Konkret umschweifend auf den Punkt gebracht, Teil 2
(v1.1*) Jemand sagte vor langer Zeit zu mir: „Du hast zwar gerade deutsch gesprochen, dennoch habe ich kein einziges Wort verstanden.“
Wenn man immer nur über das miteinander spricht, was man kennt, wie sollte sich da was ändern? Und wer will schon, dass sich was ändert? Ist doch alles prima.
„Nicht jedes „Problem“ lässt sich auf einen Nagel reduzieren, damit man dann gewohnt mit dem Hammer draufhauen kann.“
Das Gefühl sich entwickeln zu wollen, kann so stark sein, vor allem dann, wenn das Umfeld vom genauen Gegenteil überzeugt ist.
Das führt soweit, dass man sogar die bisherigen Grenzen – besser: die Regelwerke der Gesellschaft, die Konventionen, hinter sich lässt und wer des Öfteren den Blog liest, sogar das System in Frage stellt.
Wer nun der üblichen Meinung ist, man könne nur mit vielen etwas erreichen, stellt sich zunächst erst mal die Frage, was denn überhaupt erreicht werden soll.
Dabei ist in diesem Wandel erkennbar, dass es ein Gestern oder Vorgestern nicht mehr geben wird, gleich wie sehr so mancher daran festzuhalten glaubt/meint.
Am deutlichsten wird es, wenn man innerhalb (s)eines Lebenszyklus aus der alten Ordnung heraus und in die neue/natürliche hineinwächst.
Dieses Hinüber gestaltet sich nicht, indem man darauf wartet, sondern indem man beginnt das System zu hinterfragen. Mit dem Infragestellungsprozess löst man sich aus dem Alten heraus und kann es auch erstmals „von Außen“ betrachten. Das wiederum unterscheidet sich von der gewohnten Sichtweise und weit verbreiteten „Innenschau“ in Form der Problemorientierung.
Erst mit der Sicht von außen auf das System, gelangt man mehr und mehr an einen Punkt, wo sich der wesentliche Unterschied zwischen alter und neuer/natürlicher Ordnung ganz deutlich zum Ausdruck bringt.
Die Grafik dieses und des vorherigen Beitrags zeigt in vereinfachter Form den Weg auf, der zunehmend auch die im System (alte Ordnung = „a.O.“) gebräuchlichen Werkzeuge in Frage stellt bzw. als „Luftnummern“ offenbart.
Als Beispiel sei hier der ganze Reichs-, Rechts- und übliche Staatszinnober genannt, mit dem sich reichlich viele auseinandersetzen, wobei die meisten sich wieder vom anerzogenen „Gestern war alles besser“ in die Vergangenheit bewegen und später darüber streiten, welche der Verfassungen denn nun die „gültigere“ sei, ist hier nur ein Beispiel.
Prinzipielles zum Thema „Recht“ empfehlen sich diese drei Beiträge: „Von Positivem und Überpositivem“, „Im Banne der Fiktion“ und „Eine Welt der Märchen und Fiktionen“
Dabei sei darauf hingewiesen, dass das Herausfinden der Märchenstunde und Aufzeigen der „bösen“, „schuldigen“ Verantwortlichen nicht der einzige Schritt ist. Für manchen schon, der sich unwissentlich weiterhin aus dem global stattfindenden Entwicklungsprozess heraus zu dividieren versucht: „Ich kann ja sowieso nichts machen.“
Es handelt sich jedoch um einen angelernten Irrglauben, da es um die eigene Entwicklung aus dem System heraus geht. An diesem Punkt findet ein gesellschaftlicher Filterprozess statt.
Um die aktuelle Polit-Situation nicht unbeachtet zu lassen, unterscheidet sich diese nicht von den Bestrebungen der „Reichsbürger“, da sie versuchen, sich in einem auflösenden System ein Machtgebilde erschaffen/erhalten zu wollen, während der von Gewohnheiten geplagte Bürger der Meinung ist, dass es genügt, beim Kreuzchen machen nur besonders fest aufzudrücken, damit es mit der Wahl der ihm gewogenen, „gerechten Vorgesetzten“ endlich mal klappt.
Wer stellt schon das Konzept der „Vorgesetzten“ an sich in Frage?
Wahlen zeigen letztlich nur, dass die Betreuung der Betreuungswilligen (Bw) weitergehen soll. An dem Punkt trennt sich die „Spreu vom Weizen“.
Kaum jemand ist sich darüber bewusst, dass er mit dem Kreuzchen nur unbewusst versucht, seine Verantwortung abzugeben – und damit auch seine Würde. Am Ende muss er das Kreuz sowieso tragen. So am Rande.
„Kleine Ursache → Verzögerung → Große Auswirkung.“
An diesem Punkt fällt mir auch auf und ich bin sehr froh, dass alles dokumentiert wurde. Denn erst auf diese Weise kann man ein prinzipielles(!) Bild von der alten Ordnung entwickeln, was nichts mit der gewohnten inhaltlichen Sammlung von Unsäglichkeiten zu tun hat.
Es geht um das System selbst und es herrscht ein weit verbreiteter Irrglaube, was denn das System sein soll. Jeder, der sich das erste Mal mit dem System an sich auseinandersetzt, dem ist in der Regel nach ein paar Minuten schwindelig.
Anerzogene Denk- und Verhaltensweisen beeinflussen sowohl die Art, wie Dinge bedeutet werden sowie das Handeln und damit verbundene Ergebnisse. Sie sind das System selbst.
Wer meint, es genüge nur ins Ausland zu gehen, der irrt sich. Flucht ist nur ein Verdrängungskonzept, selbst wenn ihm sein „ich“ noch so sehr glauben macht, er sei in Gefahr. Wer „Deutschland“ verlassen will, kann dies nur über die mentale Ebene erreichen.
Wer allerdings an „Deutschland“ (oder auch „Deutsches Reich“) glaubt, glaubt nur an eine geistige Einrichtung innerhalb des Systems der alten Ordnung, mit ihren künstlichen Regelwerken.
So genügt es in keiner Weise, nur genug zu klagen, zu jammern und Schreckensbilder an die öffentliche Wand zu pinseln, damit sich etwas ändert, während heimlich darauf gewartet wird, dass wieder ein Führer/ein Messias (was prinzipiell ein und dasselbe ist) auftaucht.
Gerade diese Verhalten zeigt macht die Akteure nur zu Teilnehmern der alten Ordnung, ob ihnen das schmeckt oder nicht – gleich wie sehr sie dies ignorieren mögen nicht zu glauben meinen oder möglichst „weiträumig tolerieren“ oder auf möglichen Ansprachen, Hinweise und Gedanken hin einfach schweigen.
Sicher mag der Eindruck entstehen, dass „man“ etwas verlieren könnte. Wenn sich jedoch herausstellt (erkannt, verstanden und verinnerlicht), dass noch nie einem etwas gehört hat, dann hat das Verlieren keine Bedeutung mehr. Dann wird aus dem geglaubten Verlieren sogar ein Gewinnen. Das übliche Rumgeheule hilft jedoch nicht weiter, weil es nur eine Ventilfunktion ist – eine Aktion im Kreisverkehr bei gleichzeitig innerem Stillstand. Diesen Kreisverkehr kann man nur verlassen, indem man sich auf den Weg macht, dem System(!) auf den Zahn zu fühlen – nicht seinen „Vertretern“.
So am Rande: Wer kämpft und Widerstand leistet, tut dies um sich nicht entwickeln, sondern um genau dies verhindern zu wollen. Und wenn er gleichzeitig anderen dafür die Schuld zuweist, dreht er sich damit im Kreise. Wie gesagt: Die Aufgabe besteht darin, das System in Frage zu stellen und das sind die es erzeugenden Denk- und Verhaltensweisen.
Das Außenszenario ist dazu gedacht, diese und damit auch das System zu erkennen, damit man sich entwickeln kann. Wer Druck und Last verspürt, der spürt nur den Widerstand seiner eigenen „Denk- und Verhaltensweisen“ gegen Veränderung. Dabei kommen sich die „Beschuldiger“ in der Regel nur gegenseitig in die Quere.
„Der Staat ohne geltende Gesetze gegen die fremdernannten Reichsbürger. Ringelpiez mit Anfassen.“
Um es so auszudrücken, wo Zank und Zwist herrschen, wurde einfach nicht weit genug vorgedacht. Kaum jemand weiß, dass kaum jemand erwachsen ist und sich – ausgestattet mit den üblichen Denk- und Verhaltensweisen – in einem mit „der Ernst des Lebens“ betitelten Kindergarten bewegt.
Doch wer will schon wissen, dass er seinen von seinen Eltern anerzogenen und in der Regel unhinterfragten Denk- und Verhaltensweisen auf den Leim geführt wird?
Ich beschreibe diesen Weg mal sehr verallgemeinert dargestellt.
Begibt man sich auf den Weg das System in Frage zu stellen, so beginnt dieser mit einer konsequenten und beizubehaltenden Entscheidung(1). Je mehr man sich mit dem System auseinandersetzt(2) kommt man dem Wesenskern (3) und den im System der alten Ordnung wirkenden Denk- und Verhaltensweisen(4) auf die Schliche.
Im Moment der Erkenntnis herrscht eine zunehmende Klarheit. Es ist, als ob man in einem Raum voller gleißend heller Lampen und vielen Schaltern genau den gefunden hat, der mit einem „Klick“ alle Lichter ausschaltet und man das erste Mal die Ausgangstür aus dem Raum erkennen kann.
Das Leben ist bedingungslos, das System basierend auf den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen (das Außen ist nur das materielle Abbild/der Krug*) des Menschen ist angefüllt mit Bedingtheiten und künstlichen Beziehungen (Verträge), um Sicherheit (vor Veränderung) zu schaffen.
Das Regelwerk der alten Ordnung ist bestimmt von der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft und Gewissenlosigkeit, die beide in der verdrehten Form zur Schau gestellt werden. Das bekannte „Gutmenschentum“. Unvernunft ist der Motor für das Geschäftsmodell, die Problemverschiebung der Garant für Marktlücken.
Gewissenlosigkeit ist der Garant für eine „gewissenhafte“ Ausführung einer angeordneten Aufgabe.
Hin und wieder wird gern geblökt und dabei lauthals die Menschenrechte eingefordert, während jene – mangels Selbstreflektion – bereits gegen den ersten Artikel durch die gewohnte „Kindererziehung“ verstoßen haben (Um dies gleich nachzuschieben: Nur weil alle es so machen bedeutet das noch lange nicht, dass es – im Sinne des Lebens und seiner Entwicklung auch richtig ist, im Sinne belohnter, höriger Systemtreue schon.):
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Das kann man nicht einfordern, sondern hat es bei sich selbst zu entwickeln und vorzuleben.
„Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“
„Was im Alten „für richtig gehalten wird“, ist die Mehrheit dabei kein Garant für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“
Ich sage es mal so: Es wird erst wieder lebenswerter, wenn die Selbstreflektion eingeschaltet wird!
Der Punkt 7 basiert einem sich daraus veränderten Verhalten und Handeln. Der achte Punkt ist jene Position, wo man durch die Erinnerung an die alte Ordnung und ihren Kernprinzipien (4) sowie denen der neuen Ordnung (5) eine vollkommen neue Sicht auf die Dinge und warum sie existieren – dies innerhalb eines Entwicklungsprozesse.
Auf diesem Weg löst sich all jenes auf, was sich der Mensch im gewohnten Rahmen der alten Ordnung schuf. Das ist auch der Grund, warum alle zwar – mehr oder weniger heimlich – wollen, dass sich etwas ändert, während sie jedoch insgeheim hoffen, selbst nicht davon betroffen zu sein.
„Das ist deine Chance, dir diesen Blick zu verdienen, in den Augen deiner Tochter, um der Held zu werden, den sie schon längst in dir sieht. Es geht nicht darum unsere Welt zu retten. Es geht darum ihre zu retten.“ Henry „Hank“ Pym, Antman, 2015
Denn all jene, die nur am Rumheulen und -wimmern sind, hat dies nichts mit wirklichem Tun zu tun, sondern ist nur dem selbst geschaffenen Leid eine Ventilfunktion zu geben.
Nachtrag: Die Deutsch sprechenden Menschen haben die Aufgabe, die Welt neu zu denken und nicht einfach auf dem Speicher nachzuschauen, ob da nicht noch was Brauchbares „von Gestern“ herumliegt.
„Du bist gesprungen, ohne zu wissen, wo du landest. Und darum gehts. Das sind diese kleinen, mutigen Minischritte, die wir machen sollten, um zu versuchen wieder heimzufinden, einen neuen Sinn. Ich ging 45 ins Eis und hatte gerade die Liebe meines Lebens getroffen. 70 Jahre später wachte ich auf. Man muss weitermachen… Man muss weitermachen. Die Welt liegt in unseren Händen. wir tragen die Verantwortung. Wir müssen was daraus machen.“ Steve Rogers, Avengers: Endgame, 2019
*das „Wasser“ im Krug in „Wein“ verwandeln