzet, und werft sie zu Boden! Hallelujah!“
Sie merken schon, dass ich – Augen rollend – da etwas verarbeite.
„Ich kenne meine Zukunft. Ich zeige Ihnen Ihre. Auch unser Konflikt begann um den Kampf um Freiheiten…der zweite Bürgerkrieg, der Eugenische Krieg und zuletzt nur noch der dritte Weltkrieg. Das war unser letzter Tag. Der Tag an dem die Erde, wie wir sie kannten, verschwand.
Was als Ausbruch einer Nation begann, endete in der Ausrottung von 600.000 Tier- und Pflanzenarten und 30% der Erdbevölkerung. Globaler Selbstmord.
Was wir ihnen gegeben haben, bietet die Möglichkeit, sich gegenseitig auszulöschen. Und so wie sich mir das darstellt, werden Sie es auch tun. Sie werden sich wegen konkurrierender Freiheitsideale in Schutt und Asche bomben, so wie wir. Und Ihr letzter Tag wird genauso aussehen.
Vielleicht steht irgendwo Ihr Ende auch so unauslöschlich geschrieben, wie meines. Aber ich ziehe es vor zu glauben, dass Sie Ihr Schicksal immer noch Ihr eigenes ist.
Vielleicht bin ich deshalb hier, damit Sie nicht vergessen welche Macht in Möglichkeiten steckt.
Vielleicht war es gut, meine Zukunft zu sehen, um Sie daran zu erinnern, dass das Leben bis zum Ende dankbar auf Händen getragen werden sollte.
Denn unsere Zukunft ist bis zu unserem letzten Moment das, was wir daraus machen.“ „Captain Christopher Pike“, Star Trek: Strange New Worlds, S1E1,2022
Um es kurz so auszudrücken: In der gewohnten Trennung, gibt es keine Gemeinsamkeit – außer im Rahmen niederer Beweggründe, diese übertüncht mit wohlklingenden ehrenhaft erscheinenden Ambitionen.
Nebenbei: Es sollen mal wieder „Reichsbürger“ gesichtet worden sein. Ich habe das ganze Thema der „Reichsbürgerei“ durch. Es schien mal eine Lösung zu sein, bis der Tag kam, als alles vom Menschen geschaffene Recht sich als künstlich offenbarte, gefolgt von künstlichen „Ländern“ und künstlichen „Staaten“.
Dabei dürfen die vielen Hinweise aus den Kinofilmen – neben der Rede von Helmut Schmidt zur Verleihung des Westfälischen Friedens in 2012 – nicht unerwähnt bleiben.
„Obwohl an der First Avenue so viele Flaggen wehen, gibt es heute keine Nationen mehr. Nur noch Unternehmen… internationale Unternehmen. Da sind wir. So funktioniert die Welt.“ „Kuman-Kuman“, Die Dolmetscherin, 2005
An die verbliebenen Reichsgläubigen: Man kann durchaus ein Thema hinter sich lassen, wenn man erkannt hat, dass sich etwas zwar inhaltlich, jedoch nicht prinzipiell von etwas anderem unterscheidet.
Das Verteilen von „Minister-Pöstchen“ ist nichts anderes als das stattfindende Erwachsenen-Rollenspiel, wie es in der Kindheit mal „Räuber und Gen-Darm“ war, für die man sich später zu halten meinte, nachdem man „Schüler“, „Auszubildender“, „Berufstätiger“ (im Sinne von Berufsbezeichnung) und sonst was war.
Ein Hinweis: Es bekämpft sich stets das, was zwar inhaltlich anders, jedoch von prinzipiell gleicher „Natur“ ist – da dort gewohnt noch der Kopfknast vorliegt – und es so einmal mehr um Vorherrschaft geht. Aus diesem Grund reicht auch eine „Revolution“ (engl. to Revolve = sich im Kreise drehend) nicht aus.
„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“ Experimenter, 2015
Die Illusion von Macht beruht hierbei auf anerzogener Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, verbunden mit einem ambitionierten Gedanken, sich irgendwann über andere erheben zu wollen – wie eine Art Ausgleich.
Erhabene und Untergebene/Unterworfene bewegen sich dabei aus einem anerzogenen Reigen, fußt die gesamte Vorstellung von Macht auf dem weiträumigen Glauben an den Wert von Geld, Arbeit und was so an Produkten und Dienstleistungen daraus hervorgeht – auf Grund gewohnter Erziehung und das einem etwas oder jemand „gehören“ würde.
„Der Mensch, der seinesgleichen zu seinem Untertanen erzieht.“
Wer mal in die Bibel geschaut hat und sich über den widersprüchlichen Ausdruck der „unbefleckten Empfängnis“ Gedanken gemacht hat, wird hier die Antwort finden und was daraus prinzipiell hervorgeht.
