Der souveräne Mensch
(v1.25) Hat man erst einmal verstanden, wie die Nummer läuft, so gibt es für die alte Ordnung – besser für die Verfechter und Profiteure der alten Ordnung, nichts Schlimmeres, als wenn sich die Menschen auf den Weg machen, um sich in Vernunft und Gewissen zu entwickeln, also den Weg der Selbstbestimmung anzuvisieren.
Ein Weg, der nicht nur den Menschen selbst betrifft, sondern auch fundamentale Veränderungen alle vom Menschen geschaffenen Strukturen hat.
Es handelt sich hierbei um geistige Strukturen – mit Auswirkungen auf jegliche Formen im Umgang mit sich selbst, dem Umfeld, geschaffenen Institutionen (Familie, Kindergarten, Bildung, Unternehmen, Kirche, Staat) angeht und die Organisationsform, in der er sich für gewöhnlich bewegt(e): die Hierarchie.
Nicht zu vergessen: das Zurückholen der Disziplinen aus der Fremdbestimmung: Philosophie (im Sinne von dem Leben zugewandter sicht- und Handlungsweisen), Psychologie (im Sinne der Selbstreflektion und eigenen Entwicklung), Recht (im Sinne des Überpositiven, dem Vernunfts- und Naturrecht), Politik (als Akt der Gestaltung individuell-gesellschaftlicher Strukturen), die Wissenschaft, als öffentlicher Entwicklungsraum).
Dazu benötigt man noch nicht einmal einen Doktortitel oder irgend ein Diplom.
Mit der Entscheidung zur Selbstbestimmung ist der Akt gewohnten Widerstandes und Kampfes nur ein anfängliches Phänomen, da derartige Verdrängungskonzepte nur aus den Denk- und Verhaltensweisen heraus entstehen, die für die alte Ordnung typisch sind, die der selbstbestimmende Mensch jedoch zu verlassen gedenkt.
Weiträumige Konzepte, die sich mit rechtlichen Rechtfertigungen und dem Herunterleiern von irgendwelchen für gelten oder „gültig“ gehaltenen Gesetzen berufen, verlieren im Prozess der Entwicklung jegliche Bedeutung und mit ihnen die „Personen“, „Titel“ und „Posten“, die zu diesem Zweck geschaffen wurden – in der Regel zum Zwecke der Aufrechterhaltung der Fremdbestimmung – im Einklang mit der gewohnten „Erziehung“ von Menschen in den Familien, als Obrigkeitshörige und in der Unvernunft verbliebene Heranwachsende.
Heranwachsende, sind mit der Vollendung des achtzehnten Lebensjahres – also per Gesetz – in der Regel nur Scheinerwachsene, die nur von der familiären in die staatliche Betreuung überführt werden.
Da sich in den Familien recht selten über Vernunft und Gewissen Gedanken gemacht wird – man muss ja schließlich arbeiten und Geld verdienen und den Haushalt führen, bleiben die beiden wesentlichen Aspekte, die den Mensch als selbstbestimmenden Menschen ausmachen für gewöhnlich auf der Strecke. Er soll ja schließlich nicht auffallen.
Um es mal so zu zeichnen: Jegliche (konkurrierende) Konzepte, die sich mit Staaten und deren gewohnter Organisationsform der Hierarchie und damit verbundenen Institutionen und Aufrechterhaltung der Fremdbestimmung beschäftigen, sind zum Scheitern verurteilt.
Das sieht man unter anderem daran, dass sie sich gegenseitig bekämpfen, also zu verdrängen versuchen, um sich auf diese Weise (zumindest eine Weile) behaupten zu wollen.
An diesem Punkt sieht man deutlich, dass sich die Denk- und Verhaltensweisen der Menschen über die letzten paar tausend Jahre so gut wie nicht geändert haben. Lediglich die Art sie zu praktizieren, sind subtiler geworden.
Dieses Erbobern und sich behaupten wollen liegt daran, dass die Akteure in der Regel nach ihren anerzogenen Verhaltensweisen nur „funktionieren“, da sie nicht in der Lage sind, diese Verhaltensweisen zu hinterfragen, warum sie so „funktionieren“.
Sie sind vom Wesen her nicht „Herr über sich selbst“. Und da dies nicht der Fall ist, versuchen jene wenigstens „Herr über andere“ werden zu wollen. Erkannt, wo die Hierarchie ihren Anfang nimmt?
Um etwas zu verändern macht letztlich nur Sinn, diese Denk- und Verhaltensweisen offenzulegen und wenn sie erst einmal erkannt und verstanden sind, ist der Mensch auch wieder „Herr über sich selbst“, siehe: der Esau-Segen
Wenn es darum geht, Gewohntes an den Tag zu legen, berufen sich die Gegner in der Regel lediglich auf künstlich geschaffene Regelwerke und deren Durchsetzung und Verteidigung.
Künstlich in dem Sinne, dass diese Regelwerke, die natürlichen Regelwerke der Natur zu überlagern versuchen – also im Sinne der Verdrängung wirken.
Und gleich wie viele Gläubige sich dahinter zur verschanzen versuchen, um dadurch „Mehrheiten“ bilden und ihr Handeln rechtfertigen zu wollen, sie bleiben künstlich, wie die Natur der „Personen“, die sie zu diesem Zweck erschufen.
„Mehrheit ist im Alten kein Garant für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“
„Räuber und Gen-Darm hat demnach nie aufgehört.“
Spielen ist nur ein „so tun, als ob“ und in einem Nullsummen-Spiel gibt es keine Gewinner und Verlierer.
Kampf und Widerstand sind dabei nur gewohnte Verhalten, die typisch für die alte Ordnung sind und früher oder später verpuffen.
Um es so auszudrücken: Gewohnte „Revolution“ (engl. to revolve = sich im Kreise drehend) ist durch den Begriff bereits reiner Unfug, der sich in der Regel mit dem Austausch der „ungerechten“ Vorgesetzten gegen „gerechte“ Vorgesetzte erschöpft – während das System unangetastet und die Frage, warum bspw. „Vorgesetzte“ grundsätzlich existieren, ungestellt bleibt.
Mit der sich daraus ergebenden Antwort, kann man anschließend alle bisherigen Konzepte gesellschaftlicher Ordnung getrost zu Grabe tragen.
Der selbstbestimmende Mensch hat grundsätzlich keine „Vorgesetzten“. Er findet sich auf Augenhöhe zusammen, nach dem Prinzip „Primus inter pares“ (Erster unter Gleichen) – bezogen auf seine Fähigkeiten und Können – im Sinne einer zu erfüllenden Aufgabe.
Evolution (engl. to evolve = sich entwickelnd) ist der wesentliche Unterschied zur Revolution, da mit ihr der „Kreisverkehr“ verlassen wird.
Der selbstbestimmende Mensch lebt deshalb in keiner künstlichen Organisation, wie dies bei einem Staat der Fall ist, hat also die Person „Staatsangehöriger“ nicht inne. Er orientiert sich lediglich an den Regelwerken der Natur, worunter auch seine Aufgabe fällt, sich in Vernunft und Gewissen zu entfalten – ein Lernprozess, der bisher durch die Regelwerke (der Fremdbestimmung) der alten Ordnung nahezu unterbunden wurde durch: „Du bist solange gut, solange mir dies gefällt“.
Da nahezu alles auf „den Regelwerken den alten Weltordnung“ (also der Mehrheit vorliegenden, anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen) basiert, kann man sie nur schrittweise in Frage stellen, um so das von ihr überlagerte wieder erkennen zu können.
Die vielen tausend Jahre Menschheitsgeschichte (ihre Inhalte) kann man auf einer zeit- und raumlose Ebene (ihre Prinzipien) zusammenfassen, um so das System hinter der ganzen Klamotte und was es zu überlagern versucht, zu erkennen.
Der selbstbestimmende Mensch entwickelt sich in Richtung Authentizität und legt dabei zunehmend sein „so tun, als ob“ ab.
„Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess aus bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen, sie ist der eigentliche Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist, intuitiv zu spüren, was rechtens ist.“
Nach diesen Worten kann niemand mehr sagen, er könne ja eh‘ nichts tun. Die Grundhaltung, zu wissen, dass man nichts weiß, entpuppt sich als sehr förderlich für die eigene Entwicklung. Denn die gewohnte „Schläue“ nutzt gerade mal, um sich innerhalb der alten Ordnung zu bewegen.
Es ist lediglich ein Frage der Entscheidung, damit verbunden, ihre Beibehaltung, um anschließend den damit verbundenen Weg zu gehen.
Also? Wie schaut‘s aus?
P.S. So am Rande: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das was bei so manchem Akteur angetastet zu sein scheint, wenn er sich in seiner Würde beeinträchtigt fühlt, ist nicht seine Würde, sondern nur sein „Ich“, was sich an die erste Bestrafung erinnert, die es erfahren hat. Geld hat auch nichts mit Würde zu tun, noch ist es die Vorstellung von Eigentum, Besitz, Hab und Gut. Würde bedarf der Verantwortung für das eigene Handeln, was gleichzeitig die gewohnte Schuldzuweisung konsequent ausschließt.
Und für die Rechtsgläubigen: „Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen. Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen. Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht. Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen.“ Fiktion(Recht), Wikipedia
Für alle Ideologie-Gläubigen: Achte man einfach auf die Organisationsstruktur „in“ der die Ideologien zur Anwendung gebracht werden oder werden sollen. Es sind in der Regel Hierarchien. Das trifft auch auf die meisten Religionen zu, die gewählte Obrigkeiten (Pöstchen und Titel) und geistige Stellvertreter mit sich führen.
Die Hierarchie, als kollektives Symbol einer dem Leben abgewandten Haltung erzeugt stets aus den anerzogenen und als „normal“ tolerierten Denk- und Verhaltensweisen, wie sie eine Gesellschaft für „richtig“ erachtet. An diesem Punkt reicht der Blick auf die politische Landkarte künstliche geschaffener Länder, Nationen und Staaten und plötzlich bleibt nur ein „Tja… teilgenommen.“ übrig.
Gut, dass der Mensch die Fähigkeit besitzt, sich entwickeln zu können: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.