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Moxda koar Göld? (Magst du kein Geld?)

Lesezeit: ca. 11 Minuten

(v1.1*) Wohl einige Male hatte ich erwähnt, dass mit Hilfe des Phänomens „Corona“ lediglich die Zurschaustellung jener Denk- und Verhaltensweisen sichtbar gemacht wurden, welche die Grundlage für faschistische Systemstrukturen bilden – getragen von anerzogener Gehorsamsbereitschaft.

Auf drei gleichlautende Kommentare auf RT-Deutsch wurde bis heute nicht reagiert:

„Faschismus hat nicht einfach etwas mit den vorgehaltenen „Bösewichten“ Hitler oder Mussolini zu tun, die wegen ihres überraschenden Todes in diesem Jahr leider verhindert sind. Das waren nur zwei Marionetten.
Faschismus beruht auf den aktuell die Gesellschaft formenden Denk- und Verhaltensweisen, dem System. Sie sind der wesentliche Nährboden aus mit bedrucktem Papier und Privilegien belohnten und in Gehorsamsbereitschaft erzogenen Untertanen und ihren „wohlwollend“ erscheinenden „Vorgesetzten“ (Davorgesetzten).
Nun mag man sich in der Welt umschauen, wo man keine hierarchischen Strukturen zu erkennen meint, deren Erscheinung in der „ersten Ordnung“ zu finden sind: Der Beziehung des Menschen zu seinem „Ich“, was über ihn herrscht. Und da er sich selbst nicht in der Lage sieht „Herr über sich“ sein zu können, versucht er sich darin „Herr über andere“ sein zu wollen. Dabei unterliegt er nur einer Täuschung: Er denkt, er sei sein „Ich“.“

Die sich gleichermaßen zuspitzende wirtschaftliche – nenne ich sie provokativ „Katastrophe“, wirkt nur deswegen für so manchen so bedrohlich, weil sich eine national-globale orientierte Gesellschaft sich im Nest gewohnter Abhängigkeiten einen Wohlstand erschuf, der sich in der Regel nur mit Geld – also mit Zahlen bedrucktem Papier – zusammenhalten lässt, was man klassisch durch Arbeit erhält oder durch arbeiten lassen.

„Das kann ich mir nicht vorstellen“, ist eine häufige Aussage, wenn ich den einen oder anderen dazu einlade, spaßeshalber mal das Geld gedanklich (Simulation) aus dem Täglichen wegzulassen, um anschließend zu schauen, welche der gesellschaftlich sonst bemängelten Phänomene im Zusammenhang mit Geld dann nicht mehr existieren.

Etwas, was im oder von außen dem Menschen wert verleihen soll, birgt immer die Gefahr, dass es ihm wieder genommen wird, was dazu führt, dass er es schützen, sichern und verteidigen (lassen) muss, häufig begleitet von Neid und Missgunst. Es geht im Kern um Aufmerksamkeit.

Mit Zahlen bedrucktes Papier ist bereits zu Beginn – aus dem Nichts geschaffen – nichts wert und mit einem Finanzcrash offenbart sich nochmals sein tatsächlicher Wert. Warum sollte es dazwischen anders sein? Nur weil man damit etwas kaufen kann?

Die Frage nach dem Geld und den kaufbaren Produkten ist deshalb grundsätzlich zu hinterfragen. Wenn Geld nichts wert ist, weil die Zahlen darauf nur der Versuch sind, das Unbegreifliche auf menschliche Größe reduzieren und kontrollieren zu wollen.
Dann ist der Akt des Kaufens an sich bereits eine reine Märchenstunde, wie auch zur Dokumentation künstlicher Beziehungen geschaffene „Verträge“ – wie auch die Rolle des Kaufmanns selbst.

„Brauchst du ein Dar-Lehen, gehst du zum Kaufmann. Brauchst du etwas zu essen und zu trinken, gehst du zum Kaufmann. Und arbeitest du in einem Unternehmen, wird dies häufig von einem Kaufmann oder jemandem mit kaufmännischen Eigenschaften geführt.“

Interessant zu beobachten ist eine individuell-gesellschaftlich isolierte Sichtweise der Teilnehmer, die sich nicht selten einer argumentativen Bedrohung ausgesetzt sehen, wenn es an ihre Glaubensprinzipien geht.
Zusammenfassend aus einem einfachen Experiment: „Ich würde als erstes das Geld abschaffen, dann die Renten halbieren und abschließend die Mieten erhöhen, um die Leute zum Umdenken zu zwingen.“ Die Reaktion der Hörer war, dass sie sich empörten und in ihrer Existenz bedroht fühlten.

Die Gesellschaft hat sich selbst auf Arbeiten, Geld verdienen und ausgeben reduziert und steht mehr oder weniger vor irgendwelchen Trümmern, harrt aus und wartet in der Hoffnung, dass es übermorgen so weitergeht, wie es vorgestern mal der Fall war.

Der Glaube an die eigene Macht (über andere), Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut und dass ihr etwas oder jemand gehört, ist ihr Mantra – mit kurzer Einführung aus gewohnter Fremdbestimmung und Gehorsamsbereitschaft.

Das ist natürlich auch die Steilvorlage für alle, die Kredite zum Besten geben, um auf diese Weise ihre eigene Handlungsexistenz durch andere weiter gewährleisten lassen zu wollen.
Hinweisend: Nicht umsonst heißt es „Dar-Lehen“, wo die Zinsen eben jene Mehrarbeit sind, die symbolisch für die Beziehung zwischen Lehensnehmer und Lehensgeber stehen.

