Zeitgemäße Bildung und Ausbildung
(Fulda, K.H. Schubäus, 06.05.2014) Die Unzufriedenheit mit bestehenden Bildungs- und Ausbildungsmustern, ist keine Erkenntnis der Neuzeit. Deren Ursachen sind ebenso bekannt, wie geeignete Lösungsmuster.
Der Biologe George Wald dazu: „Das Unbehagen der Studenten und Wissenschaftler, angesichts der bestehenden Wissenschaftsberiebes und seiner oft fehlenden Sinngebung, wächst zusehend.“ Wald ist der Meinung: „Sind wir Wissenschaftler nur deswegen auf der Welt, um zu studieren, zu messen und zu registrieren, während die Menschheit im Abgrund versinkt. Mir genügt diese Rolle nicht.“
Frederic Vester ist der Meinung: „So nützlich und lebenserhaltend die bisherige Art des Wissens über die Vergangenheit sein mag, die Erfahrung zeigt, dass es nicht ausreicht, um uns aus der heutigen Konfliktsituation herauszuführen.“
Er bezog sich dabei auf aktuelle Lehrmethoden, die an der Wirklichkeit vorbeigehen und das, was wir Leben nennen nichts anderes ist, als von Menschen erzeugte Enge innerhalb künstlich erzeugter Grenzen.
Schaut man sich die Lehrpläne an, so wird die Welt als ein Sammelsurium getrennter Elemente wie Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, Ingenieurwesen, Informatiker und hunderten von Unterdisziplinen präsentiert – schön gegliedert in Fächer, Branchen und Ressource.
Warum ist das so?
Während wir unsere Lebensräume seit Jahrhunderten auf unbewegliche und unverrückbare Bausteine und Teile (Descartes Irrlehre) aufbauen, vollziehen sind grundlegende Veränderungen mit traditionell-konventionell Lehrmethoden nicht zu beherrschen.
René Descartes (1596-1650) befasste sich mit der Methode, bei der komplexe System in einzelne Teile zerlegt werden, um das Verhalten des Ganzen aus den Eigenschaften seiner Teile zu verstehen. Ein Denkmuster, dessen Gesetzmäßigkeit auf unbeweglichen Bausteinen und Teilen beruht und zur Neuorientierung ökonomischer Systeme völlig ungeeignet ist.
K. H. Schubäus ist der Meinung: „Alle Beteiligten – vorab Wissenschaftler und Studenten – müssen sich darüber im Klaren sein, dass mit der Neuorientierung veralteter Lehrmethoden, ein Teilsystem des Ganzen (Bildung und Ausbildung, Wissenschaft, Wirtschaft, Medizin, Berater, Informationstechnologie, Politik und Gesellschaft) abgepasst werden muss.
Denn unser Lebensumfeld ist ständig in Bewegung. Das auf den Grundlagen dynamisch vernetzter Beziehungsmuster, wechselseitiger Abhängigkeiten, synergetischer, kausaler, kybernetischer und symbiotischer Wirkmechanismen.
Stetiger Wandel und immerwährende Bewegung.