Ich hing an Fäden
Wenn wir über das, was wir mit Freiheit bezeichnen, beginnen nachzudenken, um ihre Bedeutung zu erfassen, mag sie auf unterschiedliche Weise interpretiert sein.
Diese stets erkenntnisrichtige Sichtweise hängt von der Ebene der Wahrnehmung und Beobachtung ab, auf der wir uns gerade bewegen. ein wesentlicher Unterschied besteht darin, ob man sich in der Polarisierung selbst bewegt oder „beide“ Seiten der Medaille betrachtet.
Wenn man einmal die mehrheitlich gewohnte Bedeutung des Rechtssystems hinter sich lässt, verändert sich seine Bedeutung und vereinfacht sich auf etwas, was nicht mehr als nur ein künstliches Mittel zur Aufrechterhaltung einer Ordnung ist, die uns lehrte, was Freiheit nicht ist, da man daran festzuhalten glaubt – wie bei allen Dingen, die einem „am Herzen“ liegen.
Es genügt einfach die gewohnten Dinge, die Konventionen zu hinterfragen. Das ist jener Moment wo man anfängt, sich aus dem Sumpf loszulösen.
Nicht selten bleibt nur eine Sehnsucht nach Freiheit zurück, die sich im Täglichen wie ein leiser Hauch von „Patchouli“ zu verlieren scheint, während der Fokus auf kriegen, sichern und wehklagen gelegt ist.
Nicht selten wird das Streben nach Freiheit mit Karrierestreben im Beruf oder in der Gemeinschaft gleichgesetzt.
„Wir müssen etwas tun.“ „Ich höre immer nur ‚wir’.“
„Freiheit. Philosophie. Mumpitz.“
„Ich mache das hier nur, damit ich dann das tun kann, was mir wirklich Spaß macht.“ „Dann tue es doch gleich oder beginne dass, was du tust grundsätzlich anzunehmen, als eine Sache, die Dir eigen ist.“ „Ja, aber ich muss doch..“
„Sein ist die Summe aller Gefühle, Gedanken und Taten.“
Was den Menschen ausmacht und ihn von der Freiheit selbst abhält, sind seine eigenen Konditionierungen und Gewohnheiten und darüber hinaus die Konventionen, die er und die Gesellschaft sich als ungeschriebene Vereinbarungen selbst übergestülpt hat, um letztlich nur eines erreichen zu wollen: „Das war schon immer so, und wird immer so sein.“
„So, so.“
Freiheit kann man sich weder erkaufen, erheischen oder eben mal abschauen, fix kopieren und dann sein Eigen nennen – oder gar per Dekret oder mit einem Stück Papier im Gießkannen-Prinzip „per order di Mufti“ verordnen wollen.
„Wir treffen und tauschen uns über alles aus und dann sind alle auf der gleichen Ebene. Wir sind alle eins und gemeinsam…halleluja.“ „Worin besteht diese ständig propagierte Notwendigkeit der kollektiven Gleichschaltung und Gleichmachung?“
Es genügt, nur mit sich selbst eins zu sein, dann trifft man auch irgendwann auf jene, die es ähnlich erleben. Derer gibt es viele und zunächst erscheinen sie einem trefflich – nicht selten solange man beisammen ist. In der Stille kommen jedoch andere Impulse.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Wissen im Kopf nicht alles ist, wenn das Herz nicht bei der Sache ist. Und im Gefühl fortgeschrittener Zeit, scheint sich so mancher in einer Art „Torschlusspanik“ wiederzufinden.
„Dem Krebs war es übrigens egal, welche Staatsangehörigkeit er dabei hat. Das Thema ist für echte Menschen unrelevant. Es gibt nur wenige bis gar keine Menschen auf diesem Planeten, die das wirklich leben können. Das Thema Mensch – Person ist in erster Linie kein rechtliches, sondern ein psychisches.“ Andreas Clauss, Novertis
Je freier man selbst ist, umso mehr verliert das Alte an jener Bedeutung, die man ihm bisher unverrückbar zugemessen hat – einer Vorstellung aus Misstrauen und damit verbundenen Bedingungen auf allen Ebenen des Lebens. Die schrittweise Auflösung dieser Bedingungen ist es, welche die Veränderungen bringt.
Es kommt sowieso. Ob man sich selbst dazu entschließt oder unter dem selbst geschaffenen Druck, erzeugt durch den eigenen Widerstand sich selbst zwingt. Was vergeht, sind jedoch nur die Verhalten, entstanden aus einem inneren Vertrag mit sich selbst, nicht selten um so zu sein, wie es anderen gefällt.
Aus dieser Erkenntnis heraus, lässt sich gestalten, alles andere – basierend auf den Prinzipien und Konventionen einer vergehenden alten Ordnung, denen sich die Mehrheit sich durch belohntes Verhalten unterwarf – kann dem stattfindenden Wandel auf Dauer nicht standhalten.
„Vielleicht sind die Opfer bereits ausgemacht. Einfach, weil sie sich selbst zu diesen machten.“
Zeit zum Umdenken
Was bringt es allein der schönen Worte, aus denen sich Handlungen nur schwerlich abzuleiten scheinen. Man mag ja was Greifbares in Händen halten, was einem nützlich erscheint.
„Wir brauchen schnelle Lösungen!“
Dieser Blog beschäftigt sich im Kern mit drei miteinander verwobenen zentralen Sachverhalten: Zum einen mit dem geistigen Bezug im Umdenkprozess des Einzelnen und damit verbundenen Fühlen, Denken und Handeln sowie mit dem sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Miteinander und dem davon abgeleiteten, strukturellen Wandel.
„Der Mensch in der Regel als leeres Abbild zur Welt gekommen, hat nun die Möglichkeit sich selbst zu erfüllen, was er sich aus der Gewohnheit heraus bisher untersagte, weil er hörig jenen lauschte, die ihm Erfüllung versprachen, die sie selbst nicht in sich trugen.“
Wer glaubt es genüge, sich nur wieder auf Recht und Gesetz und damit verbundener Strukturen und Staatsformen zurückbesinnen zu wollen, werden ihm diese Gedanken nicht nützlich sein – doch vielleicht wird er sich eines Tages daran erinnern.
Denn um etwas „verändern“ zu wollen, genügt es nicht, nur einfach „gegen“ das Alte zu sein oder gegen jene, die man als Schuldige bereits auserkoren hat – auch dies basiert auf bisherigen Konventionen.
„Merkel muss weg! Die Amerikaner müssen weg! Die EU muss weg!“ „Ich bin mal weg, habe einen wichtigen Termin.“
Darüber hinaus ist es wahrlich eine Herausforderung anzunehmen, dass die wahrgenommenen Probleme in Wirklichkeit nur Symptome, Phänomene und Auswirkungen eines Systems sind, was durch die Konditionierungen jedes Einzelnen selbst solange am Leben gehalten wird – ob er dafür oder dagegen ist – bis er weiterdenkt.