fokussierend19
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Zurück vor und dann gleich weiter

Lesezeit: ca. 17 Minuten

(v1.3*) Dass alles immer komplizierter erscheint oder wird, liegt im Kern an der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft, die immer mehr „Wachstum“ als Notwendigkeit vor sich herschiebt und sogar bereit ist, nachfolgende Generationen nicht nur einen Haufen Unsäglichkeiten zu hinterlassen, den sie mit: „Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir…“, zu rechtfertigen versucht.

Schaut man sich hingegen die Definition des Generationenvertrages an, so kann man deutlich erkennen, dass dem nicht so ist.

„Getrieben“ von seiner Unvernunft und Gewissenlosigkeit (getarnt als Vernunft und Gewissen), schafft sich der Mensch auch die zu ihm passenden Strukturen, die sich durch Verteidigen, Erobern und Wachstum zum Ausdruck zu bringen versuchen – Verdrängungsmarkt.

„Es ist, als hätten wir vergessen, wer wir sind… Forscher, Pioniere… nicht nur Verwalter.“
„Als ich ein Kind war, kam’s mir vor, als gäbe es jeden Tag irgendetwas Neues… ein Gerät oder eine Idee, als wäre jeden Tag Weihnachten… Aber sechs Milliarden Menschen, stell dir das mal vor… und jeder Einzelne wollte alles haben.“ Dialog zwischen Cooper und Großvater Donald, „Interstellar“, 2014

Jeder „muss“ ja für sich ums Überleben „kämpfen“, um dieses Verhalten zu rechtfertigen, erschafft man den „Feind“ (Anmerkung: Erstaunlich, was so alles aus  einer einzigen Bestrafung heraus entsteht.).

„Treffen sich zwei Fische, sagte der eine: „Du, wir müssen endlich etwas tun.“ Entgegnet ihm der andere: „Was interessiert mich dein schmutziges Wasser?“

Das einzige unendliche Wachstum, findet sich in der geistigen Entwicklung des Menschen und nicht in der bloßen Sammlung von Hab und Gut.

Wissen Sie, worin sich das Tier vom Menschen im Wesentlichen unterscheidet? Der Mensch macht sich die Selbstreflektion zu nutze, um sich zu entwickeln. Diese Fähigkeit wurde ihm vom Leben geschenkt.

Das Einzige was diesen Prozess nahezu verhindern mag, ist sein in der Familie anerzogenes Verdrängungsverhalten.

„Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“ Art. 6, Abs. 1 GG (im Sinne rechtsphilosophischer Betrachtung)

Diese entsteht durch nur eine einzige Bestrafung, im Rahmen seiner familiären Betreuung (Fremdbestimmung, statt Begleitung), wo er „die Regeln der Gesellschaft“ eingeimpft bekommt. Mit dieser Bestrafung entsteht auch die Lüge – ein Verhalten aus Angst vor weiterer Bestrafung (und nicht selten zur Durchsetzung seiner eigenen Interessen genutzt).

„Ein Kollege sagte mal vor sehr langer Zeit: „Ich muss ja betrügen, weil die anderen ja auch betrügen.“ Ich fragte ihn, ob er sie noch alle hätte.

Um es so auszudrücken: Es braucht keine Verfassung. Es ist bereits die gesellschaftliche Verfassung! Und nur der Einzelne kann sich dazu entscheiden, sich aus diesem Moloch herausentwickeln wollen. Denn auch das ist etwas, was man sich nicht erkaufen kann.

Anmerkung: Manchmal begegnen mir Menschen, die schemenhaft erscheinen, irgendwie verblassend zu einer Erinnerung an die alte Ordnung. An diesem Punkt wird mir immer ganz deutlich, dass Raum und Zeit auf der Ebene des Systems ebenfalls eine andere – als gewohnte – Bedeutung haben.

„Diese „Verfassung“ „funktioniert“ solange, wie der Mensch so „funktioniert“ und er mehr an seine Rolle glaubt (die er darin belohnt spielt), als an sich selbst. So schuf man den Irrglauben, ein Einzelner könne ja sowieso nichts ändern.“

Das Leben selbst unterstützt ihn dabei, während seine Aufgabe lediglich darin besteht, sich diesem zuzuwenden – jedoch nicht in dem Sinne, dass er anschließend wieder seinen gewohnten Geschäften nachgeht, die in der Regel darin bestehen, dem Geld hinterherzulaufen, künstliche Sicherheit zu schaffen, sich des Scheines willen zu versklaven zu meinen, sich ja „gezwungen“ zu fühlen, um zu „überleben“.

