beunruhigendes
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Die wahrgenommene Welt

Lesezeit: ca. 8 Minuten

Erst hatte ich vor, einen längeren Beitrag schreiben, doch dann habe ich mich nur für einige spontane Gedanken zum darauf herumdenken entschieden.

Der Aussage zuzustimmen, dass die wahrgenommene Welt eine kollektive Projektion der mehrheitlich gleichgeschalteten „Iche“ ist, fällt sicher so manchem Betrachter schwer, der sich gewohnt über das Wahrgenommene nur aufzuregen und zu beklagen weiß.
Das Thema „Psychologie“ wird in der Regel heruntergespielt oder ganz ausgeblendet, was die Akteure sich selbst in einem geistigen Handlungsgefängnis verweilen lässt, solange an dieser Stelle nicht umgedacht wird.

Von einer „objektiven Anschauung“ ist in der Regel dann die Rede, wenn versucht wird, sich selbst aus der Mitverantwortung an den Geschehnissen herausrechnen zu wollen.
Dieses Verhalten findet seine Ursache im Beibehalten der eigenen Denk- und Verhaltensmuster, die im „Ich“ abgespeichert werden.
Jenes „Ich“,  was mit seiner Programmierung solange über den Mensch herrscht, solange der Mensch sich nicht „auf den Weg macht“, diese Muster zu  hinterfragen.

Das vorhandene System dient dazu, durch den Prozess der Infragestellung zu dem von ihm überlagerten System zu gelangen.

Es ist immer einfacher, im Außen und „woanders“ ein paar Schuldige finden und auflisten zu wollen, solange die Gewissheit besteht, dass der eigene Umdenkprozess dabei sicher außen Acht gelassen bleibt.

Kämpfen und Widerstand sind Verhaltensmuster, die auf ein „Ich“ zurückzuführen sind, was versucht, den natürlichen Entwicklungsprozess verhindern zu wollen.
Das „Ich“ nutzt das Konzept der Feinbildprojektion, um den Andersdenkenden oder das Fremde zu stigmatisieren und schafft auf diese Weise eine reale Bedrohung.
Das Feindbild, dient im Aktionsfall dazu die eigene Existenz des „Ichs“ zu bestätigen, verteidigen und erhalten zu wollen, indem es alles, was mit seiner eigen , möglichen Veränderung in Verbindung steht zu erobern, zu unterjochen oder zu vernichten versucht. Es erntet am Ende das, was es gesät hat.

Auch wenn es hart klingt: Ein Sklave, der sich wie einer verhält, wird auch wie einer behandelt – gleiches gilt für das Opfer.

Solange das Wesen der  Vernunft und des Gewissens nicht erkannt worden ist, brauchen und erfährt der Mensch Fremdbestimmung, ein oktroyiertes  Rechtssystem und fortgeführte Betreuung. Letztlich zeigt sich dadurch, dass er keine Freiheit will, sondern nur eine andere Form der Sicherheit (mit dem hübschen Etikett der Freiheit, der Souveränität, der Demokratie) und nur andere, sich zu Beginn wohlwollend gebende Betreuer. Eine jedoch kollektiv vergehende Vorstellung.

Meinungen repräsentieren den jeweiligen Bewusstseinszustand (einer Gesellschaft). Die herrschende Meinung, ist die Meinung der herrschenden… Masse.
Der gewohnt konditionierte Einzelne, wird auf Dauer die Meinung eienr Gruppe annehmen, um Anerkennung, Zugehörigkeit, Aufmerksamkeit, bedingte Liebe und Schutz zu erfahren.

Scheitern ist jener Moment, wenn man sich selbst aufgibt. Da gibt es keine anderen, die daran schuld sind. Jedoch ist es nie zu spät. Nur das eigene „Ich“ steht dem Menschen in seiner Entwicklung im Wege und lässt ihn das erfahren, woran er bei sich selbst zu arbeiten hat.

