Es spitzt sich wohl zu
(v1.5) Wenn Sie mich fragen, ob ich mir Sorgen mache, dann antworte ich Ihnen ganz entspannt: „Nein, ich mache mir keine Sorgen. Denn was würde es bringen, sich Sorgen zu machen? Nichts.“
Die „Welt“ ist „lediglich“ eine vereinbarte mentale Projektion, basierend auf seinen unhinterfragten Denk- und Verhaltensmustern des Menschen und davon abgeleiteten Konventionen und Wertvorstellungen. Der Mensch ist in der Lage sie neu zu denken und neu zu gestalten.
Ich picke heute mal die eine oder andere Überschrift aktueller Artikel auf, was beim Lesen jedoch Kenntnisse über den einen oder anderen vorangehenden Beitrag auf diesem Blog erfordert. Das lässt sich nicht verhindern, da es so etwas wie „für sich stehend“ in einer Betrachtung nicht gibt, und ich nicht jedes Mal vom Urschleim her alles herleiten mag.
Wenn vom leisen Abgang der deutschen Wirtschaft gesprochen wird, mag darin ein gewisses Klagen über den möglichen Verlust des eigenen Arbeitsplatzes und damit verbundenen Wohlstands liegen.
Es erscheint unter anderem deswegen so ernst, weil sich die Teilnehmer der Gesellschaft mehrheitlich gegenseitig voneinander abwenden und sich so die systemimmanente Unmenschlichkeit durch Aus- und Abgrenzen zum Ausdruck bringt. Die Gesellschaft weiß nicht, dass sie durch ihre anerzogenen Denk- und Verhaltensmuster, sich daraus ergebender Konventionen und Wertvorstellungen sich selbst als Opfer präsentiert.
(Anmerkend: Ayn Rand weist in ihrem Roman „The Fountainhead“ darauf hin, auch die Begriffe „Egoismus“* und „Altruismus“* einem Infragestellungsprozess und damit verbundenem Bedeutungswandel zu unterziehen.)
Die Reduktion der Existenz auf arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen und damit verbundenes Ansehen im Haben (Eigentum, Besitz), beruht auf der anerzogenen Vorstellung, dass Arbeit und Geld und das was aus einem Produktionsprozess hervorgeht, etwas wert seien, während durch die Vergabe von wertlosen Dar-Lehen, deren Rückzahlung sowie über Zinsen, Zinseszinsen, sogenannten „Schulden“ usw., das amorphe Gebilde „Gesellschaft“ in jede gewünschte Richtung bugsiert werden kann.
Es handelt sich hierbei um gesellschaftlich tolerierte Selbstversklavung, die noch nicht einmal ein Verbrechen im klassischen Sinne darstellt, wo sich die Teilnehmer gegenseitig unten halten, wenn sie es nicht von sich aus selbst handhaben, um unter ihresgleichen zu entsprechen.
Der Glaube an den Wert von Geld und Arbeit, „vertraglich“ geschlossen durch die Besicherung eines Dar-Lehens durch den Dar-Lehensnehmer plus nicht mitgeschaffene, jedoch zurückgeforderte Zinsen, versklavt sich die Gesellschaft und ihresgleichen selbst. Die „findigsten Köpfe“ unter ihnen glauben dabei noch an Karriere und dem Traum von finanzieller Freiheit“, was nichts anderes ist, als „Arbeit macht frei“.
Ermöglicht wird dies, weil ebenfalls der weit verbreitete Glaube herrscht, dass einem etwas oder jemand gehören würde, was man mit Geld dann kaufen könne.
„Ja, aber wir geben dir doch das Geld, damit du das machst, was wir wollen.“ Gießener Aufklärerin
Es reicht also nicht, nur die Beschwerde- und Demonstrationsindustrie in Gang zu setzen, wenn „das Problem“ ganz „woanders“ liegt.
Auch die vielen Akteure in der Rolle der Klageweiber in den Kommentaren kann man sich das Kommentieren getrost ersparen, wenn man will, dass sich etwas ändert. Und so wie es ausschaut, betrifft dies im Grunde jeden Einzelnen.
