Der Mensch und seine Illusionen
(v1.0*) Der Mensch, der um seine Existenz zu bangen meint, kann den eigenen Kopf evolutionsbedingt nicht einschalten. Ihn beherrscht meist ein Verhaltensmuster der Verteidigung oder auch des Angriffs.
Man kann es nicht oft genug erwähnen, dass es sich bei dem, was er sich geschaffen hat, lediglich um Illusionen handelt. Allem voran seine „Werte“ und „Rechte“, auf die er zu pochen meint.
Zu sehr ist er von der Vorstellung ergriffen, er würde etwas verlieren oder er würde Einschränkungen erfahren. Das sieht nur auf den ersten Blick so aus. Es reagieren lediglich seine Denk- und Verhaltensweisen auf Veränderungen.
Er wurde „unbewusst“ durch sein eigenes Umfeld (in der Regel seine Familie) zu einem funktionierenden Wesen gemacht. Man gab ihm Werte und Rechte an die Hand, an die er – zusammen mit der Autorität – fortan zu glauben hat, will er ein Teil der Gemeinschaft sein – im Kern ein „wirksamer“ Teil vom „Großen Bruder“.
„Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag’ ich dir den Schädel ein.“
In der Tat ist es schwer zu erfassen, dass er sich der Mensch damit vom Leben selbst abwandte und fortan einer künstlichen Autorität nachzueifern versucht oder ihr nahezu bedingungslos gehorcht, siehe: Milgram-Experiment.
Nicht nur das, was ihm im Rahmen der Kirchen mit ihren Religionen zuteil wurde, geschah unter dem Fokus der Herrschaft über die gefügig erzogene Masse. Das Leben wurde unter anderem durch den Begriff „Gott“ personifiziert.
Letztlich stellt sich dabei heraus, dass die „Vertreter“ keine Vertreter des Lebens sind, sondern nur „Davorgesetzte“, die ihre „Schäfchen“ zu betreuen versuchen, die sich ihnen ehrfürchtig an den Hals werfen.
Nicht viel anders ist es bei auf Belohnung und Besserung hoffenden Wählern mit ihren, sich zur Führung der Massen für geeignet haltende Auserkorene.
Um es mal so auszudrücken: Der Systemteilnehmer, der sich durch die gewohnten Denk- und Verhaltensweisen zum Ausdruck bringt und damit einhergehende „Wertvorstellungen“, kann keine Veränderung bewirken, da sein Handeln von eben jenen Denk- und Verhaltensweisen beeinflusst ist, die sich im Nachgang stets nur selbst zu erhalten versuchen. Denn sie sind das System!
Solange sich jedoch kaum jemand über diesen Umstand bewusst ist, solange drehen sich alle fleißig im Kreise aus „mehr des Selben“, klagen und sich beschweren sowie gewohnten Schuldzuweisungen und anderen Verdrängungskonzepten, die sie als „Lösungen“ zu erachten meinen.
Wenn der gewohnte Denker hier zum Lesen vorbeikommt, in der Vorstellung, dass sich hier ja nichts bewegen würde, reflektiert er lediglich seine eigene Handlungsbereitschaft. Denn hier geht es ausschließlich um seine eigene, selbstentschlossene Entwicklung, was die Frage, was er denn tun könne, gleichzeitig auch beantwortet.
Und für all jene, die hier keine Lösung zu erkennen meinen, liegt dies lediglich daran, dass sie mit ihren gewohnten Denk- und Verhaltensweisen nach Lösungen Ausschau halten. Denk- und Verhaltensweisen, die gleichzeitig für ihre Situation verantwortlich sind, in der sie sich möglicherweise gerade bewegen.
Auf der anderen Seite ist auch klar erkennbar, dass die Anhänger ihr System zu schützen versuchen, indem sie alles, was nicht ins gewohnte Bild passt, weiter von sich zu weisen versuchen.
„Du musst wissen, dass die meisten dieser Menschen noch nicht bereit sind, um abgekoppelt zu werden. Viele dieser Menschen sind so angepasst und vom System abhängig, dass sie alles dafür tun, um es zu schützen.“ „Morpheus“, The Matrix, 1999
Diese Menschen sind über die Werte, an die sie zu glauben meinen, mit dem System verbunden. Werte, die ihnen in Form von Privilegien von einer Autorität wohlwollend zugestanden wurden.
So ist es sinnvoll, sich der eigenen Beweggründe bewusst zu sein oder ob es sich nicht nur um vorgeschobene Behauptungen handelt, während die Konzentration weiter nur auf Macht, Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut und dass einem etwas oder jemand gehört, gerichtet ist, was man weiter zu mehren, zu behalten oder zu verteidigen beabsichtigt.
Wenn dabei von Grundrechten gesprochen wird und deren Einschränkung, sei sich jeder darüber bewusst, dass die geforderte „Freiheit“, auf die sich ein Grundgesetz bezieht, es sich dabei nur um „Freizügigkeit“ handelt, die nichts mit Freiheit zu tun hat – ebenso wenig, wenn allgemein von „Freiheiten“ gesprochen wird.
Freizügigkeiten und Freiheiten beinhalten stets eine Autorität, die diese wohlwollend gewährt. Dies setzt eine Gehorsamsbereitschaft gegenüber der Autorität voraus. Die Gehorsamsbereitschaft stellt wiederum die Grundlage für einen gut gehenden Faschismus dar.
Dieser spannt sich in der Beziehung zwischen Bestrafung vermeidenden Untergebenen und ihren „wohlwollenden“ Autoritäten auf.
Die aktuelle Situation zeigt deutlich, dass „Corona“ dazu dient, der Gesellschaft auch den Spiegel vorzuhalten, damit sie über ihre eigenen Denk- und Verhaltensweisen nachdenkt, da sie ein aktiver Teil des Faschismus ist, den man nicht einfach nur der Vergangenheit zuordnen kann.
Die Situation zeigt auch, dass es an der Zeit ist, eben jene Handlung zu unterlassen, indem man eben nicht dem Irrglauben nachgeht, man müsse die „ungerechten“ nur gegen „gerechte“ Vorgesetzte austauschen und damit sei der Fall gesellschaftlicher Entwicklung bereits abgehakt.
Zu deutlich erkennt man hier die Wirksamkeit gesellschaftlich als „normal“ angenommener, meist in den Familien anerzogener Denk- und Verhaltensweisen.
Und weil ja alle so sind, müsse man ja auch so sein – in der Hoffnung auf Anerkennung und Belohnung, denn sonst käme man ja zu kurz.
Das ist nicht viel anders, als wenn sich bei einem Unternehmen beworben wird, wobei der Prozess der Bewertung eines Bewerbers nun mehr an eine Seelentortur zu erinnern scheint, was mir ein Bekannter die Tage aus seiner eigenen Erfahrung heraus erzählt hat. So am Rande.
Was sich da als kollektives Handeln entpuppt, fußt letztlich nur auf dem Gruppenzwang, dem sich dann so manche lieber unterwerfen mag, aus Angst vor Ausgrenzung und damit einhergehender Bestrafung.
Weiß man um diesen gesellschaftlichen Umstand, so ist es auch einfach eine Masse a) in Schach zu halten und sie b) zum rechten Moment in die gewünschte Richtung zu scheuchen.
Die Mehrheit wird aufgrund ihrer Angst sich dann ins Neue begeben, wenn sie mehr Angst vorm Alten, als vorm Neuen hat.
Bedanken darf sie sich im Grunde genommen bei den vorangegangenen Generationen, den Ahnen, die ihr die „Angstflöhe ins Fell gesetzt“ haben, damit sie vor allem zu Hause recht früh auf Anordnungen der Autorität gehört hat.
Da jene nicht wussten, was sie taten, kann man ihnen letztlich auch keinen Vorwurf machen. Hat man den ganzen Sermon gewohnter Erziehung zum gehorsamsbereiten Untertanen erst einmal erkannt, offenbart sich auch der Weg, wie man aus dieser global-gesellschaftlich gegebenen Situation wieder herausgelangt.
Die anderen sind für die eigene Lebenssituation nicht verantwortlich, sondern stets der Einzelne selbst.
Anderen die Verantwortung für alles in die Hand zu drücken, basiert auf reinem Selbstbetrug, der im Kern nur etwas mit der Unterbindung der eigenen Entwicklung zu tun hat.
Der Demonstrant wird dies nicht erkennen, da er sich im Modus der Verteidigung bewegt, die seinen Verstand und seinen natürlichen Entwicklungsprozess unterwandert. Setzt man ihn an diesem Punkt unter Druck, so bleibt die Entwicklung aus, während sich der innere Druck weiter erhöht.
Um diesem Teufelskreis zu entrinnen, ist es notwendig, selbstentschlossen in die Ruhe zu kommen, um einen Um- und Weiterdenkprozess zu starten, statt in der Ruhe nur Überlegungen anstellen zu wollen, wie man dem ersonnenen „Feind“ letztlich „beikommen“ kann. Das „Feindbild“ ist lediglich dazu da, um die gewohnte Anwendung gesellschaftlich anerzogener Verdrängungskonzepte rechtfertigen zu wollen.
Jene spielen mit der Masse, weil jene wissen, wie die Masse funktioniert, die Masse jedoch nicht, denn die ist nur darauf aus, dass der Alltag wieder so wie gestern wird. Das wird er jedoch nicht. Der ganze Sermon geschieht nur deswegen, weil die Masse Veränderungen fordert, jedoch selbst kein Teil davon sein will.
Für all jene, die sich unbewusst in der anerzogenen Opferhaltung bewegen, die sie mit lautstarkem Geplärre zu überlagern versuchen: Die Aufgabe besteht darin, sich über das Gegebene hinauszuentwickeln, was durch die unbetrachteten Denk- und Verhaltensweisen entstanden ist – also die eigenen Denk- und Verhaltensweisen in Frage zu stellen.
Die Masse erntet nur das, was sie einst gesät hat, gleich wie sehr sie es anders zu beteuern versucht und sich nur als „unschuldiges“ Opfer der Unterdrücker zu sehen meint. Auch geht es nicht darum, die Masse zu unterdrücken, da die sich innerlich schon lange selbst unterdrückt und somit auch nur selbst zu befreien in der Lage ist. Dies jedoch nicht, indem sie ihre Autoritäten auf irgendeine Weise zu beseitigen oder gegen anderen zu ersetzen versucht, sondern deren Funktionen und damit verbundenen Positionen grundsätzlich überflüssig macht.