Die aktuelle Situation betrachtend
Mit einer erheblichen Einschränkung (was äußerst selten der Fall ist) noch im Bett liegend, stellte sich mir gerade nachfolgendes Bild:
Der Mehrheit der Gesellschaft kann man nur mit zunehmendem Entzug ihrer Komfortzonen und Gewohnheiten beikommen, um eine Veränderung und damit einhergehende Bereitschaft zur Anpassung zu erwirken.
Was mehrheitlich noch nicht so in den Köpfen angekommen zu sein scheint ist, dass wir es mit einem Paradigmenwechsel zu tun haben.
Dieses Phänomen des stattfindenden Wandels stellt nicht nur vereinzelte Systembereiche und ihre Dienstbeflissenen in Frage, sondern gänzlich alle von Menschen geschaffene Grundlagen, Konventionen und Gewohnheiten, Denk- und Verhaltensmuster und damit verbundene Lebens- und Umfeldstrukturen.
Was mich dabei verwundert ist, dass sich kaum jemand um die eigentlichen Hintergründe Gedanken macht und man sich kollektiv lieber mit oberflächlich Belanglosem und Aufzählen und Vertiefen von Unzulänglichkeiten beschäftigt.
Es macht mehr Sinn, die Signale aus Sicht des Wandels zu betrachten. Doch auch hier findet man so manchen Endzeitstimmungsmachers, dem sich dann eine gläubige Gemeinde anschließt.
„Wir stehen alle hinter Dir… wenn die Kugeln kommen.“ 😀
„Jeder bekommt, was er sich nimmt“, heißt hier die Devise. „Nächste Haltestelle „Übungsplatz, übernächste „Klippe Nord“, Ausgang ist in Fahrtrichtung rechts.“
Wie gut, das einige wenige den Zenit in Richtung Vernunft und damit verbundenem Umdenken bereits überschritten haben. Man findet noch zu wenige. Also gelassen bleiben.
Andere filtern sich im letzten Moment von selbst heraus. Es gibt halt kein Mitnehmen, sondern nur ein Mitkommen. Wersich selbst entschieden hat, geht von ganz alleine mit.
Die eigene Entscheidung und alles was damit zusammenhängt, ist der Preis.
Aber es gibt auch noch die Scheinwanderer, deren Verkündungen immer wieder darauf abzielen, sich anderer im Sinne eines Instrumentes bemächtigen zu wollen.
Das grundsätzliche Prinzip dazu lautet: „Ich habe eine ganz tolle Vorstellung, mach’ Du mal und ich sag’ Dir dann ob’s mir gefällt – oder nicht. Aber das ist ja dann nicht meine Schuld. Und damit haben das hier auch gleich geklärt.“
Das ist das Handlungsprinzip der alten Weltordnung. Wohl dem, der sich darin erkennen – mag.
Kurz einwerfend: Das eigentliche Prinzip lautet: „Mach Deinen Scheiß entweder selber, und wenn ich es machen soll, dann so, wie ich das für richtig erachte. Und erzähl mir vorher alles, was Du Dir von der Sache davon erwartest.“
An die Stelle wird mehr als deutlich erkennbar, dass auch die Vorstellung von Zusammenarbeit ein falsch gelernte ist. Bedingtes Vertrauen und Geheimniskrämerei sind keine Grundlage. Das sieht man dann immer so schön, wenn alle Mitreden wollen und am Ende außer einer Startseite nicht mehr herausgekommen ist.
Zurück. Man sieht am alten Handlungsprinzip der Zusammenarbeit ganz deutlich, wie Scheinwelten entstehen, die nicht selten mit den flauschigen Worten beginnen: „Wir wollen eine besser Welt. Das willst Du doch auch…oder?“
Die Listigkeit der Manipulation und Täuschung kennt hier keine Grenzen, wenn es darum geht das „Gemeinsame“ durchsetzen zu wollen. Es sieht immer nur aus wie…echt.
Den Anwendern ist dies meist noch nicht einmal bewusst. Es war ja schon immer so. Gut dass es die menschliche Eigenschaft der Vergebung gibt, sonst müsste man sie anders „entsorgen“.
In den Akteuren steckt halt noch zu sehr das Alte in den Knochen, gerade weil man sich immer noch beharrlich weigert, die eigenen Muster zu hinterfragen. Das „System“ ist sehr schlau und sich auf Gewohnheiten berufen zu wollen, findet ja auch in der betroffenen Gemeinschaft Anklang, wenn es darum geht „Schuldige“ ausfindig machen zu wollen. Gleiches denkt, wer gleiches denkt, finden sich zusammen. Prinzip der Resonanz.
Auch habe ich lange darüber nachgedacht, welchen Sinn es macht, die Mechanismen des Systems anwenden zu wollen, um es zu beseitigen. Ich halte das mehr und mehr für fragwürdig und mit ihnen ihrer Vertreter. Denn eine weitere Regel gilt: Das Prinzip der Aufmerksamkeit. Solange man draufschaut, solange erhält es Energie.
Und selbst wenn das System es plötzlich wollen würde, so es nur sein Versuch, sich im Neuen durch Spaltung fortpflanzen zu wollen.
Zudem hat das Alte einen wesentlichen Sinn, den man mit mehrheitlich konditioniertem – und das mag jetzt hart klingen – Klein-in-Klein-Denken nicht erkennen mag. Doch lieber stellte man sich auf die Seite der Hetzenden, Mährenden, Geifernden, Gaffenden, Beschuldigenden und Anklagenden. Das ist die Masse.
Letztlich kommt immer nur eines dabei heraus. Die Gewissheit um die selbst verordnete Ungewissheit, bei Belohnung fürs Artigsein, die sich nun durchaus bezahlt macht.
Das System nährt sich dabei in seinem Verfall von der Angst um den Verlust von Hab und Gut. Der Moloch, der letztlich sich und alles verschlingt. Und plötzlich sind alle wieder in einem Boot. Was am Ende bleibt ist der Krieg der Knöpfe.
Man sieht: Weiterdenken ist angesagt.
Ich schreibe diese Worte, damit man erkennt, dass alles einen sich zuspitzenden Bewusstwerdungsprozess geschieht, der in einer Spirale, jedoch nicht im Kreisverkehr fortlaufender Problembeweihräucherung mit ihren neurotischen Wegschauern stattfindet.
Der Druck nimmt nur dann zu, wenn man sich zu sehr an Gewohntem festklammert, und zunehmend alles unternimmt, um durch Kontrolle das „Behaltene“ weiterhin behalten zu wollen – bis man am Ende dann doch loslässt. Vor allem von Vorstellungen von vorgestern.
Denn Entwicklung hat nichts damit zu tun, aus dem menschlichen Baukasten der geschichteten Vergangenheit sich eine neue Zukunft bauen zu wollen.
Zum Glück ist das alles gewollt, notwendig und natürlich, das Chaos und das zunehmende Gegen- und Durcheinander. Erst aus der Quantität ergibt sich sprunghaft eine neue Qualität.
Nur der konditionierte Klein-Denker fürchtet nach wie vor nur um sein Hab und Gut, weil er den Rest wegen möglicher Bestrafung „weggeblendet“ hat.
„Mein Schatz.“
„Ja?“