Veränderung bedeutet auch Bedeutungs- und Wertewandel
(v1.0) Wer lautstark fordert, dass sich endlich etwas ändern soll, so lässt sich das in der Überschrift Erwähnte nicht vermeiden. Selbst ein „so tun also ob“, würde nur bedeuten, dass sich der „Gewohntgläubige“ nur selbst „über den Tisch zieht“.
So mancher – mich wiederholend – meint gelegentlich, dass ich etwas von der Gesellschaft fordern würde. Das stimmt nicht. Ich zeige lediglich auf, dass etwas möglich ist.
„In jedem anderen Menschen steckt genau das Gleiche. Ich verkörpere bloß die Möglichkeit. Verstehen Sie? Sie sehen nur die Wissenschaft, an die sie so fest glauben, und an die Technologie glauben Sie auch, nur dabei vergessen Sie im Grunde die Dinge, die wichtig sind.“ „George Malley“, Phenomenon, 1996
Diesen Beitrag schiebe ich dem vorherigen nach, weil mir immer wieder auffällt, dass der eine oder andere eine Diskussionen „vom Zaun zu brechen“ versucht, wenn es um die Verwendung von Begriffen und deren Bedeutungen geht, die sich im Fokus einer individuellen Entwicklung gewandelt haben. Wandel ist stets von einem Bedeutungs- wie auch Wertewandel begleitet.
Anderes fordern, während jedoch alles „beim Alten bleiben“ soll, ist schlichtweg Wahnsinn.
Lautstark Veränderungen fordern, während die Fordernden selbst nicht davon betroffen sein wollen, ist es ebenfalls.
Was mich angeht, was die veränderten Bedeutungen von Dingen und Sachverhalten anbelangt, ist es nicht meine Aufgabe, die veränderten Bedeutungen jemandem zu erklären, der an den gewohnten Bedeutungen jedoch weiter festzuhalten versucht und die Vorstellung entsteht, man habe stets andere zu „überzeugen“ oder dieser sich selbst in einer solchen Erwartungshaltung bewegt, es sei meine Aufgabe mit „seinen“ Bedeutungen der Worte zu sprechen oder zu schreiben. Das ist es keinesfalls.
Während bspw. der Glaube herrscht, dass ein schriftlicher Friedensvertrag „schlechthin die Nummer sei“, findet man den Frieden allerdings hier:
„Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“
„Wer meint, Freiheit in der Weise deuten zu wollen, alles tun zu können, was keinem anderen schadet, der sollte sofort kündigen, wenn er bspw. in der Waffen-, chemischen oder Nahrungsmittelindustrie usw. arbeitet. Wissen Sie, ich schreibe das, weil ich auch mal so naiv war zu glauben, dass es so einfach sei.“ Aus: „Über das Lernen in einem besonderen Fall“
Auch die gewohnte Vorstellung von „Gerechtigkeit“ ist im Grunde genommen nur eine Illusion: „Gerechtigkeit regelt die Beziehungen von Menschen zu anderen Menschen. Sie enthält immer ein Moment von Gleichheit in dem Sinne, dass jedem Menschen „sein Recht“ (ius suum) zusteht.“ Gabler Wirtschaftslexikon (Anmerkung: Darin wirkt ebenfalls die Illusion der Kontrolle.)
Denn das regelt sich von ganz alleine, wenn man sich dem Wesen sich der Gerechtigkeit bewusst ist.
„Wir haben keine Kontrolle über das, was das Leben mit uns macht. Die Dinge geschehen, ehe man um sie weiß. Und sobald sie geschehen sind, zwingen sie einen, andere Dinge zu tun. Bis man am Ende jemand geworden ist, der man nie sein wollte.“ „Nein. Wir können alle frei entscheiden und Sie haben sich entschieden. Manchmal findet man sein Schicksal auf Wegen, auf denen man dachte ihnen zu entgehen. Skarssen und diese Bank sollen sich für ihre Taten verantworten und ihre gerechte Strafe erhalten. Sie können mir dabei helfen.“ „Gerechtigkeit. Das ist nicht möglich.“ „Warum?“ „Ganz einfach, Agent Salinger. Weil ihre Idee von Gerechtigkeit eine Illusion ist. Verstehen sie nicht, dass das System, dem sie dienen, es niemals zulassen wird, dass der Bank oder Skarssen irgendetwas passiert. Im Gegenteil. Das System garantiert der IBBC Sicherheit, weil alle Welt darin verwickelt ist.“ „Was meinen sie mit „alle Welt“?“ Dialog zwischen „Oberst Wexler“ und „Agent Salinger“, The International, 2009
Lässt man spaßeshalber die Vorstellung von Besitz und Eigentum weg, also die Vorstellung, etwas, jemand oder gar das Leben würde einem gehören oder man ja ein Anrecht darauf hätte, dann kann man sich auch die übliche Vorstellung von Gerechtigkeit „getrost in die Haare schmieren“.
Die übliche Vorstellung, dass „Gerechtigkeit“ das wäre, wenn man – wie auch immer geartet geregelt – mehr „hat“, als der andere oder als „Gewinner“ hervorgeht und umgekehrt, dass es „ungerecht“ sei, weil man weniger hat oder möglicherweise als „dummer Verlierer“ angesehen wird, ist Schmunzes…. und damit auch die populistische Vorstellung von „sozialer Gerechtigkeit“.
Was die Freiheit anbelangt, hat sie mit den Billigausgaben wie Freiheiten, Freizügigkeiten, Reise-, Meinungs- und Pressefreiheit sowie „finanzielle Freiheit“ nichts zu tun, da sie alle einer Autorität bedürfen, die sie wohlwollend gewährt oder notfalls einschränkt oder sogar aufhebt. „Finanzielle Freiheit“ ist vom Prinzip her nichts anderes als „Arbeit macht frei“.
Freiheit kann man sich ebenso wenig nehmen oder von seinen „Herrschern“ fordern, wo demnach Martin Luther King sich geirrt hat, als er sagte: „Aus schmerzhafter Erfahrung wissen wir, dass der Unterdrücker niemals freiwillig Freiheit gewährt. Sie muss von den Unterdrückten gefordert werden.“
Sie ist ein sich entwickelndes und ausdehnendes Phänomen des sich selbst entschlossen in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen.
„An dem Tag, an dem man erkennt, dass niemandem etwas gehört, ist der Tag, an dem man nichts mehr verliert.“
Dennoch ist das, was man bisher sein Eigen nannte nicht einfach weg – vielmehr erleichtert es den Menschen, wenn etwas geht, dass Verlust auch nur eine Erscheinung war, die mit dem Haben einher ging.
Wenn jedoch die beharrliche Einstellung herrscht, die sich in der Regel mit: „Ja, aber die anderen…“ zum Ausdruck bringt, so kann ich nur sagen: Auch der Egoismus, der sich gewohnt ums Haben, Sichern und Verteidigen von Besitzständen dreht, unterliegt ebenfalls dem Bedeutungswandel.
Der „Egoismus“, der sich auf die innere, eigene Entwicklung fokussiert, ist etwas, was dem Planeten erheblich weniger schadet, als die übliche Vorstellung im Haben, und das jedem alles ja schließlich zustünde.
Damit kann die UN-Resolution A/Res/70/1 vom 25. September 2015 getrost „ad acta“ legen, die sich gewohnt am Haben und damit verbunden globaler Verschuldung und gegenseitiger Selbstausbeutung der Völker orientiert.
„Die innere Leere, die aus gewohnter Fremdstimmung heraus und damit verbundener Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung heraus ergibt, kann man mit keiner Materie des Universums füllen.“
Der Glaube, es ginge im Ansinnen einer nun notwendigen Diskussion bei allem nur um „entweder…oder“, also um „alternativlos & ernst“, was die obere Sichtweise angeht, ist dies ebenfalls irrig, siehe: „Nehmt euch so viel, wie ihr tragen könnt!“
Das war der Ansatz einer vereinfachten Erklärung.