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Gesellschaftliche Lösungsmodelle 2020

Lesezeit: ca. 15 Minuten

(v1.15*) Gestern Abend habe ich mich dazu entschlossen, den Beitrag „Gesellschaftliche Lösungsmodelle“ aus 2015 zu überarbeiten.

Der Wunsch nach Lösungen ist verständlich. So mancher hofft, er bräuchte es dann irgendwo nur noch zu lesen und nachzumachen, und dann wäre alles anders, während das, woran er weiter zu glauben meint, gleichzeitig davon unberührt bleibt. Letztlich ist dies nur eine sehr kindliche Einstellung.

Es zeigt sich, dass es sich die Gesellschaft schon viel zu lange auf dem Komfortsofa gemütlich gemacht hat, von dem sie nur schwerlich aufzustehen mag, während der „Corona-Vorfall“ das „Sitzenbleiben“ zunehmend erschwert. Die Existenz steht auf dem Spiel und für viele erscheint sie alternativlos.

Über die Jahre hatte ich ein Menge Gespräche mit all jenen, die der Meinung waren: „Es muss sich etwas ändern!“ Leider stellte sich heraus, dass Forderungen alleine nichts nutzten, während die „Forderer“ selbst nicht davon betroffen sein wollten.

Die Reise zu den vielen Widerständlern und Traktierern hat am Ende gezeigt, dass jeder nur bei sich beginnen kann, weil das System auch durch alle jene „Einzelnen“ verkörpert wird – durch ihre damit verknüpften Glaubenssätze, dahinter wirkenden Denk- und Verhaltensweisen und damit dem System selbst. Jene, die erkannten, dass es an ihnen selbst lag, suchten recht schnell das geistige Weite.

Der Wunschtraum nach einer Rechtsfiktion die nur noch einen Souverän hat, hat auch einen Vorteil, man braucht diesen nur zu beseitigen und durch einen lenkbaren zu ersetzen, während die Gläubigen diesem weiter blauäugig hinterherrennen. Letztlich ist das nicht besonders intelligent. Das war schon bei Hitler so.
Der einfache Denker meint, sich nur irgendwo anschließen zu müssen, um weiter nur das Übliche aus arbeiten, Geld verdienen und ausgeben und Steuern zahlen traktieren zu können. Die Hoffnung auf die wohlwollend überlassenen Privilegien dabei nicht zu vergessen.

Der Gewohnte weiß nicht, dass er sich selbst „über den Tisch zieht“. So wie aus Unrecht kein Recht wird, so verhält es sich auch mit der Dummheit – provokant ausgedrückt.

Der Beitrag „Gesellschaftliche Lösungsmodelle“ aus dem Jahr 2015 spiegelt meinen damaligen Kenntnisstand zur Lösungsentwicklung wider, der sich bis zum heutigen Tage weiterentwickelt hat.

Über die Jahre hat sich herausgestellt, dass geforderte Veränderungen von den Forderern in der Wirtschaft selbst nicht gewollt waren. So einfach ist das letztlich. Absichtserklärungen und Willensbekundungen nutzen letztlich nichts.

„Nicht klagen, entscheiden.“ A. Merkel

In der Zeit von 2006 bis heute ist so ein gesellschaftliches Gesamtbild entstanden, wo sich das System durch seine Teilnehmer und deren Erhalten ihrer Teilexistenzen so selbst zu erhalten versucht, während Klagen und Jammern (kollektiv: Demonstrieren) gleichzeitig den Eindruck vermitteln soll, wenigstens etwas getan zu haben. Doch letztlich ist es nur eine Ventilfunktion für selbstgeschaffenes Leid.

Mal sehen wie lange es dauert, bis erkannt wird, dass dies alles nicht weit genug gedacht ist.

Erkennbar ist auch, dass viele nicht verstehen, dass sie nicht verstehen, während sie gleichzeitig versuchen mit ihrem vorhandenen Wissen, etwas anderes erwarten zu wollen, während die Ergebnisse jedoch immer zum selben führen. Kreisverkehr. Ihnen ist die Illusion nicht bewusst, in der sie sich bewegen, die sie noch für „alternativlos“ halten.

Über die vielen Jahre hat sich gezeigt, dass sich Teile der Gesellschaft und ihrer Systemstrukturen und Institutionen gar nicht ändern wollen, sondern lieber weiter den Gewohnheiten nachgehen möchten.

Und alles was mit Veränderung zu tun hat, wird geflissentlich ignoriert, stigmatisiert, heftigst beklagt oder als Unfug abgetan.

Es gibt auch noch eine andere Erklärung für dieses Verhalten, über die jeder Leser selbst nachdenken mag: Wer will schon erkennen wollen, dass er sich mit seinen Verhalten von der eigenen Entwicklung abhält?

So mancher forderte ein Überdenken in der Politik, andere ein Umdenken in der Gesellschaft anderen wiederum eines in der Wirtschaft. So schob und schiebt man sich gegenseitig den „schwarzen Peter“ zu, in der irrigen Vorstellung, so weitermachen zu können, wie bisher.