Und so befindet man sich in der globalen Selbstversklavung all jener wieder, die noch weiter an ihrer Konditionierung zur Gehorsamsbereitschaft und belohnten Entsprechung zu festhalten – besser: zu verteidigen bereit sind und den damit verbundenen Genuss, wohlwollend überlassener Privilegien, um die daraus ergehende Beziehung zwischen auf Belohnung heischenden Untertanen und ihren „gerechten“ (im Sinne von wohlwollend) Vorgesetzten nur aufrecht zu erhalten.
„Das System der alten Ordnung wird erzeugt aus den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern. Ihre belohnte (durch wohlwollend vergebene Privilegien) Beibehaltung und Verteidigung führt zu seiner Aufrechterhaltung. Verdrängungskonzepte sind dazu gedacht, diesen Umstand zu befördern.“
Es wird an dieses Gebilde nur geglaubt, weil an die anerzogenen Werte geglaubt wird, die man „haben muss“, um das Erreichte nicht zu verlieren. Dabei ist auch der Glaube, dass einem etwas oder jemand gehören würde, auch nur anerzogen.
„Über die Erziehung im Haben lässt sich der Mensch über das Triggern der Verlustangst fremdbestimmen.“
Um aus der System-Nummer herauszukommen, bedarf es demnach etwas mehr, als das übliche Geheule „unter den Kommentar-Linden“.
Um es mal so auszudrücken: Freiheit ist zwar ein kostenloses Gut, was jedoch alles kostet. Das ist nur auf den ersten Blick widersprüchlich, weil der gewohnte Denker von besagter Annahme ausgeht, ihm würde etwas oder jemand gehören, was er demnach dann auch verlieren könnte.
Das ist anerzogen für ihn so real, dass er nichts anderes akzeptiert und so selbst entschlossen ein Anhänger – besser: Verfechter des Systems der alten Ordnung bleibt.
Daraus lässt sich ableiten, dass es nicht einfach nur darum geht, aus der Infragestellung der alten Ordnung, das equivalente Gegenstück wieder zu entdecken, sondern wieder zu lernen, sich, der Mensch, zwischen beiden zu bewegen, wie dies zumindest etwas nach der Geburt eine Weile der Fall gewesen ist, bevor man auf die Konventionen und Wertvorstellungen „dressiert“ wurde.
„Man kann einen Mann aus einem Stuhl holen, aber keinen Stuhl aus einem Mann.“
Der Mensch hat sich auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster ein System zunehmender Komplexität geschaffen, dessen „Herr“ er schon lange nicht mehr ist, da er selten „Herr“ über sich selbst – besser: „Herr“ über seine Denk- und Verhaltensmuster ist.
Ob der Mensch den Aspekt bewusst oder unbewusst „unter den Tisch kehrt“, ist „auf den zweiten Blick“ nicht von Belang, da es um den Sachverhalt selbst geht.
Das wiederum zeigt, das es stets den Einzelnen selbst angeht und das übliche „die Anderen müssen erst…“ oder „die anderen sind Schuld…“ nur Argumente sind, das System der alten Ordnung weiter aufrecht zu erhalten, während man sich weiter mit dem Beklagen, Bejammern und manchmal auch Bekämpfen von sicht- und spürbaren Symptomen und selbst geschaffenen Feindbildern reichlich zu beschäftigen weiß.
„Zwei Millionen Jahre haben wir damit verbracht, einfach am Leben zu bleiben. Wir töteten Tiere, um nicht zu verhungern, bauten uns Unterkünfte, um nicht zu erfrieren und bekämpften unsere Feinde, um zu beschützen, was uns gehört.
Heutzutage gehen wir Jobs nach, die keine Bedeutung für uns haben, und unsere Abende verbringen wir vor dem Fernseher, der uns sagt, wir sollen „online“ gehen, um Dinge zu kaufen. Dinge, die wir nicht brauchen. Wir benutzen Geld, was wir nie sehen oder anfassen und das uns versklavt.
Wir haben die reale Welt gegen eine imaginäre ausgetauscht und das macht uns verrückt.“ „Es macht uns aber auch zu einer zivilisierten Gesellschaft.“ „Nein. Wir wurden zu „Amerika“.“ Dialog „Gabrielle Joubert“ mit „Bob Partridge“, „Condor“, 2018
Dass das System der alten Ordnung aus jenen Denk- und Verhaltensmustern erzeugt und aufrechterhalten wird, bedeutet dies auch, dass die „Garstigen“, die „Erbosten“, die „Klagenden“ nur eine Erscheinungsform des Systems sind, als seine Teilnehmer.
Nachtrag: Die Personifizierung des Lebens (etikettiert mit „Gott“, „Allah“, „Hashem“ usw.) sowie des menschlichen Bewusstseins (etikettiert mit „Jesus“), verbunden mit der Vorstellung dann auch noch von „seinem Schöpfer“ sprechen zu wollen, der „Der Richtige“ sei, lässt die Menschen in einer Illusion wandeln, nicht zu vergessen die übliche Fehldeutung von Gleichnissen, als Geschichten von Personen. Nicht zu vergessen, die Verherrlichung menschlicher, jedoch künstlicher Vorgesetzter, in ihren Rollen.