Der Zwang etwas haben zu müssen, um zu „überleben“, ist ein Phänomen des „Ichs“ des Menschen, was ihn auf diese Weise fest im Griff hat, nicht selten ihm noch den „Teufel an die Wand malt“: „…sonst müsse er ja unter der Brücke schlafen“, „…würde verhungern“ und unter ärmlichsten Bedingungen „dahinsiechen“. Auch das macht ihn zum Teilnehmer der alten Ordnung und zum getäuschten Untergebenen seiner eigenen Konditionierungen.

Dass das Leben selbst auf ihn wartet, glaubt er in der Regel nicht, weil er sich kollektiv ein System schuf, was das Leben ja ersetzen soll, welches sich durch eben die „gewohnten“ Denk- und Verhaltensweisen seiner Teilnehmer über das Leben zu erheben versucht.

Ein Phänomen ist die Stigmatisierung, Ächtung und Ausgrenzung – hin bis zur Vernichtung – von allem, was mit echter/natürlicher Entwicklung zu tun hat oder nicht im gewohnten Kontext und dem Rahmen der als „unumstößlich“ geltenden Konventionen („Das war ja schon immer so.“) entspricht (und bestraft werden muss).

Vereinfacht ausgedrückt: Das durch die Bestrafung entstandene verletzte Ich“, rächt sich am Leben selbst, indem es sein eigenes Leben verdrängt, am liebsten alles, was mit Veränderung und Entwicklung (dem wesentlichen Aspekt des Lebens selbst) zu tun hat.
Klassische Bildung hat mit dem Leben selbst wenig bis gar nichts zu tun, ist sie in der Regel nur eine Institution, um die „Entsprechung“, die Gleichschaltung weiter zu forcieren – damit man mal „was“ wird und einen ordentlichen Beruf erlernt.

Beruflich-persönliche Entwicklung, verbunden mit dem Ziel, Geld, Eigentum, Besitz , Hab und Gut zu sammeln, zu mehren und zu bewahren (es „haben“ und später zu vererben, wenn die Nachkommenschaft schön „artig“ war), steht der menschlich-persönlichen Entwicklung entgegen, weil sich das „verletzte Ich“ gegen seine Entwicklung anerzogen(!) zur Wehr setzt – dagegen ankämpft. Auf diese Weise gelangen Kampf und Krieg in die Welt.

„Eine Organisation intelligenter Leute, fürchtet Intelligenz?“ Tony Stark, Marvel’s Avengers, 2012

Der wesentliche Unterschied zwischen alter Ordnung (anerzogene Denk- und Verhaltensweisen gegen das Leben gerichtet, anerzogene Entsprechung und als Teilnehmer kollektiven, selbst geschaffenen Leidens) und natürlicher Ordnung (nach dem Umdenkprozess entwickelte Denk- und Verhaltensweisen, orientiert an den Prinzipien des Lebens selbst) findet sich in der Schaffung von Bedingungen, die der dem Leben eigenen Bedingungslosigkeit entgegenstehen.

Vom Menschen geschaffene Bedingungen (künstliche Engpässe) existieren, um der Illusion der Kontrolle (in der Regel über das Leben selbst) nachgehen zu wollen. Sie sind Grundlage des weltweiten Geschäftsmodells.
Die Beobachtung der Unvernünftigen, schließt jedoch die geistige Verschlossenheit der Beobachter nicht aus. Denn sieht man in der Regel nur das, was man selber in sich trägt. Ich bin darin aufgewachsen, habe aus Angst vor weiterer Bestrafung sogar gelogen. Wer den Blog liest, wird eine Entwicklung feststellen, die sich jedoch an diesem Grundsatz orientiert:

„Sie denken, alles ist vergeben und vergessen?“ „Ich bitte nicht um Vergebung und um Erlaubnis schon lange nicht mehr.“ „Steve Rogers“, „Avengers: Infinity War“, 2018

„Ich habe nicht vor wieder zurückzukehren.“ Ich, 2019

Es wird in einer weiteren Entwicklung des Menschen der Fall sein, dass er an einen Punkt gelangt, wo er zwischen alter und neuer/natürlicher Ordnung seinen Weg zu gehen in er Lage sein wird, siehe Punkt 8 in der Grafik aus den beiden Beiträgen: „Konkret umschweifend auf den Punkt gebracht“. Die alte Ordnung und ihre Verfechter wird dabei mehr und mehr zu (s)einer Erinnerung. An diesem Punkt wird es richtig spannend.

So winkt ihm innerhalb der gewohnten(!) Ordnung, recht schnell die Verbannung oder der angedrohte Verlust von Eigentum und Besitz. Diese Begriffe existieren jedoch nur im Rahmen der alten Ordnung. Und da man dem Menschen bisher auch nur erzählt hat, dass es nichts anderes gibt, ist er „lieber“ ein belohnter Teil einer Ordnung, die sich gegen das Leben selbst stellt.

Im Vergleich dazu, verkümmern so manche „Diktatorambitionen“. Jemand scheint daran interessiert zu sein, etwas hochhalten zu wollen, was wohl ein noch größeres „Verbrechen“ damit überdecken soll.

Gut, dass jeder umdenken kann, wenn er sich nicht mehr als Untergebener (seiner eigenen Denk- und Verhaltensweisen) sieht. Und dass ihm das bewusst wird, dafür sorgt er sogar selbst – auch wenn er dass nicht hören mag – und zwar durch das, was er erlebt/ihm widerfährt.
Der gewohnte Denker, wird andere dafür beschuldigen und verantwortlich machen wollen, was seine Situation betrifft. So erhöht er den Druck innerhalb (s)eines geistig abgeschlossenen Systems nur weiter. Der sich erhöhende Druck ist ein Phänomen des Widerstands (Verdrängungskonzept) gegen Veränderung.

Den kollektiven Weg, den der Mensch dabei „selbst“ wählt, kann man mit der „Entstehung der Sterne“* vergleichen: die Masse der für sich kämpfenden Akteure werden durch den zunehmenden Druck immer weiter zusammengerückt – ob sie das wollen oder nicht.
Da Unvernunft und einhergehender Widerstand die meisten Köpfe beherrscht, findet dieser Prozess im Rahmen exponentieller Entwicklung statt.

Das Exponentielle kann man recht nett am „Zinseszins“ beobachten, dem Prinzip „vom mehr des Selben“. Dabei macht sich der so „programmierte“ Einzelne die Masse der Gleichtuenden zu nutze, um sich dahinter zu verstecken (zu schützen), um so sein Werk, als „Unschuldiger“ und „Gezwungener“ weiter zu betreiben – denn schließlich „könne er ja nicht anders“.

Die vom Menschen durch Vernetzung und zunehmende Unordnung ansteigende Informationsmenge i.V.m. der anerzogenen, geistigen Geschlossenheit, führen ihn automatisch an einen Punkt, wo die entstehende Informationsdichte so groß wird, dass sie von einer Quantität zu einer neuen Qualität *kollabiert.

Um es so auszudrücken: Es ist sinnvoller, sich selbst entschlossen dem eigenen Entwicklungsprozess zuzuwenden, statt in der Illusion auf andere zu warten. Auf diese Weise spart man sich eine Menge selbst geschaffenen Leidensdruck.

Einige werden Auswege (jedoch innerhalb gewohnter Denk- und Verhaltensweisen) aus dieser Situation suchen wollen, was jedoch zu nichts führt, da sie ein konditionierter Teil einer Ordnung sind, die sich gegen das Leben selbst wendet.

Der Mensch ist durch seine eigenen – in der Familie anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen – zu einem Feind seiner Selbst geworden.

„Dämonen schaffen Dämonen, während sie sich im Außen als „Gutmenschen“ tarnen – das bekannte „so tun, als ob“.“

Wissen Sie woher das „so tun, als ob“ kommt – ungeachtet, dass es aus einer Bestrafung heraus entstanden ist? Die gespeicherte Erinnerung an die erste Bestrafung, lässt den Menschen glauben, er müsse sich schützen und begibt sich in entsprechende Rollenspiele.

Dabei schützt sich das „Ich“ durch den Menschen. Der „Feind“ ist eine Erfindung des sich schützenden „Ichs“, schafft sich so reale Feinde, um gegen sie zu kämpfen, um seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen (dies es selbst ausmachen!!!) rechtfertigen zu wollen.
Es „schützt“ sich, indem es den Menschen im Glauben lässt, er sei sein „Ich“ – die beste Täuschung, der der gewohnte Mensch „auf den Leim geht“ und Ursache der verdrehten Haltung, die gesellschaftlich als „normal“ deklariert wird.

Biblisch ausgedrückt: Die Verdrehung ist „der Teufel im Detail“. Sie besetzt bedingungslos fließende Strukturen mit Bedingungen – um  a) zu kontrollieren, b) aus Angst vor (weiterer) Bestrafung und dem dadurch selbst erzeugten Gefühl „zu kurz“ zu kommen – kompakt ausgedrückt.

Die Verdrehung ist eine Erscheinungsform der Abgewandheit vom Leben selbst.

Der Mensch, der glaubt, er sei sein „Ich“, ist auch der Grund, warum die meisten Schwierigkeiten haben, sich menschlich-persönlich zu entwickeln.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Artikel 1, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Durch die gewohnte Erziehung bringt er sich und seinesgleichen selbst vom Weg ab und darf sich nicht wundern, wenn er das erfährt, was er gesät hat.
Man kann es also nur bei sich selbst ändern. Es nur von anderen fordern zu wollen, wäre ja nur ein weiteres Verdrängungskonzept.
Mit Gesetzen und noch mehr Kontrolle, lässt sich das in jedem Fall nicht regeln. Das ist Schwachsinn. Die Infragestellung ist der einzige Ausweg. Der Rest regelt sich auf natürliche Art und Weise. Vielleicht erkennen Sie jetzt, dass „die Nummer“ doch etwas größer ist, als Sie vielleicht bis jetzt gedacht haben.

Das „Ich“ ist wie ein Behälter, wo Denk- und Verhaltensweisen, Erfahrungen und Entwicklungsstand abgespeichert werden, nach denen der Mensch agiert. Das „Ich“ ist diese Denk- und Verhaltensweisen, Erfahrungen und Entwicklungsstand selbst. Eine Eigenschaft, ist das Ordnungsprinzip, was sich bei einem gewohnt „programmierten Ich“ in zunehmender *Unordnung, Kontrollverlust und letztlich Burn-Out zeigt.

Aus der Verdrehung heraus, entsteht auch das Phänomen, stets „zu kurz zu kommen“. Der Mangel an geistiger Entwicklung, wird mit materieller Entwicklung zu kompensieren versucht.

„Mit keiner Materie des Universums kann man ein schwarzes Loch füllen.“

Doch wer beschäftigt sich schon mit den ihm begegnenden Denk- und Verhaltensweisen, dazu müsste er ja auch über seine eigenen reflektieren.
Da gibt er  doch lieber „den anderen“ die Schuld und erschafft damit eine Rechtfertigung, selbst nicht darüber nach- besser: vordenken zu müssen – Problemverschiebung. Schließlich muss er ja arbeiten und Geld verdienen.

Sinnvoller ist es, das Beobachtete als Herausforderung zu betrachten, da der Scheiternde nicht an den anderen scheitert, sondern stets nur an sich selbst und solange ein wirksamer Teil von etwas ist, was ihm sicher nicht gefällt.

„Kinder verschwinden zu lassen, ist unser persönlicher Krieg, den wir gegen Gott führen. So verlieren die Menschen ihren Glauben und dann werden sie zu Dämonen…“ Prisoners, 2013

P.S. „Wie willst du das denn den anderen beibringen“, ist eine Frage, die mir in den letzten Jahren häufig begegnet ist. Heute weiß ich, dass es a) die falsche Frage ist und b) auf das in ihm wirksame Verdrängungskonzept des Dialogpartners hinweist.

Ich muss es niemandem „beibringen“. Ich stelle es lediglich ins Internet.

Musikalische Untermalung: