Zwischendurch mal was essen
(v1.1*) Wenn Ihnen der Appetit nach Gemüsesuppe ist, kennen Sie dafür vielleicht auch ein gutes Rezept. Dann schnappen Sie sich Ihr Portemonnaie und „tigern“ zum nächsten Laden oder Bio-Laden, um sich die entsprechenden Zutaten zu beschaffen.
Klassisch braucht es dafür Kartoffeln, Möhren, frische Petersilie, Liebstöckel, Erbsen, Sellerieknolle, Knoblauch, Staudensellerie, Pastinake, Lauch, Zwiebel, etwas Kümmel, Lorbeer, Meersalz und schwarzer Pfeffer. Die Art der Zubereitung sowie die Qualität der Produkte bestimmt über das Ergebnis – vereinfacht ausgedrückt.
In unregelmäßigen Abständen ist Ihnen auch danach. Doch irgendwann vergeht Ihnen der Appetit auf Gemüsesuppe. Sie probieren es mit Varianten von Zubereitungsarten, die Suppe schmeckt immer irgendwie nach Gemüsesuppe.
Als letztes versuchen Sie den Geschmack durch zusätzliches Umrühren merklich verändern zu wollen. Es bleibt einfach Gemüsesuppe. Lediglich die Art der Anordnung der Inhalte hat sich geändert.
In der Realität werden Sie natürlich einfach etwas anderes zubereiten, denn Sie kennen ja noch andere Rezepte.
So wie mit der Gemüsesuppe, ist das auch mit dem System, in dem die Mehrheit aufgewachsen ist. Es besteht aus einem Rezept, was definiert, was hinten als Ergebnis herauskommt. Gleich wie Sie es zubereiten, es kommt immer irgendeine Gemüsesuppe mit einer mehr oder weniger guten Qualität heraus.
Um also eine grundsätzliche Veränderung herbeizuführen, reicht es nicht, die Zutaten einfach auszutauschen, wenn auf dem Rezept „Gemüsesuppe“ steht und die Zutaten festgelegt sind. Es geht darum, dass ein anderes Rezept mit anderen oder veränderten Zutaten, auch zu einem anderen Ergebnis führt. Hierbei ist das noch einfach, statt des Rezeptes für „Gemüsesuppe“, ein Rezept für „Linsensuppe“ zu nehmen, um ein anderes Ergebnis zu erhalten.
Beim „System“ ist das noch einmal etwas ganz anderes: Das „Rezept“ bei der alten Weltordnung, sind die im Menschen vorliegenden, aus gewohnter Erziehung hervorgegangene Denk- und Verhaltensweisen, die eben jenes System ausmachen. Dabei wurde feinsäuberlich darauf gedacht, dass das Rezept mit allen möglichen Mitteln geschützt wird, was von einfachem Ignorieren anderer Rezepte bis hin zur Zensur geht. Zudem ist es sinnvoll sich das Rezept vor Augen zu führen. Denn es reicht nicht nur den Anbieter der Zutaten zu wechseln, wenn die Zutaten die gleichen bleiben.
Wenn sich also etwas ändern soll, dann kann man dies nur, indem man die Denk- und Verhaltensweisen ändert – also das Rezept hinterfragt.
In der Vergangenheit habe ich etliche Male die Frage gehört: „Ja, was können wir denn tun?“
Ich denke, die Thematik mit der Betrachtung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen und die Beobachtung der Gesellschaft und ihren Verhalten, sollten ausreichen, dass diese berühmte Frage, was man denn tun könne, zur Genüge beantwortet ist.