Warum man Freiheit nicht geschenkt bekommt, jedoch auch nicht einfach nehmen kann
(v1.4, Ergänzung: Vernunft) Mal von einer anderen Richtung aus betrachtet. Gern lebt so mancher in der Vorstellung, er lebe „als Mensch“ in einem Staat, mit seinen gewohnten Annehmlich- und Unannehmlichkeiten, wo er sich meist auf Arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben, Geschäfte und Urlaub machen, konzentrieren kann.
Die ehrenamtlich Tätigen mal außen vorgelassen – obwohl ohne die gar nichts mehr ging.
Wenn von „Freiheit“ gesprochen wird, wird diese nur allzu gern mit „Freiheiten“, „Freizügigkeiten“ und „finanzieller Freiheit“ verwechselt (oder gleichgesetzt), der Bürger, der für alles „bürgt“, soll ja im Schoße politischer Betreuung weiter seinen gewohnten Zielen und Verrichtungen nachgehen und am besten keine öffentlichen(!) und vor allen Dingen keine unangenehmen Fragen stellen, die den Status des Systems und der Autoritäten beeinträchtigen.
Es nutzt übrigens nichts, wenn sich der Mensch – anonym – hinter einer anonymen Masse sich beschwerender Kläger versteckt, selbst wenn diese insgesamt einen bekannten Namen vor sich her trägt, wo er seinen öffentlichen Vortänzern hinterherläuft, die ihm meist nach dem Mund reden, damit er fleißig klatscht, jubelt und so seinen „Heroen“ gedenkt.
Um es so auszudrücken, es gibt keinen Moment, wo man Einzelne, kleine Gruppen oder gar eine große Zahl von Willigen in die Freiheit schleppt, selbst wenn es auf einem Plakat zu stehen meint oder in einer Rede erscheint. Das sind nur leere Versprechungen für alle, die u. a. weiterhin der „finanziellen Freiheit“ zu huldigen meinen.
„Einen Jagdhund braucht man nicht zu Jagd zu tragen – ebenso wenig wie einen Pekingesen.“
Warum ist das so? Freiheit ist eine sich entwickelnde Eigenschaft des sich in Vernunft und Gewissen entfaltenden Menschen – neben Frieden und der eigentlichen Gerechtigkeit.
„Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“
Dieses Gut kann man nicht wie mit der Gießkanne verteilen, da sie die Überwindung der individuell-gesellschaftlich gewohnten Denk- und Verhaltensmuster erfordert. Unabdingbar.
Das System der alten Ordnung ist dazu gedacht, dass der Einzelne sich selbst auf den Weg macht.
„Freiheiten“ und „Freizügigkeiten“ sind deshalb nur Privilegien, die eine wohlwollend gestimmte Autorität zugesteht, solange die Situation opportun erscheint und man sie, die Autorität auch weiterhin als solche anerkennt, während jene in der Rolle der Untertanen von etwas zu reden meinen, was es wahrlich nicht ist.
Reklame: Dass Freiheit alles zu tun sei, was keinem anderen schadet, das ist Unfug. Denn sonst müssten sofort alle Beschäftigten in der Tabak- Chemie- und in der Nahrungsmittelindustrie sofort kündigen. Man merkt, dass er auswendig gelernt ist, weil er in der Regel unverändert so wiedergegeben wird.
Im Rahmen des gegebenen Geldsystems ist für die meisten, die von „finanzieller Freiheit“ träumen, diese letztlich nichts anderes, als „Arbeit macht frei“. Damit man selbst möglichst wenig „arbeitet“, sucht man sich jene, die man für die entsprechenden Ziele „begeistert“.
„Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten“, war und ist offenkundig die Aufforderung, sich im angemessenen Rahmen Sklaven zu halten, die man selbst noch nicht einmal kennen oder gar versorgen braucht – mal ungeachtet der heutigen „Leiharbeitsfirmen“.
Im Wesentlichen wird nicht die Arbeit verliehen, sondern der Mitarbeiter, was also mehr an Menschenhandel erinnert – selbst dann, wenn er auf beiden Seiten toleriert wird.
„Der Weltraum – unendliche Weiten…“ „Nein. Ich meinte das andere Zitat.“ „Ach so…“
„Im Laufe der Jahrhunderte wurden den Sklaven immer mehr Rechte zugestanden. Nach dem Gesetz hat jeder Sklave das Recht auf ärztliche Versorgung und auf eine Altersrente aus der Staatskasse. Am Ende haben sie sich damit zufrieden gegeben.“
„Wirklich faszinierend. Sklaverei wird zu einer Art Institution, mit zugesicherter medizinischer Fürsorge und sogar Altersbezügen.“ Raumschiff Enterprise, engl. 1968
Die ältere Frau auf dem Foto liegt nur bedingt richtig, wenn man das überpositive Recht heranzieht – mal ungeachtet, dass die U.S.A. auch nur ein Unternehmen ist, wie jede andere Institution, die sich „Staat“ zu nennen meint. Nicht zu vergessen all jene, die sich die künstlichen Regelwerke ausdenken. So am Rande.
Freiheit ist ein hohes Gut, für dass sich jeder selbst stark zu machen hat, was jetzt nicht bedeutet, dass er sich mit Muskeln bepackt und schwer bewaffnet in den Kampf für die Freiheit stürzt.
„Der Baum der Freiheit muss von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger“, sagte mal Thomas Jefferson.
Diese Einstellung kann man dann als überholt ansehen, hat man das mit dem System der alten Ordnung und seinen „Verdrehungen“ verstanden.
Warum? Wenn man die Tyrannen tötet, wird man zu ihnen, so mal als bescheidener Hinweis, wo der Kreis sich in der Regel schließt, wenn vollmundig von „Revolution“ (to revolve = sich im Kreise drehend) gesprochen wird.
Die Tyrannen haben es nur deswegen so leicht, weil man ihnen gehorsamsbereite und auf Entsprechung „dressierte“ Untertanen aus den Familien „unterjubelt“.
Freiheit kann man sich auch nicht einfach „nehmen“, jedoch kann man sie in sich selbst entwickeln, als Eigenschaft eines sich in Vernunft und Gewissen entwickelnden Menschen, neben Frieden und Gerechtigkeit, die nichts mit der gewohnten Vorstellung von Gerechtigkeit zu tun hat, wobei der Begriff „nichts“ im Grunde für „invertiert“ steht.
Die gewohnte Vorstellung von „Gerechtigkeit im System der alten Ordnung“, ist die invertierte Form der „Gerechtigkeit im Leben“, wobei „Gerechtigkeit“ nur ein Begriff ist, während der dahinterliegende Prozess, also die Art der Sicht- und Handlungsweise von wesentlicher Natur ist.
„Nicht alle streben nach Kontrolle sowie auch nicht alle nach Freiheit streben.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021
Das Beitragbild zeigt übrigens deutsche Urlauber, die mit Masken aus dem Flugzeug steigen und diese anschließend ausziehen. Später steigen andere deutsche Urlauber ein und ziehen gehorsam ihre Masken auf. Ist von „Matrix TV“.
Musikalische Begleitung:
Nachtrag: „Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011