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Der göttliche Feind

Lesezeit: ca. 5 Minuten

(v1.0*) Schon interessant, wenn man den einen oder anderen darauf anspricht, weil er seinen Frust in ein paar Kommentarzeilen zu pressen versucht. Das Verhalten der Feindbildprojektion hat viele noch fest im Griff und lässt sie auf diese Weise weiter zur alten Ordnung gehören.

Zu: „Bundesjustizministerin für zügige „Rücknahme von Grundrechtsbeschränkungen“ für Geimpfte“ auf RT-Deutsch

„Kaum jemand erkennt, dass sich die Mehrheit und ihre mehr oder weniger „gerechten Vorgesetzten“ kollektiv in einem Rollenspiel bewegen, was sie als alternativlose Realität angenommen haben.“

„Ist doch egal wie man das nennt, die müssen weg!“

„Die Aussage: „Die müssen weg“, basiert nur auf einem üblichen Verdrängungskonzept und offenbart so die Teilnehmer der alten Ordnung.“

Das sorgt natürlich dafür, dass die Emotionen beim Angesprochenen hochschaukeln und selbst eine sachliche Begründung als aktiver Angriff gedeutet wird, weil die Nerven bereits vorher blank lagen – im Kern fortwährend blank liegen – wie kleine Bärenfallen.

„Du gehörst wohl auch zur alten Ordnung. Weg mit dir.“

Fast mechanisch wird dann reagiert, wenn das dort verfasste Meinungsbild näher beleuchtet wird. Irgendwann kommt dann die Kontaktsperre.

„Der Feind ist lediglich eine Erfindung des eigenen „Ichs“, was durch die Projektion reale Feinde erschafft. So etwas wie einen Feind gibt es nicht. Alle Feindbilder sind letztlich nur Projektionen des eigenen „Ichs“.“

„Das wird nicht wahrer durch Wiederholung. So ein Gesabbel spar ich mir demnächst. Deshalb Sperrliste.“

Interessant wird es, wenn plötzlich ganz andere auftauchen, die dann die Rolle des Beschützers einnehmen und so etwas wie eine Verteidigung versuchen, während weiter eine sachliche Argumentation vorliegt, die jedoch mehr und mehr missgedeutet wird, um irgendwie so etwas wie einen Wettbewerb mit Gewinnabsicht vorantreiben zu wollen.
Das Spiel der Projektionen nimmt seinen Lauf. Interessant sich dabei zu beobachten, was das Geschriebene mitunter bei einem selbst auslöst.

„Ich bin nur hier, weil ich Deine Masche lustig finde. Nicht unbedingt originell aber mal was anderes. Nebenbei, wenn Du tatsächlich in der Lage oder Willens wärst, den Blickwinkel zu wechseln, dann könntest Du sehr schnell erkennen, daß die „Pseudo Psychiater von oben herab“ Masche nicht gerade die höchste Überzeugungskraft hat. Nur so als Hilfestellung zur Überwindung des egozentrischen Weltbildes.“

„Hineininterpretiertes und Projiziertes. Durch die Art, wie du es formulierst, stellst Du dich selbst ganz unten hin, um dann mit dem Finger auf andere zeigen zu wollen.“

„Die ganze Zeit bemühst Du hier die längst veraltete Lehrmeinung von Prof. Dr. Sommer. Die Sommer Schule konnte sich eh nie ganz durchsetzen und ist mittlerweile durch die Schule von Prof. Dr. Winter in der gängigen Lehrmeinung ersetzt worden. Winter Schule ist bekannt dafür die schon aus der Antike bekannte Erkenntnis in den Vordergrund zu stellen: „Ziehe erst den Balken aus Deinem eigenen Auge bevor Du den Splitter bei anderen suchst“. Politiker nennen das übrigens einen Spin. Immer dann sinnvoll, wenn einer versucht durch Unterstellungen von sich selber abzulenken.“

„Wer auch immer Dr. Sommer sein mag… Es ist sinnvoll, wenn du dir den ersten Gedanken von mir nochmals durchliest. Der Rest hat sich erst daraus entwickelt.“

Ich finde das spannend und es zeigt, dass eine reales Treffen sicher anders verlaufen würde, weil die vielen Interpretationen und das Traktieren der Teilnehmer ein sehr dynamischer Prozess ist, der zwar komplexer jedoch, weniger fehlgedeutet werden kann.