Berg Blog – schon vor 9: Noch kürzere Nachrichten

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(v1.3) In der Arbeitsfrage teilt sich das vereinte Wirtschaftsgebiet nach wie vor in gespaltene Lager.

Die Situation IN Deutschland erscheint deswegen ernst, weil man will, dass sie ernst erscheint. Die beharrlich geglaubte, ja sogar energisch verteidigte Alternativlosigkeit des Systems in den Köpfen der Führer der „Nationen“ und ihren Untergebenen in Ost, West, Süd und Nord sorgt dafür, dass es nur einen erzwungenen Ausweg gibt. Es ist jedoch nicht alternativlos, was nicht bedeutet, dass man ab nächster Woche im Wald leben muss. Und weil es nicht alternativlos ist, ist es auch nicht wirklich ernst. auch wenn der Systemverfechter dies nicht akzeptieren will, mag oder möchte.

„There’s a man goin‘ ‚round takin‘ names
And he decides who to free and who to blame
Everybody won’t be treated all the same
There’ll be a golden ladder reachin‘ down
When the man comes around“
The Man Comes Around, Johnny Cash

Das liegt daran, dass sich vorher kaum jemand für ein Umdenken interessiert hat, weil die Meinung herrscht, andere gingen einem selbst nichts an, weil man schließlich nur für sich selbst sorgen müsse und so wurde sich genommen, als ob es nichts anderes zu tun gäbe. Und wenn sich vorbereitet wurde, dann im Sinne eines vollen Kellers.

„Eva, nimm dir noch einen Apfel, bevor du gehst.“

Die Konzepte an sich, mit denen agiert wurde, waren und sind grundsätzlich infrage zu stellen – wie auch die mental anerzogene, „geschlossene Anstalt“ aus Untergebenen und ihren Erhabenen. So am Rande.

„Würden Sie ein Opfer bringen?“ „Ja, meinen Nachbarn.“ „Nein. Ich meinte, würden Sie SELBST ein Opfer bringen?“ „Ich sagte doch: meinen Nachbarn. Sie müssen mir nur sagen, wohin ich ihn bringen soll.“

Doch plötzlich gingen die Preise nach oben und damit kam auch das laute Klagen. Die Gewerkschaften machten sich schon mal auf den Weg, für die Arbeiter das Fehlende im Portemonnaies zu ergattern, jedoch nicht ohne ihren eigenen Obolus dafür abzufordern. Die Frage ist: Wie viel Betreuung verträgt der Mensch, der von Freiheit spricht, während er auf Anweisung tätig wird?

Der Krieg war an allem Schuld und vor allem der „Feind“ – so wurde zumindest behauptet.
Immer wenn es einen Schuldigen gibt, dann braucht sich die Mehrheit einmal mehr keine Gedanken zu machen. Man muss nur den „Feind“ beseitigen und dann wird alles wie es einmal war. Versprochen! Halleluja!

„Wir machen den Weg frei.“

Nun steht die gesellschaftliche und systembedingte Unmenschlichkeit vor den Haustüren all jener, die sich bisher nicht davon betroffen sahen. Die Situation nimmt an Fahrt und Ernsthaftigkeit zu. Was kann man tun? Nichts. Schließlich musste man es vorher ja auch nicht.

Warum? Weil es bereits vorher kaum jemanden interessiert hat und ich spreche hier nur von den letzten 16 Jahren.

Ob die Situation wirklich so ist, wie sie dargestellt wird, sei nochmal dahingestellt. Denn Papier und Internet sind geduldig – das Staatsfernsehen dabei nicht zu vergessen.
Und je dringlicher die Situation, um so größer die Märchenstunde, um so netter die Begrüßung.

„Guten Abend, liebe Zusch…“

Der Zuschauer heißt aus zwei Gründen „Zuschauer“. Einmal weil er sich „zuschauern“ lässt und bei allem auch nur zuschaut. Er interessiert sich dann dafür, wenn die Steuern, Abgaben und die Renten erhöht werden und allem was mit Geld zu tun hat.
Der Glaube an den Wert von Geld und Arbeit und dass ihm etwas gehören würde, und er dadurch an Ansehen in der Gesellschaft gewinnt, lässt ihn so zum willigen Mittäter notwendiger Veränderungen werden.

Die Reduktion der Existenz auf arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben gehen, die Freizeit nicht zu vergessen, wird nun zur Steilvorlage grundsätzlicher Veränderungen.
Der gefühlte Zwang wird nicht von außen auferlegt, sondern entsteht, weil sich gegen stattfindende Veränderungen gewehrt wird. Und das hat nichts damit zu tun, dass man – wie mal jemand sagte – nun die Gesellschaft versklaven wolle.

„Den Förster vom Silberwald gibt es jetzt auch in 4k.“

Die Gesellschaft war und ist bereits die ganze Zeit versklavt gewesen. Das ganze System und jeder Staat darin, baut auf dem in den Familien(!) anerzogenen Glauben an den Wert von Arbeit und Geld auf. Und was sind die Staaten heute? Unternehmen. Welche Organisationsstruktur haben Sie? Eine hierarchische. Und wie entsteht diese? Durch die gewohnte Erziehung der Nachkommen zu Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung in den „Familien“. Und wie hält man so etwas aufrecht? Durch wohlwollendes Zugestehen von Privilegien und Grundrechten. Verstanden wer da mit im Boot ist? Gut.

„Ich habe endlich die Lösung gefunden und wie ich sie formuliere, damit es auch der Letzte und jedes Kind verstehen kann und keiner muss etwas dazulernen.“ „Ja, und wie ist nun die Lösung?“ „Ganz einfach: Vanilleeis.“

Der Krieg in der Ukraine ist übrigens vorbei. Die Nato begrüßt in den nächsten Tagen Russland als neues Mitglied. Damit fehlt beiden der notwendige Feind und das Konstrukt kollabiert kurze Zeit danach.

„Denk‘ daran. Nur weil dich jemand wie seinen Feind behandelt, hast du kein Recht, ihn auch so zu behandeln.“ „Imam“ zu „Kamran“, Ms. Marvel, 2022

Im Grunde hat hier niemand irgendwelche Rechte – außer das Leben… doch das wurde bei allem Tamtam aus den Augen verloren.

Eilmeldung nach Redaktionsschluss: „Interview mit Corona: Ich war nie wirklich weg!“