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Der rote Faden – Teil 13: Das letzte Kapitel

Lesezeit: ca. 6 Minuten

So mag ich noch einmal einige Dinge zusammenfassend erwähnen, die durch ihre Kürze zum Teil etwas provokant wirken.

Es macht mehr Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, die Vergangenheit ruhen zu lassen und man sich (selbst) mehr darauf ausrichtet, dass die Dinge in ihrer Form, so nicht mehr geschehen.
Denn Geschichte wiederholt sich nur, weil sich die grundlegenden Denk- und Verhaltensmuster bist heute kaum – besser: gar nicht geändert haben.

Mit „ewig gestrigen“ Vorhaltungen über Geschehenes, wird man immer nur in einer langen Kreisbahn zum Selben zurückkehren.
Die so Manipulierfähigen, die sich ihren Mustern nicht im Klaren sind, werden immer wieder darauf reinfallen und willigen Provokationen und Provokateuren (falschen Propheten) folgen. Das muss auch alles so sein. Jeder hat letztlich die Aufgabe, es bei sich selbst zu erkennen.

Ich schreibe dies aus eigenen Erfahrungen und Beobachtungen.

Es macht Sinn, sich grundsätzlich dem Gedanken: „Geschehen ist Geschehen“ anzunähern, Lehren daraus zu ziehen und nach vorne zu schauen.
Wenn man immer am Gestrigen festhält, wird man stets das Gestrige erzeugen, da kein Umdenkprozess und damit verbundener Bedeutungswandel stattfinden kann – dem eigentlichen Wandel.

„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“ Experimenter

Nur verstanden wurde es bis jetzt nicht, weil man sich mehr auf Inhalte und Bedeutung im Sinne kollektiver Unterwerfung (Beibehaltung der Ich-Programmierung), statt im Sinn der Bedeutung individuell-natürlicher Entwicklung (über die Konventionen und die Ich-Programmierung hinaus) ausgerichtet hat.

Erkennbar, dass der Mensch stets selbst die Entscheidung hat, sich selbst zu entfalten (hin zur Selbstbestimmung) oder sich weiter von außen „motiviert“ (manipuliert) und zu Handeln „gezwungen“ sieht.

Denn nur das „Ich“, versucht sich in der „Feindbildprojektion“ und am „ewig Gestrigen“ festhalten zu wollen, damit es sich weiter vor Veränderungseinflüssen zu schützen und seine Programmierung beizubehalten versucht.
Aus diesem Grunde sucht das „Ich“ im Außen nach Schuldigen und Verursachern. Das nennt man dann Verdrängung. Das mehrheitliche gelernte Problem-Lösungs-Konzept beruht auf einer Verdrängung und führt in Organisationstrukturen zu einer zunehmenden Verkomplizierung – bis zum organisatorischen Stillstand (Insuffizienz).

Schuld ist dabei ein solches Verdrängungskonzept, erfunden vom „Ich“, anstatt im eigentlichen Sinn „Aufgabe und eigene Bestimmung“ im Inneren zu finden.
Zur Selbstbildfindung gehört auch das Tun (was nicht immer das gleiche bleiben muss), was einem vom Herzen her liegt und nicht das, wofür man möglichst viel materielle Anerkennung zu erlangen versucht. Denn das, was man benötigt, kommt zu einem, wie von selbst.

Nur das „Ich“ versucht sich am Gedanken, es müsse für alles kämpfen, um jenes „kriegen“ zu wollen. Gleiches gilt für das Verteidigen und behalten.

„Wer nimmt, der bekommt genommen. Wer gibt, dem wird gegeben.“

Man kann sich also noch so laut über alles beklagen: Das System, was so mancher verflucht, ist nicht „woanders“.

Eine weitere Eigenschaft des „Ichs“ ist es Zusammenhänge, Ursachen und Auswirkungen verleugnen zu wollen, damit ihm ja niemand „auf die Schliche kommt“ und es sich nicht über seine gewohnte Sicht der Welt als Dinge und Teile hinaus entwickelt.
Der damit verbundene Nachteil: Es ist nicht in der Lage zu organisieren, weil es „vor lauter Wald, die Bäume nicht mehr sieht“ und erstickt letztlich an seiner eigenen Einstellung.

Die Aufgabe des Menschen liegt darin, von seinen bisherigen Denk- und Verhaltensmustern (seine Ich-Programmierungen) loszulassen, die ihn selbst haben in eine Sackgasse führen lassen. Der Mensch wird sich zwar an sie erinnern, jedoch werden sie an Wirksamkeit verlieren. Dies braucht er um zwischen „wie es nicht funktioniert“ und wie es „intuitiv gefühlt“ funktioniert.

Solange sich der Mensch den Programmierungen seines „Ichs“ unterwirft und bei „anderen“ die Schuld sucht, wird er sich im Kreise drehen und letztlich entweder an sich selbst scheitern oder durch Erkenntnis weiterentwickeln. Jedoch hat er die Möglichkeit, sich jederzeit neu zu entscheiden.

„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“ Experimenter

Die Neue Zeit nimmt im Menschen selbst ihren Anfang. Beginnend mit seiner Entscheidung. Die „rote Pille“, war dabei nur der Anfang.

„Der Mensch hat ein „Ich“. Er ist jedoch nicht nur das „Ich“.“

„Man könnte sagen, wir sind Marionetten. Aber ich glaube, wir sind Marionetten mit Wahrnehmungsvermögen – mit einem Bewusstsein. Manchmal können wir die Fäden sehen – und vielleicht ist dieses Bewusstsein der erste Schritt zu unserer Befreiung.“ Stanley Milgram, Experimenter

Jenseits des Klagens, Jammerns und sich Beschwerens.

Allen eine wunderbare Zeit.

Musikalische Untermalung: „Mah na, Mah na“, Piero Umiliani