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Die Gesellschaft im Schleuderprogramm, Teil 1

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(v1.2) Wie bekommt man eine gewohnheitsverwöhnte Masse dazu umzudenken? Zunächst nicht wirklich, schaut man sich das Konstrukt aus auf Belohnung hoffenden, wählenden Untergebenen und ihren wohlwollenden Herren näher an, als eine Einheit der Gegensätze.

„Gerechtigkeit“ wird unter anderem daran bemessen, was an Wohlwollendem von den Herren für die Untertanen erreicht wird, was damit auch den „Status Quo“ des Systems weiter aufrechterhält.
Und tatsächlich gibt es noch einige, die glauben, wenn sie andere wählen, um wiederum ihre Probleme zu lösen, diese jene auch noch zu dienen hätten. Vor der Wahl wird „der Diener gemacht“ und nachher wird geherrscht.

Gerechtigkeit ist jedoch die Eigenschaft eines Menschen, der sich eigenständig in Vernunft und Gewissen entwickelt und keine Institution, die das für ihn übernimmt oder gar bestimmt.
Gerechtigkeit kann also nicht gefordert, sondern im Fokus der eigenen Entwicklung mehr und mehr nur selbst vorgelebt werden.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ Artikel 1, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Die hier erwähnten Rechte beziehen sich auf das überpositive Recht, wie die Würde, die das Leben selbst ist. Brüderlichkeit bezieht sich unter anderem auf die gemeinsame und gegenseitige Entwicklung des Menschseins, innerhalb des Lebensprozesses.
Innerhalb des Systems ist es jedoch nur die gegenseitige Unterstützung, nur um weiter die Rolle des Sklaven und damit verbundenen „Vorteilen“ einnehmen zu können.

Was den Sklaven ausmacht, ist die Vorstellung, dass ihm etwas oder jemand gehören würde und dass seine Arbeit und mit Zahlen bedrucktes Papier etwas wert seien, und so das heutige System aus „Realwirtschaft“ und „Finanzwelt“ miteinander verbunden wird.
Hinzukommt der Glaube, dass das Geschaffene in der Weise etwas „wert“ sei, was man (ver)kaufen und (ver)kaufen könne. Dazwischen jene in der Rolle der Kaufleute.
Unternehmen, Banken und Kaufläden, geführt von jenen in der Rolle der „Kaufleute“. Und was an Steuern und Abgaben erhoben wird, fließt in die Verwaltung, damit das ganze Spektakel – zusätzlich umhüllt – am besten so weitergeht.

Dabei dürfen die nicht mitgeschaffenen Zinsen im Akt der Dar-Lehensvergabe vergessen werden, die jedoch zurückgefordert werden, was der Dar-Lehensnehmer durch Arbeit zu erreichen gedenkt, während er durch „Besicherung“ des „gegebenen Wertlosen“, selbst den Vertrag schließt, fortan in der Rolle des Sklaven (Arbeiter, Angestellter, Personal) arbeiten zu wollen. Dies, weil er glaubt, dass Arbeit und „Geld“ etwas wert seien.

Während das Gegebene unter seinesgleichen (den Arbeitenden) für ihn als „Tauschmittel“ gilt, ist es außerhalb der sklavischen Ordnung ein Machtinstrument, zur bequemen Manipulation der Massen. Eine klare Ansage an die „Zentralausgabe“, bspw. die FED (Federal Reserve System: „aufrechterhaltendes Reserve System“, engl. federal = Bundes-…)

(Anmerkung: Nun kennen Sie auch den „Bund“.)

Der Glaube an den Wert von Gold und Geld, während das Leben selbst ignoriert wird, ist im Kern die Nummer mit dem „goldenen Kalb“, was zwischendurch mal ein „goldener Bulle“ und nunmehr nur noch ein „goldener Ochse“ ist. Den Unterschied zwischen einem Bullen und einem Ochsen kennen Sie?

Gedeckelt wird das ganze Spektakel von der Verlustangst, die sich aus der Vorstellung, etwas würde einem gehören heraus ergibt, wenn möglicherweise(!) mal ein Verlust droht(!).

Die Welt vorgegebener Möglichkeiten: „Haben oder nicht haben!“

Wie wäre es, sich nebenbei mit dem Gedanken, dass niemandem etwas gehört näher auseinanderzusetzen? Denn die Sache ist ja nur eine Sache. Erst der Mensch gibt dieser eine Bedeutung und hat auch die Macht, diese Bedeutungen wieder zu ändern.

Der gewohnte Denker kann in der Regel nur zwischen „Bedeutung“ und „bedeutungslos“ unterscheiden – also das berühmte „Alles oder nichts.“

„Ich mache mir auch so meine Gedanken. Ich besitze zwei Paar Schuhe. Eins für den Sommer und eins für den Winter. Zu viel Besitz tut dem Menschen nicht gut. Is‘ meine Meinung. Dieser Drang, alles haben zu wollen, darunter auch Dinge, die kein Mensch besitzen sollte…“ „So wie Menschen?“ „Das ist ein Beispiel. Aber ebenso Orte oder irgendetwas, was wir uns gefügig machen wollen. Das ist ein Problem, oder? Das kann nicht das Ziel sein.“ „Sie halten den Kapitalismus für das Problem?“ „Nein, die Gier. Das Schema: „Alles oder nichts“. „Lou Solverson“ Fargo, Staffel 2, 2014

An diesem Punkt kommt das „Ich“ daher und widerspricht, da dies nicht mit seinen Denk- und Verhaltensmustern und Wertvorstellungen übereinstimmt, an denen es festzuhalten gedenkt. Schließlich hat man ihm gelehrt, dass es erst dann etwas ist, wenn es „hat“ oder „etwas wird“.