„Sie wollen uns alle versklaven!!!“ „Nein, nur dich. Du kannst das immer noch so gut.“
Wer ahnt schon, dass das Geld das greifbare Symbol der Abwendung des Menschen vom Lebensprozess darstellt?
„Ja, aber ich muss doch auch leben!!!“ „Nein. Nur dein „Ich“ will, dass du so lebst, wie du lebst – genauer deine Denk- und Verhaltensmuster, nach denen du funktionierst.“
„Sie belügen uns alle!“
„Es ist leicht, Leute zu belügen, die sich schon selbst belügen.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far From Home, 2019
Im Grunde genommen wird nicht wirklich gedacht… sondern nur gedacht, dass gedacht werden würde. Hinweisend.
Jemand stellte auf RT das Konzept „EU“ infrage und spricht – wohl darin eine Lösung erkennend – von „souveränen Nationalstaaten“. Doch auch das kann man infrage stellen, da „souveräne Nationalstaaten“ an sich nur Fiktionen sind, zum einen weil es an sich nur noch Unternehmen sind, die nur deswegen vorgeben „Staaten“ zu sein, um so geschickt die Verwaltungen als Profit-Centers weiterzuführen. Der Glaube an den Wert von Geld und Arbeit macht es für alle Gläubigen möglich.
„Souveränität“ – besser: Selbstbestimmung ist zudem ein Attribut, was dem Menschen zukommt, der sich in Vernunft und Gewissen entwickelt und nicht einem fiktiven Gebilde zuzuordnen ist – auch der Mensch ist keinem fiktiven Gebilde zuzuordnen, weswegen ein „Staat“ sich aus Personen (Rollen, Hüllen für die sich der Mensch hält) konstituiert.
Denn was nutzt es, von einem „souveränen Staat“ sprechen zu wollen, wenn darin die übliche Nummer gesellschaftlicher Selbstversklavung und Fremdbestimmung weiter abläuft?
Um es mal so auszudrücken: Die Fiktion „Russland“ (Name des „Großen Bruders“ dort) versucht sich darin, die Fiktion „EU“ (Name des „Großen Bruders“ hier), bestehend aus einzelnen „Staatsfiktionen“ dieser ihr Dasein „madig“ zu machen.
Das ist wie bei zwei Eseln, wo sich jeder selbst für ein Rennpferd hält, während man vom anderen behauptet nur ein Esel zu sein. (Anmerkend: Auch wenn hier andere fiktive Gebilde nicht genannt sind, trifft dieser Umstand dennoch prinzipiell auf alle anderen zu.)
Verständlich, warum es Mehrheiten braucht, um die kollektiven Illusionen aufrechtzuerhalten und warum es Feinde braucht, um sich gegenseitig vor dem Verlust der Bedeutungshoheit zu bewahren. „Russland“ und der „Rest der Welt“ sind nicht wirkliche Gegner, sondern klammern sich gegenseitig nur an ihre Illusionen.
Die „Nato“ (künstliche Institution) braucht „Russland“ (Fiktion) als „Feind“, den sie jedoch selbst verkörpert, damit sich beide auf diese Weise ihre gegenseitige Existenz gewährleisten.
„Ihr größter Feind, ist Ihr eigenes Selbstbild. Ihr „Ich“.“ Dr. Obadiah S. Harris, Ph.D., Revolver, 2005
Auf diese Weise verschaukeln sich die Gesellschaften aller Windrichtungen nur selbst und gegenseitig. Eines ist jedoch erkennbar: Das mentale Konzept „alte Weltordnung“ bröckelt und seine Anhänger gehen nicht auf gewohnte Weise als „Gewinner“ daraus hervor.
„Es geht nicht darum den Krieg zu gewinnen, sondern darum ihn zu beenden.“ „Mar-Vell“, Captain Marvel, 2019
Ein Hinweis für all jene, die darin die „Neue Weltordnung“ – in gewohnt anerzogener Sichtweise („von unten“) – erkennen mögen.
Es reicht nicht aus, nur festzustellen, dass man versklavt werden soll, wenn man es anerzogen bereits die ganze Zeit war.
