sandbag
sandbag

Wie sich die Dinge verändern

Lesezeit: ca. 16 Minuten

(v1.1) Eine Gesellschaft, bei der die anerzogene Verdrehung ihrer Sicht- und Handlungsweisen als „normal“ angenommen wurde, um auf diese Weise (unbewusst) eine Systemerhaltung (durch konsequente Abkehr vom Lebensprozess selbst) zu erreichen, kann man im stattfindenden Wandel nicht mit den üblichen Mitteln in Bewegung versetzen.

Schon gar nicht, wenn ihre Entwicklung durch (als „normal“ angesehene) praktizierte Fremdbestimmung kollektiv (und gegenseitig) nahezu ausgehebelt wurde.

Die Bestrafung eines Menschen durch einen Mensch des Vertrauens führt eben zu jener Verdrehung, die sich durch Verdrängungs- statt Entwicklungskonzepte zum Ausdruck bringt.

Mehr noch: Der junge Mensch passt sich aus Angst an dieses gewohnte Gebilde einer rückwärtsgewandten Lebensweise an und wird so mehr und mehr zum geistigen Zombie.

„Neues = Bestrafung -> „Gestern war alles besser“ = Sicherheit (vor Bestrafung) = Zugehörigkeit = Anerkennung = Belohnung“

Alles Lernen und Schläue zielt in der Regel nur darauf ab, sich innerhalb der Regelwerke des Systems aufzuhalten, was sich unter anderem durch Wissen über Details von noch mehr Details zum Ausdruck bringt – wo Fragen individuell-gesellschaftlicher Entwicklung gar nicht erst gestellt werden, sondern sich in fortlaufender, besorgter Betrachtung von Geschehnissen – nicht selten in reiner Erwartungshaltung auf Besserung – bewegt wird.

„Sich Sorgen zu machen ist wie, sich selbst kleine Teufel an die Wand zu malen.“

„Hoffnung ist jener Zustand darauf zu warten, dass andere einem „die Kohlen aus dem Feuer holen“.“

Man kann den Weg der Entwicklung auf zwei Arten begehen.

Entweder man erlebt die Situation aus gewohnter Opferhaltung bei einem sich zuspitzenden Szenario aus Angst, Sorgen und schwindender Hoffnung oder man ergreift die Selbstinitiative und geht der Neuen Zeit sich selbst entwickelnd entgegen. Es bedarf lediglich des Mutes und des Selbstvertrauens.

Was bedeutet das im Grunde? Ganz einfach. Es nennt sich Dialog. Ein offener Dialog, der sich nicht durch verstecken hinter Spitznamen, fehlenden oder eingeschränkten Kommunikationskanälen zum Ausdruck bringt.

Es nutzt nichts, nur Gleichgesinnte zu suchen, die sich nur innerhalb gewohnter Systemdenk- und Betrachtungsweisen bewegen, um man sich gegenseitig das Gefühl gibt, nicht alleine in seinem (selbstgeschaffenen(!)) Leid zu sein.

„Lasst uns treffen und einander die Angst nehmen.“ Satz aus einer erhaltenen E-Mail

Jenes Leid, was sich dadurch erzeugt, dass zwar geäußert wird, dass sich endlich etwas ändern soll, während insgeheim gehofft wird, selbst nicht davon betroffen zu sein.

Gefühltes Leid ist immer eine selbst gemachte Angelegenheit. Es gibt keine anderen Schuldigen.
Es ist jener Punkt, den man solange mit sich herumschleppt, bis er geklärt ist.
Jener Punkt, wo das „so tun, als ob“ ins Authentische kippt und man erkennt, dass Veränderung von einem selbst heraus entsteht.

So reicht es beileibe nicht aus, nur irgendwelche „ungerechten“ Vorgesetzten gegen „gerechte“ austauschen zu wollen.

Um es so auszudrücken: Das Spiel „Räuber und Gen-Darm“ ist nie zu Ende gewesen.

„Das Volk bekommt immer die Regierung, die es verdient… und nur Gierige brauchen eine Re-Gierung.“

Der gewohnte Denker wird im „Außen“ irgendwo (im Raum) oder irgendwann (in der Zeit), als bei sich selbst (und jetzt) meinen suchen zu müssen.

Man sieht hier ganz deutlich, woher also die Veränderungsträgheit der Masse also kommt.

„Nicht klagen, entscheiden.“ Angela Merkel

Hinzukommt, dass das die gewohnte Sicht aus der eines „Opfers der Umstände“ – im Sinne der Verlustangst – geschieht.
Verlustangst, die auch nur ein verdreht interpretiertes Signal zur Veränderungswilligkeit darstellt, weil auch schon der Umgang mit dem Signal „Angst“ verdreht gelernt wurde – nämlich als Warnsignal(!) für mögliche Veränderung, statt als Aufforderung zur Entwicklung.

„Ja, aber der Tiger im Dschungel…“ „Ist nur der Versuch eine fiktive Situation im Hier und Jetzt erzeugen zu wollen.“

Aus der durch Verdrängung gewohnten Haltung gegen Veränderungen, war die Selbige der Garant für eigenständige Selbsterhaltung des Systems (der alten Ordnung) – durch die anerzogenen Denk- und Verhaltensmuster des – nennen wir es mal – Volkes.

„Alle Gewalt geht vom Volke aus.“

„Gewalt ist nur das Werkzeug der Unwissenden – und ihren Gegnern.“

Gewalt erfordert Kraft. Kraft zum Widerstand oder Kraft zur Veränderung.

Es zeigt deutlich, dass jeder selbst beauftragt ist, sich zu entfalten, um so zu anderen – als üblichen Sicht- und Handlungsweisen zu gelangen. Solange kennt man sich nicht wirklich und auch nicht „die Nummer“, die am Laufen ist.

Sicher kann man sich auch „doof stellen“ oder alles, was nach Veränderung riecht, großzügig tolerieren, ignorieren oder bekämpfen wollen. Es macht prinzipiell keinen Unterschied, wenn Entwicklung phantasievoll entgegengewirkt wird.

In einer konditioniert gleichgeschalteten Gesellschaft, wo das Prinzip der Verdrängung mannigfaltig im Außen gelebt wird, während der Einzelne – angesprochen – sich gekonnt aus dem Dialog entzieht, bleibt für das Kollektiv nur eine Richtung: der Gesamtdruck erhöht sich weiter.

Es nutzt auch wenig, sich nur oberflächlich mit irgendwelchen Meinungen zu bepflastern, dass die anderen (wer auch immer) Schuld sind, Verbrecher oder mit sonst was bezeichnet werden, wenn man es nicht wirklich logisch-sachlich(!) herleiten kann – also nicht unter der gewohnten Sichtweise eines Opfers.

Der Unterschied in der Entwicklung begründet sich nicht darin, dass sich andere für „besser“ halten oder warum sie „weiter“ seien, sondern wie sehr sich der Einzelne von seinen selbstgeschaffenen Abhängigkeiten vereinnahmen lässt – ob er sie bereit ist sie Schritt für Schritt aufzulösen oder er versucht sich weiter daran festzuhalten.

Im selben Atemzug kann man klassische – im Sinne von konservativer Politik – gleich mit beerdigen, die sich in der Regel mit der Entwicklung und Beschäftigung mit Symptomen, unter Beibehaltung und Ausbau von Machtstrukturen bewegt und dem Wähler nur eine scheinbare Nützlichkeit offeriert, die dieser am Ende zu bezahlen hat.

Wenn man erst einmal erkannt und verinnerlicht hat, dass die meisten Bedeutungen und Sachverhalte auf kollektiv angenommenen Vorstellungen basieren, die in der Natur nicht existieren, wird das Ausmaß kollektiv-geistiger Illusion sichtbar.

Da alles miteinander verwoben ist, gelangt man irgendwann von einer Disziplin in die nächste. Und je mehr man versteht, was da alles von einer Scheinwelt seine Existenzberechtigung ableitet, bleibt am Ende nicht viel übrig – ebenso, was die Ursache für den ganzen Klumpatsch ist.

„Eigentum“ und „Besitz“ sind dabei nur zwei der in Frage zu stellenden Konventionen, ebenso wie „Mein“ und „Dein“. Mit dem Verlust von Eigentum und Besitz ist ebenfalls der Verlust der Kontrolle über etwas verbunden. Was passiert also, wenn man erkennt, dass niemandem etwas gehört?

Es mag zwar so etwas wie Recht über Eigentum und Besitz geben, verändert sich jedoch die Situation für die Autorität, entpuppt sich das „Recht auf Eigentum und Besitz“ nur als „Privileg auf Eigentum und Besitz“.

Das Eigenthum ist unverletzlich. Es kann nur aus Gründen des öffentlichen Wohles gegen vorgängige, in dringenden Fällen wenigstens vorläufig festzustellende, Entschädigung nach Maßgabe des Gesetzes entzogen oder beschränkt werden.“ Artikel 8, Preußische Verfassung

Dass Geld etwas wert sein soll, beruht ebenfalls auf einem Irrglauben, weil man sich dafür etwas kaufen kann, was einem „gehören“ soll. Wenn ich einen Schein anschaue, ist es lediglich Papier mit einer Zahl darauf.

Aus diesem Grunde macht es keinen Sinn, dem Geld hinterherzulaufen und sich so zum Dackel der „Geldverteiler“ zu machen. Wenn es als Geschenk kommt, ist es bedingungslos.

Der Geburtstag erinnert den Menschen daran, dass ihm das Leben geschenkt wurde und auch, dass er niemandem gehört.
Man sieht, inwieweit der Mensch selbst an der Schaffung von Illusionen beteiligt ist, die er selten hinterfragt, weil ihm „Angebote“ gemacht werden, die ihn glauben lassen, ihm gehöre anschließend etwas.

Haben Sie sich mal ein Auto gekauft? Dann schauen Sie spaßeshalber mal in die beiden Zulassungsbescheinigungen (Teil 1 und 2) unter C.4c rein.

In der EU-Richtlinie 2003/127/EG steht unter C.4c: in der Zulassungsbescheinigung nicht als Fahrzeughalter ausgewiesen wird.

Somit bleibt nur die Nutzung des Fahrzeugs und der „Nutzer“ ist rechtlich nicht definiert. Man bewegt sich also im Rahmen des Gewohnheitsrechts.

„Der Fahrer des Fahrzeug FE-AN 217 wird gebeten sein Fahrzeug wegzufahren. Es wurde von der Polizei abgeschleppt und versperrt nun die Einfahrt zum Krankenhaus.“ Gerd Wollschon, Kabarettist

„Wissen sie, warum sie in der Funktion als Polizeibediensteter existieren?“ „Nein.“ „Weil sie vorgeschickt werden, um die Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft oberflächlich zu kaschieren.“ „Stimmt. Und ich gehe davon aus, dass dies noch lange der Fall sein wird.“ Gespräch mit Selbigem in 2017

Im Grunde genommen gehört niemandem etwas. Somit kann man sich auch das „Herumgeerbse“ mit dem Bodenrecht und der Existenz eines Landes (mit welch noch so wohlklingendem Namen) oder eines „Reiches“ getrost ersparen.

Getrost in dem Sinn, weil man sich so nur Abhängigkeiten schafft, über die sich andere wiederum zu erheben versuchen.

Warum das BVerfG das Deutsche Reich als nicht untergegangen bestätigt hat?
Weil eine Fiktion immer eine Fiktion bestätigten muss, um die eigene Existenz nicht in Frage zu stellen (ähnlich der Bestätigung des EUGH zum Rundfunkbeitrag).

In der Natur gibt es auch keine Verträge! Soviel zum Thema: „Überlagerung“. „Natur“ meint im natürlichen Umgang miteinander.

So nebenbei: Die künstliche Intelligenz muss nicht erfunden werden, die Mehrheit läuft bereits damit herum.
Der Versuch des Menschen, eine künstliche Intelligenz schaffen zu wollen, ist nur der letzte Versuch, sich selbst die Illusion von Lebendigkeit verkaufen zu wollen.