Wenn sich niemand für die Gesamtsituation verantwortlich fühlt, dann sind alle verantwortlich, was damit auch eine Form der Zusammenarbeit bestätigt, die des kollektiven Verfalls. Signale gibt es derer genug.

„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“

Wer genau hinschaut, wird darin den gesellschaftlich vereinbarten Verfall erkennen können.

Das liegt einfach daran, dass das „Ich“ des Einzelnen nur so tut, als ob es Veränderungen wollte, damit es jederzeit auf jeden Zug wieder aufspringen kann, der ihm weiter nur die gewohnten Vorteile verspricht. Die eigene Gier ist gut, während die Gier der Reichen „schlecht“ ist. Dieser Zug ist jedoch schon lange abgefahren.

Vereinfacht ausgedrückt: Um- und Weiterdenken, über den gewohnten Horizont hinaus, ist der einzige „Zug“. Dieser Gedanke fegt alle, die am Alten festzuhalten gedenken, während sie den System-Antagonisten zu mimen meinen, locker vom Tisch.

Gewohntes Schlausein oder sich mit kleinen Scheinzielen nur allzu schnell zufrieden zu geben, reichen nicht aus. Viele warten auf jenen Bus, dessen Busfahrer sie selbst sind.

Auch hat es nichts mit der Wiederbelebung des Vorgestern zu tun, noch mit einem Warten auf den nächsten Erlöser/Führer oder das nächste Reich.
Im damaligen Beitrag, den Sie hier nachlesen können, ging es darum ein Lösungsmodell anzubieten, was sich auf die Neuorientierung von ökonomischen Systemstrukturen, also auf die Basis der alten Weltordnung konzentrierte. Jedoch konnte – besser: wollte es kaum jemand verstehen.

Später war auch klar warum. Der Ruf nach Veränderungen sollte für den Einzelnen so gestaltet sein, dass er in jedem Fall weitermachen kann wie bisher.
Für den gewohnten Denker ist es schwer zu verstehen, wenn er in der Gegnerschaft aufgewachsen ist und den Wert einer Sache deswegen nicht erkennen kann, weil der Kopf voller Feindbilder ist und sich an die zu erhaltende Existenz (Das Leben als Rolle und Rollenspiel) festgeklammert, während dies gleichzeitig mit dem Leben selbst verwechselt wird.

Für das „Ich“, was hinter jedem und allem steht ist es eine Katastrophe, sich selbst einzugestehen, dass es nur einer Märchenstunde hinterhergelaufen ist, die es selbst erschuf und damit auch seine eigene Existenz in Frage gestellt wird.

Für den Menschen, der sich für sein „Ich“ hält erscheint dieser Moment unüberwindbar, jedoch nicht für den Menschen der weiß, dass er ein „Ich“ hat.
Heute bin ich nochmals die Liste der Angesprochenen durchgegangen, die ich in 2010 kontaktiert hatte. Ich kann Ihnen sagen, es war alles nur leeres Gerede, was jene von sich gegeben hatten, was das Thema „Veränderungen“ betraf.

Egal, ob es sich um die Politik, Ministerien, Zeitungen, Unternehmervereine, Wirtschaftsbünde und -institute, TV-Sender, Buchautoren, Auge-inAuge-Gespräche, Unternehmensberatungen, MBA-Schulen, Unternehmer, Wirtschaftsförderungen, Bildungseinrichtungen, öffentliche Einrichtungen, Industrie- und Handelskammern, Kontakte in den sozialen Medien, bekannte Persönlichkeiten, Konsulate und Botschaften, Organisationen und Stiftungen usw. handelte.
Heute ist klar: Es sollte sich zwar etwas ändern, jedoch gerne „woanders“ oder bei „anderen“ oder an der „Situation“ selbst.

Am Ende war damit klar, dass man nur bei sich etwas ändern kann, und dem Gewimmer und Geheule einfach keine Aufmerksamkeit mehr zu widmen braucht, da auf diese Weise nur auf das Bangen um die „eigene“ Existenz aufmerksam gemacht wird.

Die Mehrheit hatte es sich so eingerichtet, dass sie alle nur zu profitieren in der Absicht unterwegs waren, während nach außen die üblichen Märchen der Gemeinsamkeiten und Notwendigkeiten propagiert wurden.

Das hat mich irgendwann dazu bewogen, grundsätzlich einen anderen Weg einzuschlagen. Und so stellte ich irgendwann nicht mehr die Frage, wie das Schubäus Modell funktioniert, um es zu erklären, sondern die Frage: Welche Denk- und Verhaltensweisen sind dazu erforderlich?

Der gewohnte Denker, der Probleme zu haben meint, die er mitunter nicht selbst lösen kann – besser: will, weil er für sein Tun keine Verantwortung tragen will oder die Fähigkeiten nicht besitzt oder sich selbst nicht zu entwickeln bereit ist, macht sich auf die Suche nach Lösungen, die er mit seinem gewohnten Wissensstand zu vergleichen versucht.

Das was er versteht ist „gut“, was er nicht versteht, ist „nicht gut“, während er dabei übersieht, dass es um Entwicklung an sich geht.

Der Beitrag aus 2015 weist zwar auf ein unkonventionelles Lösungsmodell mit hoher Wirksamkeit hin, jedoch hat sich die Situation soweit entwickelt, dass sich das System grundlegend verändert, was die Notwendigkeit ganzheitlicher Neuorientierung ökonomischer Systeme jedoch in keiner Weise schmälert.

Hinter den ungewöhnlichen Ergebnissen stehen ungewöhnliche Denk- und Verhaltensweisen, die nichts mit konventionellen Vorstellungen zu tun haben.

Irgendwann kam der Gedanke, warum nach dem Modell von Schubäus neu orientierte Unternehmen, irgendwann wieder verschwanden, trotz ihrer überragenden Produktivität.

Die damals vorliegenden Informationen hatten alle etwas gemeinsam: Die Menschen, die an diesen Strukturen wirkten, waren sich über das, an was sie da wirkten, nicht wirklich bewusst. Mitunter wurde durch unternehmerische Fehlentscheidungen das Unternehmen zerlegt, niemand übernahm das Unternehmen oder Teile wurden verkauft, was ein ganzheitlich neuorientiertes Unternehmen zerstört.

Als wir in 2006 „online“ gingen, schien der Bedarf nach ganzheitlichen Neuorientierungen recht groß. Doch recht schnell stellte sich heraus, dass es sich nur um lautstarke Willenserklärungen und Absichtserklärungen handelte.

Zwar kamen die Forderungen nach Veränderungen von vielen Seiten, doch nähere Gespräche brachten zu Tage, dass man selbst keine Veränderungen anstrebte. So ging das in der Tat von 2006 bis ca. 2015/16.

Irgendwie schien die Zeit dafür noch nicht gekommen zu sein, was mich jedoch nicht davon abgehalten hat weiterzumachen.

Das Thema ganzheitliche Neuorientierung ökonomischer Systeme erschien zu speziell und zu verstehen schien es auch kaum jemand. Und was nicht verstanden wird, wie sollte man andere darüber informieren?

Die Nummer schien also um einiges größer zu sein.

„Es gilt erst einmal ein Bewusstsein des Missstandes zu schaffen. Jetzt nicht gleich zu fragen: „Gib doch die Antwort.“
Ein Dutschke will keine Antwort geben. Das wäre genau die manipulative Antwort, die ich nicht zu geben bereit bin. Denn was soll es bedeuten, als Einzelner Antworten zu geben, wenn die gesamtgesellschaftliche Bewusstlosigkeit bestehen bleibt. Die muss durchbrochen werden, dann können Antworten gegeben werden…“ Rudi Dutschke

Wenn hier nun immer noch keine Lösungen in diesen Gedanken erkannt werden, liegt das einfach daran, dass das gewohnte Wissen nicht dazu ausreicht, um es zu verstehen.

Die Antwort jedoch lautet: konsequente Infragestellung des Systems. Und das System ist weder ein Staat oder irgendwelche „bösen Wichte“. Das wäre nur die übliche, einfache Denke.

Diese Denke führt nur zu dem, was aktuell bereits beobachtet werden kann, während der Blick zum Horizont durch gewohnte Problemorientierung vernebelt ist.

Was Entwicklung an sich erschwert, wenn im Rahmen gewohnter Aufklärung nur die übliche Problemorientierung und -berichterstattung stattfindet, damit der Opferstock auch weiter gefüllt bleibt. Auf diese Weise sind jene selbst Teil des Problems, was sie gleichzeitig zu beklagen versuchen. Das nennt man auch Selbsthaltung.

„Der problemorientierte Hörer belohnt gerne all jene, die die von ihm erkannten Probleme wiedergeben.“

Umdenken ist somit die Lösung, die wiederum jedem Einzelnen betrifft.

P.S. Wenn Ihnen das zunächst alles zu abstrakt erscheint, wirkt dies nur deswegen so, weil das gewohnte Denken und Wissen nicht dazu ausreicht. Denn bisher galt es nur das Wissen in der Gesellschaft zuzulassen,was zur Aufrechterhaltung des Systems diente, jedoch nicht um über das Gewohnte hinauszudenken.

Durch die gewohnten Denk- und Verhaltensweisen ist der gewohnte Mensch an das System angekoppelt. So wird er zu einem wirksamen Teil von etwas größerem. Der gewohnter Denker ist in der Regel auch so konditioniert, dass es  sich mit den sicht- und spürbaren Auswirkungen des Systems auseinandersetzt, die sich aus dem Produkt individuell-gesellschaftlich gleichgeschalteter Denk- und Verhaltensweisen ergeben.