Vom Ende klassischer Politik
Die Thematik von Scheingefechten im öffentlichen Raum, verbunden mit parteipolitischem Stellungskrieg und damit verbundene Aufrufe zum Widerstand, sind lediglich als abstrus einzustufen, schaut man sich die Parteiprogrammen mal näher an (siehe Bericht „Auffangbecken Parteien“ vom 3.März 2014):
„Klassische Parteistrukturen, die sich mehrheitlich als hierarchische Organisationen präsentieren, schießen derzeit wie Pilze aus den Boden – in der Hoffnung, eine Art Mehrheit für sich zu erheischen. Dabei übersehen sie, dass zum einen das Vertrauen aktuell mehr und mehr fluktuiert, wie auch die strukturelle Unordnung gesamtsystemisch weiter zunimmt.
Parteiprogramme unterscheiden sich in der Regel nicht wirklich, wenn man sie mal gelesen hat. Denn sie sind darauf ausgelegt in der Regel nur von der Mehrheit wahrgenommene Symptome bekämpfen zu wollen. Man mag sich mit Schönreden hervortun, um Wähler zu gewinnen. Wähler. Ja.
Denn was jedem Parteimitstreiter jedoch selten auffällt, dass man immer jemanden „erwählen“ muss, der dann was tun soll – von dem er in seltenen Fällen Ahnung hat. Aber man hat ja wenigstens mal einen gewählt und damit das alte System der Verschiebung der Verantwortung ins Leben gerufen. Denn darum geht es im Kern. Alles andere ist nur weiter im Alten zu rühren, was man eigentlich zu verlassen gedenkt.
Da jene Erwählten selten Handlungsgrundlagen für die dargebotenen Probleme und damit verbundene Lösungen haben, es also nicht selbst lösen können, beschränkt sich ihr Handeln auf reden, delegieren sowie eigene und den Wähler Gewissen beruhigende Gesetzgebung oder das zur Verfügung stellen von Steuergeldern in Form von Geldtöpfen. Spätestens an dieser Stelle kommt die Frage auf, warum man jene denn gewählt hat.
Da wir es zu 99,5% immer nur mit Symptomen zu tun haben, ist das ein Dauergeschäft; sowohl für Pöstcheninhaber, wie auch für jene, die sich dann engagiert mit Symptomen beschäftigen.
Was man mehrheitlich jedoch übersieht, hat man es in der Regel mit hierarchischen Strukturen zu tun, die das Alte manifestieren, statt das wirklich Neue zu entwickeln. Denn bewegt sich die 99,5% Mehrheit nach wie vor in einer Welt des Wunschdenkens und Beibehaltung alter Gewohnheiten und Besitzstandswahrung. Hinzukommt der Wunsch nach Geldmitteln, um etwas zu bewegen. Was letztlich zu nichts führt.
Spätestens, wenn es darum geht, das Beschlossene umzusetzen, scheitern die Beschließer. Vor allem dann, wenn ersichtlich wird, dass man sich kollektiv und heldenhaft der Donquichotterie hingegeben hat. Hinzu kommt, dass das Ganze ab dem Moment nicht mehr funktioniert, wenn man es mit Menschen zu tun hat, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Was bedeutet, dass jene sich nur ihrem Gewissen und dem Schöpfer verantwortlich fühlen.
Und jene, die wissen wie es wirklich zu tun ist. Denn jene sind im Bewusstsein der Verantwortung. Und der Rest? Der bewegt sich weiter in einer selbstgeschaffenen Illusion.“
Im fortschreitenden Wandel tritt die Offensichtlichkeit abgegebener Verantwortung an wenige Akteure und damit verbundenem Beibehalten der „gewohnten“ Ordnung immer mehr zu Tage.
Dennoch kann man niemandem eine Schuld zuweisen, denn wurde es ja gelernt, die Verantwortung abzugeben.
Worauf ich hinaus will, ist die Tatsache, dass Wahlen grundsätzlich durch das damit verbundene Verhalten, der Abgabe der Verantwortung, egal welche anderen man in welche Pöstchen auch immer hebt, zu jenen Strukturen führt, die die Form der Hierarchie in sich tragen – mögen es noch so schöne, lächelnde Gesichter sein. Denn auch dies ist Willkür und beruht auf der Entscheidung, was für andere Menschen „gut und richtig“ sein soll, wenn es oktroyiert (von oben auferlegt) wird. Selbiges gilt für das Prinzip der“ Meinungsmehrheit“, die darüber befindet, wie es anderen geht. Man sieht, dass alte Prinzip „Mehrheit“ hat ebenfalls ausgedient. Gleiches gilt für wenige, die sich im Hinterstübchen nette Verfassungen ausdenken.
Man sieht auch, dass „von oben“ verordnen eine Annahme von unten bedeutet, zumal die Mehrheit für jene wenigen wieder „tätig“ sein muss, was wiederum Steuern bedeutet, die wiederum erwirtschaftet werden müssen und mit „oben“ zunehmendem Aufgabenaufkommen, ergibt sich die Notwendigkeit der Aufgabenverteilung nach unten und schon wären wir wieder im Alten (Selbst erlebt). Letztlich kollabiert ein solches System dann wieder.
Besser sind jene Akteure, die es auch selbst tun können und nicht wieder „woanders“ hin delegieren, in der Hoffnung, dass es so läuft, wie sie oder das Volk sich das vorstellen.
Organisieren hat eine andere Bedeutung.