Erwies sich die anerzogene Kurzsichtigkeit der Bevölkerung bisher als systemrelevant, steht sie sich – im Rahmen globaler Wandels und geforderter Veränderungen – damit selbst im Weg.
Sie kann es nur selbst lösen, während sie jedoch lieber entsetzt auf ihre Vorgesetzten blickt und mit „unschuldsvollem Hundeblick“, leidvoll geplagt oder kollektiv klagend (Demonstration) auf (Er)Lösungen und Gerechtigkeit (ihrer Vorgesetzten) hofft.
Gerechtigkeit, die nur aus ihr selbst heraus entstehen und nicht „woanders“ oder bei „anderen“ gefordert werden kann.

Auf der anderen Seite erfahren die Teilnehmer der Gesellschaft, was sie zu Hause selbst von ihren Untergebenen erwartet: Gehorsamsbereitschaft. Man erntet nur das, was man sät.
In den Köpfen herrscht das Prinzip der Autorität: „Tut, was ich euch sage. Tut jedoch nicht so, wie ich es tue.“ Und so reicht das hierarchische Verhalten bis in die kleinste Hütte.
Aufgrund der als „normal“ deklarierten Fremdbestimmung hat man sich über die Jahrhunderte von der Selbstbetrachtung nahezu kollektiv abgewandt – andere bestimmen darüber, was „gut und richtig“ sein soll.

Das Fundament für das Spiel aus Fremdbestimmung und Gehorsamsbereitschaft wird in der Familie geschaffen und in nachgelagerten Institutionen nur weiter „ausgeschmückt“.

Der Irrglaube beginnt damit, dass das was sich da zur Welt bringt einem gehört und meist gesagt bekommt, dass es erst „später“ mal etwas wird.
Dabei haben die umstehenden Akteure nur vergessen, dass sie selbst mal so angefangen haben und so dem jungen Leben nicht auf Augenhöhe begegnen. Wie gesagt: Das was sie vor sich sehen, gehört ihnen nicht. Es ist ein Geschenk des Lebens an sich selbst.

Ja, aber ich brauchs doch…
Geld ist lediglich ein Mittel der Fremdbestimmung, und vertraglich gezwungener Maßen der Garant für die Teilnahme am „alternativlosen“ Miteinander. Durch den Glauben an Geld und seine Regelwerke, sind auch jene, die es erschaffen, ein fester Bestandteil in der Glaubensgemeinde.
Alternativlos erscheint es nur deswegen, weil man an den Gewohnheiten festzuhalten gedenkt und die Schuld für manches Ungemach bequem anderen unterzujubeln versucht, um selbst das eigene Handeln weiter rechtfertigen zu wollen.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen – wie es hier und da immer wieder mal erwähnt wird, ist bei näherer Betrachtung in seinem Wesen eine reine Selbsttäuschung, da es der gewohnten Machterhaltung alles andere als dienlich ist, und somit auch nicht bei den Vorgesetzten „erjammert“ werden kann.
Was bleibt, ist ein grundsätzliches Umdenken in der Bevölkerung – ob sie will oder nicht.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen setzt einen Wesenszug des Menschen voraus, der ihm aktuell eher befremdlich erscheint – vor allem dann, wenn er diesen dauerhaft selbst vorzuleben hat: bedingungsloses Geben. Ich spreche hier von der Gesellschaft an sich, nicht einfach nur von ihren „Vorgesetzten“.
Alles andere als Umdenken käme so nur einer individuell-gesellschaftlichen Selbsttäuschung gleich, da mit dem bedingungslosem Geben, auch das Geld an sich ad absurdum geführt wird und somit auch die damit verbundene Machtstellung.

„Fritzchen, ich geb’ dir jetzt mal zwei Mark. Dann drückst du die Oma mal ganz lieb. Sag’ aber nichts deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“ Jürgen von der Lippe

Zu sehr ist der Blick über den geistigen Tellerrand durch mit Zahlen bedrucktes Papier versperrt. So erlaubt die belohnte Kraftanstrengung lediglich den Blick auf die gewohnte Gemüsesuppe, die man zumindest durch ein spezielles Umrührverfahren im Geschmack zu ändern versucht.
Dazu werden alle vier Jahre dazu neue Konzepte fürs Umrühren vorgestellt, über die die „Hungrigen“ abstimmen dürfen – und ganz nebenbei auch über jene, die die Suppe dann umrühren sollen. Eine Suppe, die am Ende von den meisten wieder ausgelöffelt wird.

Am Rezept der gesellschaftlich tolerierten Gemüsesuppe darf sich natürlich nichts ändern.

Offen gesagt: Dazu fehlt ja auch die Erfahrung. Erfahrung ist ja auch nicht gewollt, da man sonst nicht mehr mit den anderen am Tisch sitzen darf. Denn dann müsste man ja den Kopf anstrengen und das wird ja nicht bezahlt.

Vielleicht ist es auch an der Zeit auch die Dinge zu tun, die nicht bezahlt werden. Denn schließlich ist es ja nur mit Zahlen bedrucktes Papier, wofür man sich zu unterwerfen bereit ist und es nicht  nur um haben oder nicht haben geht.