Schnell noch ’ne Angst-Versicherung abschließen?
(V1.1) Die Deutschen sind schon ein ängstliches Völkchen. So zumindest nach einer Umfrage der R+V Versicherung, erschienen am 07.09.2018 in der Recklinghäuser Zeitung.
„Das ist doch alles eh‘ nur eine Illusion.“ „Ja, aber nur solange bis der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.“ „Arschloch!“
Das liegt wohl daran, dass sich die Deutschen zu sehr an ihren alten Klamotten festhalten und sie notfalls auch gegen das eigene Blut verteidigen. „Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“ Nun gut.
Wenn ich mir die Tabelle so anschaue, habe ich den Eindruck, dass man es wirklich mit einem Haufen zu betreuender Klageweiber zu tun hat und es wird kräftig mit der Angst der Leute gespielt, z.B. Arbeitslosigkeit. Es gibt doch genug zu tun. Es wird halt nur nicht bezahlt.
„Ich habe richtig Angst.“ „Und ich immer zweimal mehr, als du.“
Wer es noch nicht gerafft hat: Das System ist auf reine Selbstausbeutung ausgelegt. Ja, Selbstausbeutung.
Nicht wertschöpfende Strukturen und Institutionen haben sich an diesen Wirt (Wirtschaft) angehängt und tun so, als ob es das „Normalste“ in der Welt ist. Okay, in dieser Welt schon.
Schließlich soll der Mensch ja erkennen, dass er sich vom Lebensprozess abgewandt hat, und nun die kollektive Vorstellung besteht, das sei ja schon immer so gewesen.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du mein Brot verdienen.“ Bankermaxime kurz nach der Dar-Lehnsvergabe
Wissen Sie, woran Sie einen Menschen erkennen, der mal für eigenständiges Denken bestraft worden ist und so zum gläubigen „Lebensabtrünnigen“ und Systemangehörigen wurde?
„Gestern war alles besser“, „Ich muss ja Geld verdienen“, „Das haben wir schon immer so gemacht“, „Mein Vorgesetzter trägt für alles die Verantwortung“, „Sie werden hier fürs Arbeiten bezahlt und nicht fürs Denken“, „Die Rente ist sicher“, „Wir. Dienen. Deutschland.“, „Eine gemeinsame Politik der Sicherheit“, „Damit Deutschland gut re-giert wird.“ „Wir sind mehr“, „Das dürft ihr so denken.“ usw.
Aber was ist das alles schon gegen Donald Trump? 69% der deutschen R+V Versicherten fürchten, dass durch ihn die Welt noch gefährlicher wird. Das kann ich gut verstehen.
Jedoch rührt dieser Eindruck nur vom Festhalten am Althergebrachten, statt sich an den Veränderungen anzupassen.
„Das stand jetzt aber nicht auf der Komfortsofa-Agenda!“
Vielleicht wegen dieser ntv-Nachricht?
USA nicht mehr als Schutzmacht
Merkel betont das Ende der Nachkriegsordnung
Der Besuch von Angela Merkel bei US-Präsident Donald Trump ist ergebnislos zu Ende gegangen, so der verbreitete Tenor.
Doch eines wird deutlich: Die traditionellen transatlantischen Beziehungen mit der USA als starke Schutzmacht sind vorbei. Das weiß auch Merkel, sie sagt: „Wir müssen lernen, mehr Verantwortung zu übernehmen.“
Wenn das der Führer gewusst hätte.
So etwas hat es in 27 Jahren der Forschung der R+V Versicherung noch nie gegeben. Das kann ich auch gut verstehen. Trump ist ja auch erst eineinhalb Jahre im Amt.
Sein „America first“ ist vollkommen verständlich. Wer wollte nicht, dass es im eigenen „Land“ gut funktioniert? Trump zieht sich zurück und bringt seinen Laden in Ordnung.
So sollte das jeder „Unternehmensstaat“ machen, statt „die Sicherheit am Hindukusch zu verteidigen“ – als Privatarmee – außerhalb des Völkerrechts.
Okay. Die Welt verändert sich von Grund auf und da werden nicht nur ein paar „Witzfiguren“ ausgetauscht.
Der Unterschied zu früher liegt nur darin, dass die Angehörigen eines Staates nun die Konsequenzen ihres eigenen Jahrzehnte langen Handelns und Unterlassens erleben – auch die Deutschen.
Das „Trump’sche Fieber“ vernebelt den „Geist der Gerechten“ und so kann Chemnitz mit seinen Flüchtlingen mit etwas mehr als 63% nur den zweiten Platz belegen, gefolgt von zuziehenden Ausländern mit 63%. Flüchtlinge und Ausländer sind demnach echt zwei Paar Schuhe.
„…63% der Befragten waren selbst Ausländer. 45% hingegen, könnten sich die Aufnahme politisch verfolgter Deutscher eher vorstellen, während 25% der Befragten überhaupt kein Deutsch konnten…“
Ihnen folgen – mittlerweile ins Mittelfeld aufgestiegen – 61% überforderte Politiker – noch vor dem Terrorismus (nur 59%), der in den letzten Monaten stark an kreativen Akzenten verloren hat.
„Die Reichsbürger aus Hessen und Bayern planen die Wahlkämpfer an den Haustüren vorübergehend festnehmen zu wollen… Alles nur Spaß… fast.“
„CDU übt sich im Häuserkampf. In Groß-Zimmern, Offenbach und Darmstadt-Dieburg ist demnächst Al Kaidasammlung.“
So hinter vorgehaltener Hand: Selbst als Terrorist verschrien, machen mir die Reichsbürger und die Rechtsaufklärer noch am meisten Angst. Denn die wollen eine Politik, die noch älter ist, als die hier, die sowieso schon nicht funktioniert.
Im Grunde genommen ist das ja alles nicht schlimm: Denn nur noch ein Viertel (das sind 25%) der Befragten fürchtet sich vor Arbeitslosigkeit, doch machen sich 49% Sorgen über die steigenden Lebens(simulations)haltungskosten.
Karstadt und Kaufhof fusionieren und von den 20.000 Angestellten fallen 5.000 Stellen weg. Das sind wohl jene 25%, die sich weniger vor der Arbeitslosigkeit fürchten.
„Was sagte Mitte der 90er Jahre ein Maschinenbautechniker ohne Job, zu einem Maschinenbauer mit Job? Eine Currywurst, bitte.“
Rechne ich nun alle Prozentzahlen zusammen, dann mache ich mir wirklich Sorgen. Dies jedoch, weil sich die Mehrheit in dieser Welt mit sicht- und spürbaren Problemen beschäftigt, statt mit den Ursachen.
Dies schmerzlich zu erkennen, steht nicht nur den Deutschen noch bevor.