Zeitlochsommer – oder: Deutschland attraktiver machen
(v1.1, Videoergänzung) Gestern hörte ich davon, dass in Indien nach geeigneten Ingenieuren gesucht wird, die sich hier „in“ Deutschland richtig „ins Zeug legen“ sollen.
Gab es da nicht vor sehr vielen Jahren schon mal so eine Bestrebung, sowas mit „Green Card“ und so? War es nicht so, dass die Inder am Ende dann gesagt haben, dass es einfacher sei, in einem Land zu arbeiten, wo man sowieso schon Englisch spricht?
Die Bundeswehr soll auch attraktiver werden, habe ich auch gehört. Siehe: Beitragsbild.
Bei der Musterung wurde ich damals gefragt: „Warum wollen Sie zur Bundeswehr?“ Ich schwieg kurz, blickte und… „ICH WILL TÖTEN, TÖTEN, TÖTEN!“ Und dann haben sie mich nicht genommen.
Den erzähle ich immer hoch ernst und die Leute, die es unbedingt wissen wollen, die es hören, sind dann richtig geschockt, wenn ich dabei vollkommen hysterisch werde und die Augen verdrehe. Ich war nie bei der BW. Jahre später erfuhr ich, dass zwischendurch sogar meine Akte verschwunden gewesen sei.
Das erinnert mich auch gerade an ein Angebot von einem Amerikaner. Ich hätte bei der Militärpolizei anfangen können, mit fünf Wochen Ausbildung, mit Waffe und so. Ich könnte dann auch Leute verhaften, hieß es, „…Und später werde ich an die Ostfront versetzt“, wie ich dann meinerseits argumentiert habe. War so ähnlich wie bei „Good Will Hunting“, halt nur kürzer. Kein Witz.
Es hätte ja schon den einen oder anderen nervösen Spinner gegeben, der dafür infrage gekommen wäre, wenn ich damals nur was davon erzählt hätte. Gut so.
Die Welt braucht keine in der Rolle der schießwütigen Kuhtreiber mehr und auch die anderen nicht. Jene sind für sich selbst Feind genug, da der Feind, den sie im anderen zu erkennen meinen, nur eine Projektion ihres eigenen „Ichs“ ist, als der Feind selbst. Worin liegt also die wesentliche Aufgabe des Menschen?
Bei all dem Käse müsste ich ja auch erst mal US-Amerikaner werden, also zumindest die Rolle annehmen. Allein das klingt schon komisch. Zudem kann ich nur deutsch, und der Kontakt von damals meldet sich auch nicht mehr.
Ich wäre nie authentisch. Doch gerade darum geht es, um Authentizität.
Alles andere ist zu anstrengend und führt nur zu Unwohlsein.
Menschsein ist eine wahre Herausforderung, die dem Rollenspiel die eindimensionale Alternativlosigkeit und Ernsthaftigkeit nimmt.
Man kann alles bekämpfen, in der Gegend herummäkeln und den „Weinerlichen“ mimen. Doch das kostet nur eine Menge Energie, weil man irgendwas oder -wem nur Aufmerksamkeit schenkt – egal ob man für oder gegen ihn ist. Es nutzt auch nichts, etwas nur gegen etwas prinzipiell Gleiches auszutauschen, um dann auch noch mutig von „Lösung“ sprechen zu wollen. Die Aufgabe des Einzelnen geht jedoch darüber hinaus.
Die Welt braucht an sich keine Kriege mehr, die ihre Bedeutung dann verlieren, wenn erkannt wird, dass niemandem etwas, jemand, noch das Leben gehört, noch der Boden sich selbst einen Namen geben kann und Grenzen letztlich auch nur irgendwelche Erfindungen eines Menschen sind, der sich für seine Denk- und Verhaltensmuster hält und von ihnen auch noch beherrscht wird.
„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D., Revolver, 2005
Ich hoffe, dass jemand, der mal zu mir sagte, man müsse sich von anderen unterscheiden, dass für ihn der Unterschied nun klar genug ist.
Zudem bin ich kein Patriot… für niemanden und kein Land. Es gibt keine andere Seite, für die man sich zu entscheiden hat, als für die eigene, auf der Seite des Lebens.
„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus Avengers: Age of Ultron, 2015
Ich kann mich noch daran erinnern, als die Amerikaner noch offizielle Besatzer waren, ein guter Freund irgendetwas über die USA sagte und ein US-amerikanischer Soldat völlig durchgedreht ist, meinen Freund zu Boden warf, ihm den Arm verdrehte, dass er sich sofort entschuldigen sollte.
Heute verstecken sie sich hinter irgendwelchen Nato-Stationierungsverträgen. Das lässt sich alles auch so schreiben, da es sich letztlich nur um ein Rollenspiel handelt, was nur irriger Weise für „alternativlos“ und deswegen auch „ernst“ erscheint.
Vor längerer Zeit sagte jemand auch zu mir: „Ja, aber du musst doch einen Personalausweis haben!“ Ich sagte ihm unmissverständlich, dass ich nicht mehr zurückkommen werde.
Ein anderer Bekannter sprach neulich über das, was Gysi in 2013 mal über das Besatzungsrecht bei „Phoenix“ gesagt hatte und meinte, es stünde ja alles in einem anderen Zusammenhang. Ich lasse ihm den Glauben. So wie er glaubt, der 2+4-Vertrag sei ein Friedensvertrag.
Wissen Sie? Ich bin gerne hier, wo ich bin, obwohl das deutschsprachige Umfeld schon ziemlich ausgedörrt ist – vor allem was die Aufklärer angeht.
All die Themen, mit denen sich mittlerweile in der Aufklärung auseinandergesetzt wird, basieren in der Regel auf der Betrachtung von Symptomen, was gänzlich uninteressant ist, ebenso wie die erkannten „Ursachen“ gleichsam oberflächlich betrachtet werden: Hier ist das Problem, und die da drüben sind schuld.
Wenn sich immer nur mit Symptomen auseinandergesetzt wird, die anschließend „gewohnt behandelt“ werden, dann wird die Welt immer ein kleines bisschen komplizierter und man braucht immer mehr Technologie, um irgendwie den Überblick behalten zu wollen.
So eine „Nummer“ geht natürlich nicht für alle Zeit, da irgendwann die Insuffizienz winkt, also mehr Energie für die Strukturerhaltung benötigt wird, als für die Erfüllung der Aufgabe, für die die Struktur mal geschaffen wurde. Die Struktur erstickt letztlich an sich selbst.
Dabei fängt das Problem schon bei den Denk- und Verhaltensmustern an, über die sich auch die „Beobachter der Massen“ keine Gedanken machen.
Doch genau darin liegt der Charme der Aufgabe, das System infrage zu stellen. Eine wahrlich tolle Aufgabe, statt sich Tag täglich mit Symptomen und irgendwelchen „Wildschwein-Löwen“ auseinanderzusetzen.
„Wir können der Vergangenheit nicht entkommen. Manche von uns sind dazu verdammt, sie zu wiederholen… Ein neuer Tag bringt eine neue Bürde. Der Schlüssel ist erst der Anfang. Wo immer er hinführt, was immer nötig ist, um dorthin zu gelangen… Sie müssen es allein tun… Die Welt weiß es nicht, aber es hängt alles von Ihnen ab.“ „Eugene Kittridge“, Mission Impossible: Dead Reckoning, Teil 1, 2023
„Herr Berg, Sie müssen unbedingt mal wieder Aufträge machen.“ Regierungsrat vom Finanzamt Fulda in 2014 mit anwesender Polizeitruppe, nachdem man sich für mich über 32.000 Euro an zu zahlenden Steuern ausgedacht hatte.
Ich war nicht immer so mutig. Früher war ich ein echter Feigling, weshalb ich mich nur immer wieder bedanken kann, für die auch heute noch spannende Zeit.
Das kann man auch erst dann verstehen, wenn man den Prozess der Infragestellung erkannt, verstanden und durchlebt hat, der nicht darin besteht, einfach nur für oder gegen etwas oder jemand zu sein.
Erst in den letzten Wochen hatte ich eine Menge Leute per E-Mail kontaktiert, die alle nicht mehr geantwortet haben. So haben sie sich entschieden, und so spare ich mir nun eine Menge Zeit.
Im Grunde wollte ich immer nur Medien entwickeln. Es kam jedoch alles anders.