Die wesentliche Aufgabe besteht demnach darin zu erkennen, dass mehrheitlich einer anerzogenen und gesellschaftlich tolerierten Opfer- und Untergebenenhaltung nachgegangen wurde und noch wird, die es anderen nur allzu leicht macht, sich über sie erheben zu können, nicht zu vergessen all jene, die sich in der Weise selbst entwürdigen, in dem sie ihren „Führern“ auch noch zuzujubeln meinen.
Parallel zu diesem alternativlos erscheinenden „Zeter und Mordio“, zeigt sich jedoch bereits das Gegenstück des Systems der alten Ordnung.
Dabei darf nicht vergessen werden, das ein System vordringlich ein mentales Gebilde ist und der Mensch es durch seine Denk- und Verhaltensmuster erzeugt und aufrechterhält, weswegen auch ein Um- und Weiterdenken erforderlich ist, was über übliches auswendig lernen und gekonntem Wiedergeben, um „dazuzugehören“, hinausgeht.
Es geht nicht einfach darum, dazuzugehören, sondern um die eigene Entwicklung, die nicht gewohnt etwas mit dem üblichen Sammeln, Stapeln und Haben und „mehr des Selben“ zu tun hat, da Eigentum, Besitz und die Vorstellung, dass einem etwas oder jemand gehören würde, nur eine geschaffene Illusion ist, um den Menschen darüber fremdbestimmen zu können. Es geht unter anderem um die Rückeroberung des eigenen Belohnungssystems.
Es geht nicht darum, nur „so zu tun, als ob“, sondern um Authentizität selbst. Denn nur „so zu tun, als ob“, ist nichts anderes als nur ein Spiel. Und in diesem „Spiel“ hat man nur vergessen, dass es nur ein Spiel ist, eben weil man sich zu weit vom Leben und dessen Regelwerken abgewandt hat.
„Was, wenn wir uns entscheiden, nur noch in einer Realität zu leben, die wir selbst geschaffen haben? Macht uns das zu Wahnsinnigen? Und wenn ja, ist es nicht immer noch besser, als ein Leben in Verzweiflung?“ „John Brennan“, The Next Three Days, 2011
Der Mehrheit ist nicht bewusst, dass sie durch Um- und Weiterdenken das gewohnte Tamtam hinter sich lassen kann, jedoch die irrige Meinung des Einzelnen herrscht, ja sowieso nichts tun zu können, während es sich letztlich „nur“ um eine rein mentale Angelegenheit handelt, wo man sich nur selbst im Wege stehen kann.
Um es mal so auszudrücken: Hinter dem Horizont ist nicht einfach das Nichts, wie gerne behauptet und geglaubt wird. Jedoch kann sich der Einzelne nur selbst davon überzeugen.
Nachtrag: Geglaubte Alternativlosigkeit ist nur einer der Stützpfeiler eines Herrschaftssystems. Es ersteht durch die gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und wird aufrechterhalten durch wohlwollend zugestandene Privilegien und Grundrechte.
Anmerkung: Die alternativen Medien sind vom Prinzip her nicht so alternativ, wie so mancher das gerne glauben mag.
Nachtrag: Im Wesentlichen geht es darum, dass einem weder etwas noch jemand gehört und man so auch nichts mehr verlieren kann.
* „Als Pole von „Gut und Böse“ bot man dem Menschen zwei Konzepte an: Egoismus und Altruismus. Unter Egoismus verstand man, andere für das eigene Wohlergehen zu opfern. Unter Altruismus, sich selbst für andere zu opfern. Dies fesselte die Menschen unumkehrbar an andere Menschen und ließ ihnen nichts als eine Wahl des Schmerzes. Eigener Schmerz, der zum Wohl anderer ertragen werden muss, oder aber der Schmerz, der für das Wohl anderen zugefügt wird. Als man schließlich hinzufügte, dass der Mensch Freude an Selbstaufopferung finden soll, schnappte die Falle zu. Und die Menschen waren gezwungen Masochismus als Ideal anzuerkennen, liefen sie doch Gefahr, dass andernfalls Sadismus die einzige Alternative war.“ Mit Verweis auf: „Der ewige Quell“