Verlust der Bedeutungshoheit des Systems – oder: Die Sache wird runder
(v1.35, Nachtrag) Vorgestern kam das Thema „Geburtsurkunde“ rein, mit dem ich mich noch nicht wirklich auseinandergesetzt habe und sozusagen „auf dem kaltem Fuß erwischt“ wurde. Jemand war/ist der Meinung, dass „man“ (Mensch oder Person?) mit einer Geburtsurkunde einem Staat angehören würde.
Einfach von „man“ zu sprechen, ist in diesem Fall jedoch zu unpräzise, denn es ist lediglich die Person, die mit diesem Papier geschaffen wird, die dann dem „Staat“ per Gesetz(!) angehört und aus der Vielzahl der Personen wiederum, konstituiert sich ein sogenannter „Staat“. Ich schreibe zunächst aus klassisch positiv-rechtlicher Sicht.
„Ein Staatenloser ist gemäß dem Staatenlosenübereinkommen der Vereinten Nationen vom 28. September 1954 „eine Person(*), die kein Staat auf Grund seiner Gesetzgebung als seinen Angehörigen betrachtet.“
Einfacher ausgedrückt ist ein Staatenloser eine Person ohne Staatsbürgerschaft, die von keinem Staat geschützt wird.
Im völkerrechtlichen Sinn gilt Staatenlosigkeit – ebenso wie mehrfache Staatsangehörigkeit – als Anomalie.
Staatenlosigkeit ist jedoch nicht völkerrechtswidrig, da es keinerlei Abkommen gibt, das Staatenlosigkeit verbietet.
Die genaue Anzahl der Staatenlosen kann nicht angegeben werden, UNHCR spricht von weltweit einigen Millionen.“ Wikipedia, „Staatenloser“
* Die Rolle heißt „Staatenloser“, was jedoch eine systembedingte Überzeichnung für „Mensch, der keinem Staat angehört“ ist.
Infragestellung:
Da eine Person (lat. „Persona“, Rolle, Maske) nur vom Menschen erdacht, also eine Fiktion ist, die der Mensch spielt (Anmerkung: In den meisten Fällen kennt der Mensch den Unterschied zwischen Mensch und Person nicht und hält sich für die Rolle, die er in dem Fall unwissentlich spielt), sind auch die daraus abgeleiteten Institutionen, Titel und Pöstchen und – vereinfacht ausgedrückt – auch die Berufsbezeichnungen, ebenfalls nur Fiktionen sind – wie auch der Staat, dem sie „angehören“.
„We salute the rank, not the man.“ „Major Richard D. Winters“, Band of Brothers, 2001
Das vom Menschen geschaffene positive Recht greift dabei auf die Person zu, für die sich der gewohnte Mensch hält, was auch zu irriger Vorstellung führt, dass sich ein Staat aus Menschen konstituieren würde. Möglicherweise ahnen Sie nun, warum ich in den vielen Beiträgen so beharrlich auf die Notwendigkeit der Kenntnis über den Unterschied von Mensch und Person hinweise.
Das vom Menschen geschaffene positive Recht entpuppt sich – im Vergleich mit dem überpositiven Recht – ebenfalls nur als eine von ihm geschaffene Fiktion, wie in der nachfolgenden Erklärung „Rechtsfiktion“ deutlich wird.
„Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen.
Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen.
Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht.
Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen.“ Fiktion(Recht), Wikipedia
Erscheint es nicht irgendwie immer luftiger zu werden?
Einen Schritt weiter.
Neben der gewohnt familiären Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, erzieht sich die Gesellschaft nicht nur selbst die Nachkommenschaft als Sklaven. Oh:
„Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“ Art. 6, Abs.1, Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
(Anmerkung 1: nicht „Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland“!)
(Anmerkung 2: Wenn dem so wäre, warum werden dann Kinder aus Familien genommen?)
Mit der Vermittlung der „gesellschaftlichen Werte“ wird das ganze Brimborium gedeckelt, siehe auch: wohlwollend zugestandene Privilegien und sogenannte „Grundrechte“.
Gewohnte Erziehung führt sichtbar zu einer hierarchischen Ordnung, mit Hinblick auf gewohnte Fremdbestimmung der so entstandenen Untergebenen bis „hinab“ zu den jüngsten Teilnehmern, die schon mal auf den „Ernst des Lebens“ dressiert werden.
Einen Schritt weiter.
Mit der gewohnten Vermittlung „gesellschaftlicher Werte“ kommt auch die Erziehung zum Glauben an die vom Menschen geschaffenen Zahlen hinzu, um das Unbegreifbare auf menschliche Größe reduzieren zu wollen. Der Ausdruck „natürliche Zahlen“ soll dabei den Eindruck vermitteln, dass es in der Natur so etwas Zahlen gäbe.
„Die Natur des Menschen, ist nicht die Natur.“
Tatsächlich sind es – nochmals anders ausgedrückt – nur vom Menschen geschaffene Symbole, um die beobachtete Wirklichkeit auf eine von und für ihn geschaffene Realität zu vereinfachen zu machen.
Der meist in der Familie anerzogene Glaube an den Wert von „Geld“, „Arbeit“ und was daraus an „Produkten“ und „Dienstleistungen“ hervorgeht, bildet die Basis, damit das daraus hervorgehende, weltweite Geschäftsmodell funktioniert plus der anerzogenen Vorstellung, dass es außer diesem System nur noch das Nichts gäbe, was auf denjenigen wartet, der nicht „nach der üblichen Tanze pfeift“.
Durch Besicherung eines Dar-Lehens durch den Dar-Lehensnehmer, wird dem aus dem Nichts geschaffenen ein Wert verliehen plus den nicht mitgeschaffenen Zinsen, die jedoch zurückgefordert werden, gelangt nicht nur das Geld ins System, sondern auch eine abzutragende „Schuld“ – die ewige Schuld.
Geld (gelt) ist – wie gesagt – nur nach anerzogenem Glauben nach etwas wert. Denn am Ende, wenn ein die geschaffene Institution „Finanzsystem“ in sich kollabiert, kehrt es zu seinem wahren Wert zurück: als mit Zahlen bedrucktes Papier.
So stellte sich mir damit die Frage: Wenn es zum Ende hin nichts mehr wert ist, wo ist der Punkt, wo es seinen Wert erlangt? Im Moment der Dar-Lehensvergabe.
Mit dem Festhalten am Glauben, dass Geld und Arbeit etwas wert seien, verbunden mit der Absicht die zusätzlichen Zinsen eines Dar-Lehens zurückzahlen zu wollen, ob selbst oder durch andere (Sklaven), ist bis in alle Ewigkeit sichergestellt, dass etwas zurückzuzahlen ist, was nie mitgeschaffen wurde und grundsätzlich fehlt. An diesem Punkt lässt sich erkennen, dass man „Probleme“ die aus der Existenz von Geld heraus entstanden sind, nicht mit Geld gelöst werden können.
An diesem Punkt werden sozusagen zwei Ewigkeiten sichtbar: Die Ewigkeit der Täuschung und die Ewigkeit des Wahren.
Ich bin da sehr vorsichtig. Was den Begriff „Wahrheit“ angeht, denn die ist eine Wechselwirkung zwischen der Täuschung und dem Wahren.
Damit ein sogenannter „Staat“ in seiner „personellen Gesamtheit“ zusätzliche Dar-Lehen in entsprechender Höhe bekommt – neben den Steuereinnahmen – bedarf es der Sicherheiten, die wiederum als sogenannte „Geburtsurkunden“ (der Person) vorliegen – Wertpapiere, stellvertretend für die Leistungsfähigkeit der Staatsangehörigen. Falls da so ein sagenumwobenes „Strohmann- oder auch Kollateral- Konto bestehen würde, verfahre ich damit, wie mit den Rentenansprüchen: Ich verzichte darauf.
Die geschaffene Geburtsurkunde – man könnte fast sagen, die Mitgliedsurkunde für das Geschäftsmodell – dokumentiert sowohl die Person wie auch ein Wertpapier.
Wie gesagt: Die Person ist eine vom Menschen erfundene Rolle, eine Fiktion und damit ist auch der Glaube an den Wert von Geld und Arbeit nur eine Fiktion, ebenfalls der Wert, was im Akt des Tuns geschaffen wird, schlussfolgernd: wie auch die angeblichen Schulden die unter anderem mit „Staatsschulden“ bezeichnet daherkommen.
Doch hat man es heute nicht mehr mit klassischen Rechtsstaaten zu tun, sondern mit international agierenden Unternehmen.
Dazu Helmut Schmidt in 2012 in seiner Rede zur Verleihung des Westfälischen Friedens:
„Tatsächlich aber sind die europäischen Völker ihre Staaten, ihre nationalen Volkswirtschaften, sind alle Unternehmen, von der Entwicklung der Welt, von der ich sprach, auf das Stärkste berührt. Sie wissen es nur noch nicht. Sie haben es nur noch nicht verstanden…“
„Obwohl an der First Avenue so viele Flaggen wehen, gibt es heute keine Nationen mehr. Nur noch Unternehmen… internationale Unternehmen. Da sind wir. So funktioniert die Welt.“ „Kuman-Kuman“, Die Dolmetscherin, 2005
Nachtrag, 22.01.2023: Das Wesentliche ist nun dokumentiert und veröffentlicht; „die systemische Hose“ ist heruntergezogen.
Musikalische Nachvertonung: