Was ist das Schubäus Modell?
Die Tage wurde ich angesprochen, einige grundsätzliche Gedanken zum Schubäus Modell zu verfassen.
Das Modell selbst wendet sich an Unternehmer, Berater, Wissenschaft, Bildung und Ausbildung sowie IT und Kommunikation, die in tradionell-konventionell Lösungsmustern keine Wirksamkeit mehr erkennen und sich neuen Grundlagen zur Neuorientierung ökonomischer Strukturen zuwenden wollen.
Das Modell basiert auf über 40 Jahren Praxis, begrifflich bestätigend ergänzt durch über 20 Jahre wissenschaftlicher Recherchen.
Es lässt sich in Organisationsstrukturen der Produktion, des Handels, der Dienstleistung, der Instandhaltung, der Verwaltung und der Versorgung anwenden.
Eine Anfrage aus Indien im Jahre 2011, die Versorgungskette zwischen 500 Millionen Farmern und 1,3 Milliarden Verbrauchern nach den Prinzipien des Schubäus Modells neu zu orientieren, lässt sein Potential erahnen.
Die Ausgangssituation
Der Mensch schuf sich, basierend auf künstlichen Regelprinzipien und Vorstellungen in den letzten Jahrhunderten zunehmend komplexere ökonomische Strukturen.
Dies beruht auf der Annahme, es mit scheinbar unabhängig voneinander existierenden Problemen zu tun zu haben, die überall dort gelöst werden wollen, wo sie für alle sicht- und spürbar in Erscheinung treten.
Durch dieses kollektiv vereinbarte „Problem-Lösungs-Prinzip“ verwandelte der Mensch selbst einst funktionelle Strukturen zunehmend in altersschwache Pflegefälle, die immer mehr Aufmerksamkeit benötigen. Die eigentliche Aufgabe „Gewährleistung der Lebensgrundlagen“ gerät dabei immer mehr aus dem Fokus.
Dieses Verhalten beruht unter anderem auf dem Weltbild von René Descartes, der die Welt als eine der Dinge und Teile beschrieb, um aus den Einzelteilen auf einen Gesamtsinn schließen zu wollen.
Die so geschaffene Komplexität zwingt den Menschen selbst zu immer aussichtloseren Aktionismen und Ausblühungen, die sich durch sich steigernden Mehraufwand und menschlicher Entfremdung, übermäßiger Ausbeutung natürlicher Ressourcen, erheblichem Geldmitteleinsatz, fortlaufender Investitionen und vermehrten Energieeinsatz auszeichnen. Eine Spirale mit nur einem Ausgang.
Führt man sich die Notwendigkeit ökonomischer Strukturen zur Gewährleistung gesellschaftlicher Lebendgrundlagen vor Augen, so bedarf es an dieser Stelle keiner weiteren Worte mehr.
Es gilt die geschaffene Komplexität schrittweise von überflüssigem Ballast zu befreien, um so wieder zu lautlos fließenden Strukturen zurück zu gelangen.
Dazu ist ein Umdenken notwendig, dessen Basis das Schubäus Modell bildet: vom Denken in Dingen und Teilen, hin zum Denken in Zusammenhängen und Wechselwirkungen.
Anders denken, anders handeln
Während man sich bei tradionell-konventionellen Problemlösungsprinzipien mehrheitlich auf Symptomkaschierung durch IT-(Gigantismus), Standard-Software oder vertrauenentziehender „Personalbereinigung“ konzentriert, um kurzfristige Erfolge erzielen zu wollen, beruht das Schubäus Modell auf wirksamer Vernetzung von Funktionsstrukturen, Informations- und Kommunikations- sowie der Prozessstrukturen.
Individualität, Ziel und Zweck des Unternehmens als Ganzes stehen hierbei im Vordergrund.
Basis zur schrittweisen Neuorientierung bilden hierbei die ganzheitlichen Regelprinzipien, die bei praktischer Anwendung marode Strukturen schrittweise in hochwirksame umwandeln. Das Tun ist hierbei das Wesentliche und weniger das Diskutieren, Reden und Erklären.
Als Wissens- und Erfahrungsgrundlage zur ganzheitlichen Neuorientierung benötigt es hierzu eine technische Ausbildung (bestenfalls Maschinenbau), eine betriebswirtschaftliche sowie Erfahrung in der Arbeitsplatzgestaltung (REFA). All dies ergänzt durch die Grundlagen des Schubäus Modells.
Denn Unternehmen sind dynamisch vernetzte Beziehungsmuster, bestehend aus wechselseitigen Abhängigkeiten, kybernetischen, symbiotischen, synergetischen und kausalen Wirkmechanismen und lassen sich nicht durch statische Lösungen oder einseitige Wertverschiebungen den Veränderungen der Neuen Zeit anpassen.