blasenfolie
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Probierwürdiges

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So ziemlich alles Getane dient in der Regel dazu, sich über einen Sachverhalt oder eine Situation klar werden zu wollen.
Und so macht man sich auf den Weg und stürzt sich ins Gewusel der Informationen, trifft Gleichgesinnte, um einander zumindest eine Weile zu begleiten. Die Themenüberschrift bildet hierbei das verbindende Element des gemeinsamen Projektes.

Was ist jedoch, wenn die Überschrift oder ihre Bedeutung ändert oder gar gänzlich verliert, an der man sich bisher ausrichtete?

Das will in der Regel (gewohnt) kaum jemand hören, da er sich ja bereits einige Jahre seines Lebens mit selbigem Thema beschäftigt hat und a) daran festzuhalten gedenkt und b) an dieser Stelle „Unrecht“ geschieht, gegen das man sich ja „wehren“ muss.

Was den gewohnten Akteuren dabei entgeht, lassen sie sich durch Triggern ihrer Verhaltensmuster von außen fleißig ablenken und geraten in eine Selbsthaltung.
Und es ist erstaunlich, wie beharrlich sie sich gegen jedwede Veränderung – sogar in Form von Hinweisen – (pauschal) zur Wehr setzen und zu schützen versuchen. Mittel dazu sind Ausgrenzung, Stigmatisierung, Phantasien, Verfolgung und Ignorieren. Aber das ist vollkommen normal und ertragbar, da Abgrenzung lediglich einen Schutzmechanismus darstellt.

„Es gleicht jenem Versuch, einen Zuckerwürfel im Ozean zusammenhalten zu wollen.“

Grenzen ziehen sich die Menschen selbst im Kopf und Landesgrenzen sind die Ergebnisse ihrer Projektion auf der Rechtsebene – beides Illusionen, deren Ursache das gewohnte Misstrauen ist.

Beachtlich, wenn ich meine Erfahrungen aus den vielen Gruppen zusammentrage, wo engagiert getan wurde und getan wird, sich die Themen gleichen, Ergebnisse aus der Vergangenheit „vorliegen“ und es dennoch „Experten“ gibt, die nach dem Prinzip der 1000sten Bestätigung des Selben sich zu beschäftigen versuchen. Jeder wie er mag.

Doch dann macht es keinen Sinn, dass jene sich beschweren, wenn sie zu keinem Ergebnis kommen. All jene muss man einfach machen lassen, und so stellt sich auch keiner in den Weg.

Man sieht, dass mangelndes Selbstvertrauen – umgangssprachlich „Misstrauen“ genannt, die Köpfe immer noch beherrscht, wenn sie hören: „Das Thema ist bereits durch.“ Ich mag darüber nur noch die Augen rollen.

Und dieses beschleunigt sich zusätzlich, wenn man auf der anderen Seite hört: „Wir sind alle eins.“ Nicht einmal der Weihnachtsmann glaubt daran.

Wenn man verstanden hat, was das „System“ an sich ist, entlarven sich auf diese Weise sogar die „Systemaussteiger“ durch ihre Konditionierungen selbst, als unbewusste Günstlinge und ergebenen Anhänger des Systems.
Das klingt hart und bedarf entsprechender „Behandlung“ der Verkünder dieser Erkenntnis: „Der ist ein Spinner.“ „Der arbeitet beim Staatschutz.“ Wie dem auch sei – Nase bohrend und dabei gelangweilt blickend.

Die Ebene auf der man zusammenkommt, wird selten von den Lösungssuchern gestreift. Lieber beschäftigt man sich mit (bekannten) Themen – die insgesamt nicht weit genug gehen (Vielleicht ist das eigentliche Thema auch nichts für jene.).

Da macht es ebenfalls keinen Sinn, wenn jemand dazu aufruft: „So gib doch die Antwort.“ Nicht selten, um sich dann wieder seiner eigenen Schar berichtend nähern zu wollen.

Aufgrund dieser Bedingung ist es absolut unverantwortlich Informationen weiterzugeben, wenn die Gesamtzusammenhänge „der behaltenen Rosinen wegen“ außen vorgelassen werden.

Sollte es in der Tat so sein, dass es lediglich wenige, vielleicht eine Handvoll von Menschen gibt, die sich diesem Sachverhalt bewusst sind?

Mag sein, dass jeder seine Zeit benötigt – in der Regel behaupten dies all jene, um sich mit dieser Aussage selbst schützen und dabei gemächlich über andere (eine untergebene kleine Mehrheit) entscheiden zu wollen.

Oder kann es sein, dass alle schon aufgegeben haben?

Zumindest solange die Orientierung auf Probleme fixiert ist und der Wunsch nach schneller Heilung ohne Kenntnis über die Ursachen besteht, macht es wenig Sinn.

Es zeigt sich, dass das Festhalten an Traditionen und Konventionen Systemanhänger und „Systemaussteiger“ untrennbar vereinigt, während das Geknuspert zwischen beiden nur in eine Richtung tendiert – da Lösungsmuster nur außer halb dieser traditionell-konventionellen Denk- und Verhaltensmuster zu finden sind, von der man sich kollektiv noch wegzudrehen und mit Beschäftigung selbst abzulenken versucht.

Der Beschäftigte selbst merkt davon nichts – sein Betreuer schon…