„Der Esel, der sich für ein Rennpferd hält, braucht man nicht zu sagen, dass er nur ein Esel ist. Man lässt ihn einfach auf die Rennbahn.“

Wie stark die Bestrafung in der Kindheit erfolgte, entwickelte sich daraus die Mächtigkeit des Verhaltens der Verdrängung. Die Aufgabe dies wieder zu lösen, wird in der Regel fast keine Aufmerksamkeit geschenkt.

Doch immer wenn eine Situation stressig wird, kollabiert man mehr oder weniger automatisch(!) an diesem Punkt zurück, was eine Regression (Zurückfallen in frühere Verhaltensmuster) erklären würde.
Es macht also Sinn, sich diesen Moment nochmals vor Augen zu führen, um das damit abgespeicherte Verhalten aufzulösen.

In meinen Fall erfuhr ich meine erste Bestrafung (wegen eigenständiger Entwicklung) etwa einhundert Meter von dem Ort, von dem ich gerade diese Zeilen schreibe im Kindergarten, im Alter zwischen vier und fünf Jahren, durch die dortige Betreuerin.

In diesem Moment hat sich das System selbst in Frage stellt. Jetzt versteht der eine oder andere auch, dass man mit dem gewohnten Geplänkel keinen Schritt weiterkommt, wenn man das Gewohnte nicht hinterfragt. Das Gewohnte ist sozusagen im „Ich“ abgespeichert, was die Persönlichkeit des Menschen ausmacht.

Nach einer Bestrafung verschmilzt jedoch das „Ich“ mit dem Menschen und macht ihm zum Selbstschutz vor er sei es. Das macht es für den Menschen schwierig sich zu ändern, weil er denkt, er sei sein „Ich“.

Mit der Bestrafung schnappt auch gleichzeitig die Falle zu, die in der Regel dafür sorgt, dass sich der Mensch nur innerhalb gewohnter Systemumgebungen „systemgerecht“ entwickelt – besser: der Mensch, der denkt, er sei sein „Ich“, was das System selbst verkörpert: Lösungsweg, siehe: der Esau-Segen

Sehen Sie, wie sehr man sich selbst „auf die Pelle rücken“ muss, um zu erkennen, was das System ist – es also nicht damit getan ist, nur andere für den ganzen Sermon verantwortlich zu machen. Den das wäre alles nur anerzogene Selbstablenkung!

„Die Kinder gehören euch nicht. Sie sind ein Geschenk des Lebens an sich selbst.“

„Kinder verschwinden zu lassen, ist unser persönlicher Krieg, den wir gegen Gott führen. So verlieren die Menschen ihren Glauben und dann werden sie zu Dämonen…“ Prisoners, 2013

Doch über sich selbst und das System vorzudenken, mag kaum jemand. Das ist jedoch die beste Herausforderung, die der Mensch im Leben vor sich hat.
Das ist auch der Grund, warum sich für die meisten nichts ändert und sie die Situation nur als passiver Außenbeobachter, statt als autoaktiver Veränderer (ihrer selbst). Sie sehen lediglich Probleme, jedoch keine Herausforderungen.

Um es mal in den Worten eines Kollegen auszudrücken: Ich bin hier nur auf der Durchreise.
Was zurückbleibt sind all diese Gedanken, die nicht meine sind. Denn wer schreibt schon von sich aus über 15.000 Seiten?

Was mich dazu bewegt? Das Leben selbst. Und das ist nicht das, was die Mehrheit darunter versteht. Ich lasse mich lediglich darauf ein.

Als eines Tages meine Söhne zu mir kamen und von sich aus sagten, dass alles gut wird, wusste ich, dass es nichts mehr gab, was ich ihnen hätte mitgeben können.

P.S. Je freier man ist, desto höher setzt man das Ziel, dem man dann automatisch entgegenstrebt. Es mag jedoch ein Ziel sein, was über das eigene Leben hinausgeht: das Leben selbst.

Musikalische Untermalung: