Weiterschauen statt verharren
http://tinyurl.com/3xpmu8m (FAZ)
Wankender Kapitalismus an sich, stellt nur die Spitze des Eisberg des sich grundlegend vollziehenden Wandels dar, der sich die westliche Welt momentan mit allen Mittel zur Wehr zu setzen versucht. In der Tat ist vorhandenes Wissen unwirksam geworden; schuf der Mensch sich durch repetitiv gelerntes Wissen ein Umfeld, was langsam zu kollabieren droht. Keine Schwarzmalerei, wie sie gerne gesehen wird. Schauen Sie sich einfach um. Auch ist dies hier keine Pro-Darstellung allgemein entgegengesetzt wirkender Ideologien (siehe: Gemeinsame Basis – ohne es zu wissen, 11.August 2010)
Lernte der Mensch die Umwelt als Ansammlung einzelner Teile und unabhängig voneinander existierender Phänomene wahrzunehmen und auch so zu behandeln; verkennt er die Zusammenhänge und Wechselwirkungen dynamischer Systeme. So beschäftigt man sich weiterhin weiträumig mit Symptomen und Erhaltung liebgwonnener Strukturen, Gewohnheiten und Besitzständen. Real notwendige Anpassung (Entwicklung) bleibt nach wie vor aus.
Verinnerlicht man sich, dass die gemeinsame Basis einer Gesellschaft die ökonomischen Strukturen (zur Erhaltung des Lebens durch Schaffung von Werten) darstellen, werfe man nun den Blick darauf, stelle sich die Frage, ob dies alles so normal ist.
Haben andere Nationen die Zeichen der Zeit längst erkannt und sich darauf eingestellt, wartet man hier noch auf den nächsten „Aufschwung“, wie er von den Medien überall herbeigeredet wird (zur Erinnerung: 3.2 Mio. Arbeitslose und 6,48 Mio Hartz-IV Empfänger, ohne die Dunkelzahl).
Bis dato bleiben jedoch eigentliche Aufgaben zur Anpassung an globale Marktumfelder und -anforderungen weiträumig aus. Die Protagonisten, ohne ein Wort des Vorwurfs, auf breiter Ebene nicht bei der Sache, bleibt klassische Politik, gleich welcher Coleur, unwirksam, kommt sie dort, wo Anpassung notwendig ist, nicht zum Tragen. Zum einen durch fortwährendes Laborieren an Symptomen, zum anderen durch fehlendes Wissen zur Regulierung der eigentlichen Ursachen. Man beginnt sich zunehmend mit sich selbst zu beschäftigen.
Erst mit schrittweiser Anpassung ökonomischer Basisstrukturen, werden sich die Mehrheit heutiger Probleme/Symptome auflösen. Der erste Schritt ist ein Ablassen von überholten Vorstellungen, weg vom Denken in Teilen und einzelnen Problemen, hin zu dynamisch vernetzten Beziehungsmustern und wechselseitigen Abhängigkeiten; den Grundlagen ganzheitlichen Denkens und Handelns.
Ein altes Sprichwort sagt: „Denken verändert sich nie, es stirbt nur aus.“ Bleibt für Akteure und Betroffene zu erkennen, dass man sich der Veränderung durch zeitgemäße Anpassung stellt.