„Geh’ erst mal arbeiten, damit du was wirst.“

Die Vorstellung, dass man Veränderung und Wandel vernachlässigen könne, steht im direkten Widerspruch zur Haltung des „Ichs“.

So bleibt ihm nur das „so tun, als ob“ sich etwas ändern würde oder müsse, und zwar im Außen, was (sich) so vom Wesentlichen ablenkt: seine eigene Veränderung in der Beziehung zum Leben.
Also werden die einstigen „Sklaven“ schnell mal in „(Mit)Arbeiter“ oder „Personal“ umbenannt und zusätzlich mit reichlich „Titeln“ bedacht, für die sich jene dann zu halten meinen, eben weil es ja bezahlt wird. Das übliche Rollenspiel.

„Ich bin der Regierungspräsident.“ „Nein. Sie sind ein Mensch, der lediglich die Rolle des Regierungspräsidenten zu spielen meint.“

„Es spielt eine Rolle oder es spielt keine Rolle.“

„Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt oder die Rolle ist.“

Lautstarkes Fordern, grimmiger Blick, wildes Demonstrieren und sich beschweren sollen darüber hinwegtäuschen, sich selbst zu ändern und so soll Veränderung erst mal bei „den Anderen“ oder „woanders“ stattfinden.

Und da sich der geistige Horizont in der Regel nur auf die Rolle des „Untergebenen“ oder die eines „Herren“ ausdehnt, ist der Konflikt in der mental geschlossenen Anstalt vorprogrammiert, verbunden mit einhergehender Verlustangst, eskaliert das ganze Szenario. Und nur darin herrscht die Regel: Der Stärkere gewinnt – in einem Nullsummenspiel, wobei „Gewinner“ und „Verlierer“ auch nur Rollen sind.

Deshalb heißt es ja auch „Revolution“ (to revolve = sich im Kreise drehend)(Nullsummenspiel) und nicht „Evolution“ (to evolve = sich entwickelnd) (Nichtnullsummenspiel).

Spöttisch gesagt: Für den gewohnten Denker reicht es, wenn er nur die „ungerechten“ gegen „gerechte Vorgesetzte“ austauscht, während das System aus Untergebenen und Erhabenen weiter erhalten bleibt und sich lediglich die Umdrehungen der Waschtrommel für ihn weiter erhöhen.

Und so ist es notwendig „alle in einen Sack zu stecken“, ordentlich Druck auszuüben, damit sich etwas grundsätzlich bewegt – gleich welche Denk- und Verhaltensmuster, Konventionen und Wertvorstellungen herrschen mögen, während dabei „die letzte Bastion“, die Rolle „des unschuldigen Opfers der Umstände“, eingenommen wird.

Und warum? Weil derjenige, der mit Schmerz gelernt hat, sich zum Gehorsam zu bekennen, nur so aus „der Nummer“ herauskommt. Um so größer die Angst (vor dem Schmerz), um so größer und stärker die Verteidigung. So hart das klingen mag.
Dass er sich dazu entscheidet, sich selbst entschlossen entwickeln zu wollen, gelingt ihm wegen der über ihn herrschenden Angst und damit verbundenen Horrorszenarien nicht.

„Wo versteckt sich ein Gegner am besten? Dort, wo man ihn am wenigsten erwarten wird. Er versteckt sich hinter ihrem Schmerz, Jake. Sie beschützen ihn mit ihrem Schmerz. Umarmen sie den Schmerz, dann gewinnen sie auch das Spiel.“ „Avi“, Revolver, 2005

Anmerkung: Gewohnte Vorstellungen von „Gerechtigkeit“, „Frieden“ und „Freiheit“ sind damit „für die Füße“, zudem nur Billigausgaben der Originale und demnach in keiner Weise erstrebenswert, wenn man erst einmal die Unterschiede verinnerlicht hat, was über gewohntes auswendig lernen und späterem Wiedergeben hinausgeht.
Nur viel zu wissen reicht nicht aus, wenn man daraus keine veränderten Sicht-, Denk-, und Handlungsweisen und damit verbundene Entscheidungen und Konsequenzen ableitet.

„Jede Theorie über den Geschmack von Mars®, scheitert an erlebter Praxis.“

Jemand fragte mich vor einiger Zeit, ob ich „echt“ wäre. Ich sagte ihm: „Sonst würde ich sicher keine 19.000 DINA4-Seiten schreiben.“

Es gibt noch einen Grund, der mir in dem Moment des Schreibens dieser Worte wieder bewusst wird, allein weil meine liebe Bekannte aus Recklinghausen mich des öfteren daran erinnert.

Musikalische Notwendigkeit: