Sind Sie auch der Meinung,…
dass alles so schrecklich ungerecht ist? Dann ziehen Sie sich ’ne Nummer, und stellen sie sich in der Schlange hinten an.
Ein Tipp am Rande: Schlangen sind nahezu alle giftig. Das merken Sie spätestens dann, wenn Sie sich vorne anstellen.
Gerade lese ich ein mit „Libre Office“ verfasstes Dokument, in dem sich der Verfasser über die Ungerechtigkeit gegenüber den Deutschen vor Gericht auslässt, wenn es um das Thema „Wahrheit“ geht, während jedoch aus einer gewohnt polarisierten Sichtweise auf die Schauprozesse von Monika und Alfred Schäfer eingegangen wird.
Was dargelegt wird, fußt auf den gewohnten Sichtweisen aller Systemteilnehmer, die die Wahrheit jeweils für sich getrennt in Anspruch zu nehmen glauben und mit entsprechenden Mitteln dem anderen gegenüber zu „würdigen“ wissen – einschließlich des Verfassers des Dokumentes.
Zugegeben, wenn man sich in der gewohnten Sicht- und Denkweise bewegt, wird sich die Situation nicht verändern. In einem Nullsummenspiel gibt es jedoch keine Gewinner.
Das Einzige, was alle Seiten gemeinsam für sich verbuchen: Es wird im Kern nichts dazugelernt, da die „falschen“(!) Frage gestellt werden, die nur in den Kreisverkehr führen, jedoch nicht in eine Lösung münden. Diese findet sich „hinter“ dem ganzen Geplänkel.
Man streitet um die „Wahrheit“ dabei geht es gewohnt nur um „wahr oder falsch“. Jedoch ist Wahrheit nochmals was ganz anderes.
Gewohnte Schuldzuweisung, Vorwürfe, Aufrechnungen, Feindbildprojektionen und Stigmatisierungen beherrschen die Köpfe als Mittel der Verdrängung, runden das gewohnte Bild hochpolitischer Diskussionen ab.
So hält sich die Gemeinde der „Wahrheitssuchenden“ weiterhin gegenseitig mit Sticheleien aus dem Hintergrund auf Trapp, während die von den angeklagten Angeklagten sich nicht einmal zeigen.
Die einen entwürdigen sich, die anderen verstecken sich. Was ist das für eine Show? Wohl die übliche.
Dass die Fragen andere sein sollten, als die üblichen, interessiert jedoch kaum jemanden. Kann man sich den angestauten Frust ganz nett ins Netz erbrechen.
Auf der anderen Seite wird für Geld entsprechend den Systemregeln gedacht oder auch nicht. Dienst ist Dienst und kommt von dienen.
Man meint sich durch gesammelte und gleichgeschaltete Meinungen bereits in der „richtigen“ Abteilung und bewegt sich im „entweder… oder“.
Es gibt jedoch keinen Krieg gegen die anderen zu gewinnen, die erst weg müssen, bevor das Neue endlich erscheinen kann.
„Das Alte muss erst weg, bevor wir das Neue machen können.“ „Und wann kommt ihr dann wieder?“
Im Kern geht es nicht darum, weshalb die Angeklagten und ihre Inquisiteure auch weiter hübsch beschäftigt sind, während die einen auf Wahrheit hoffen und pochen, während die anderen für Ergebnisse bezahlt werden.
Da zwischen Himmel (Geist) und Erde (Materie) eine Wechselwirkung besteht, ist die unsägliche Diskussion über Stattgefundenes oder nicht Stattgefundenes von nebensächlicher Natur, denn es besteht lediglich(!) die Frage, warum so etwas grundsätzlich(!) geschehen kann, gedacht oder getan und was die eigentliche Ursache dazu ist, die das Ganze ermöglicht. Dies bitte ohne übliche Redewendungen: die anderen sind schuld, die anderen lügen usw. zu verwenden.
Es gibt bei dem Thema über den gewohnten Weg nichts, aber gar nichts zu gewinnen, solange die nur gewohnten Fragen gestellt werden.
Während eine Kategorie aus einem Menschen deswegen keinen besonderen Menschen macht und schon gar kein auserwähltes Volk. Ich erinnere da kurz an Schlomo Sand in 3Sat.
So macht Schuldzuweisung einem würdigen einen unwürdigen Menschen, so dass er dann – wie von Geisterhand – von ganz unten nach oben zu schauen hat.
Es gibt grundsätzlich auch kein auserwähltes Volk. Selber schuld, wenn man auf so etwas reinfällt. Es geht immer nur um Menschen. Menschen die sich im Grunde genommen alle vom Leben selbst abgewandt haben und nun darüber Zeter und Mordio schreien, wem nun mehr Aufmerksamkeit gebührt.
Ob das schon alles sein soll?
Ob das bereits ausreichend ist?
Ich denke nicht.
P.S. Was helfen würde, wäre zunächst eine sachliche Herangehensweise, statt einer emotionalisiert-polarisierten und vorwurfsvollen, da gewohnte Spielregeln des Gegeneinanders zu keinem Ergebnis führen. Man demontiert sich so nur selbst.
Das Leben liebt sich. Nur der Mensch in seiner ankonditionierten Kleingeistig- und Kurzsichtigkeit schaut darüber hinweg, während er sich gegenseitig über den anderen zu erheben versucht. Er funktioniert halt nur. Dies solange, wie er sich aus der Mitwirkung gesellschaftlicher Entwicklung zu entziehen versucht.