Es heißt: „Gehe zurück zur Quelle.“ Wenn man die Bibel rückwärts geht, ausgehend vom Gleichnis von Esau und Jakob, was unser System repräsentiert, so gelangt man zur Quelle der Verursachung der alten Ordnung zurück, wenn man bereit ist, notfalls alles dafür zu opfern, siehe Gleichnis von Abraham und Isaac.

Etwas pauschal als „Lüge“ zu bezeichnen sorgt dafür, dass der eigene Entwicklungsprozess ausgehebelt wird. Der Mensch funktioniert hier nach seinem „Ich“.

Wahrheit ist nicht jener Moment, wenn man das oder die anderen als „Lüge“ entarnt zu haben glaubt. Wahrheit ist das, was funktioniert. Erst an dieser Stelle beginnt der Mensch zu wachsen. Denn dann hat er eines zu tun, was er wohl vergessen zu haben glaubt: mit dem Denken zu beginnen.

Adam und Eva sind die Kernhandlungsmechanismen und Grundprinzipien des Lebens: bedingungsloses Geben und bedingungsloses Empfangen. Himmel (Geist) und Erde (Materie), als Spiegelbilder zum Lernen und Entwickeln in einer untrennbaren Wechselwirkung. Was Materie wirklich „ist“, scheint unbekannt. Letztlich geben wir ihr nur eine Form, um das vorübergehende Werk unserer Entwicklung festhalten zu wollen, sozusagen als materialisierte Erinnerung.

Sucht der Mensch nach einem „Teilchen“ was der Materie die Masse verleiht, um damit eine Welt ohne sein Zutun erklärbar machen zu wollen?

Eine Gesellschaft nach künstlichen Regeln (Recht und Gesetz) bemessen und regulieren zu wollen, hat nichts mit neuer Zeit zu tun. Es ist nur der Versuch, dass Mittelalter neu anpreisen zu wollen. Auf diese Weise wird der Mensch wieder nur von seinem eigenen, natürlichen Entwicklungsprozess abgehalten. Denn mit der Rechtsschaffung, Rechtssprechung und Rechtsdurchsetzung schafft sich der Mensch nur den Mechanismus der Fremdbestimmung.

Der Mensch schickt sich an, die künstliche Intelligenz schaffen zu wollen, die ihm am Ende doch nur der Spiegel für seine eigene, künstliche Intelligenz sein wird. Spätestens dann wird er wohl mal mit dem Umdenken beginnen.

Ich nutze das Wahrgenommene, um jeden Tag einen Schritt weiterzukommen, statt mich nur an den Unsäglichkeiten und Klagemauern auszuweinen.

Der Wandel wird sich in der Art entwickeln, dass die Mehrheit mehr Angst vorm Alten haben wird, als vor dem Neuen. Das liegt daran, dass der Umgang mit dem Signal „Angst“ mehrheitlich falsch gelernt wurde, weil die Äußerung „fremder Informationen“ früher bestraft wurde.
Angst ist jedoch nut ein Signal, dass zu einer gegebenen Situation lediglich Informationen fehlen.
Durch die gesellschaftlich vereinbarte Verdrängung von Informationen, die zur Veränderung des Liebgewonnenen führen, vervielfacht sich die Signalstärke, die dann so mancher nicht mehr zu ertragen weiß, je mehr er sie verdrängt.

Mit seinem unbetrachtetem „Ich“ schafft der Mensch solange das gleiche System, bis er darüber nachdenkt, wo die eigentliche Veränderung stattzufinden hat, die er im Außen fordert. Das sieht man ganz nett an der sich „wiederholenden“ Geschichte.

Noch klammert sich die Mehrheit an ihre gewohnten Denk- und Sichtweisen und um es deutlich auszudrücken: Das Leben macht sich darum keine Gedanken. Denn es war der Mensch selbst, der sich einst von ihm abwandte.

Zum Denken braucht es weder eine Verfassung, noch irgendwelcher Gesetze und von oben auferlegter Verordnungen. Denn es sind lediglich illusorische Beschäftigungswerke, um sich vor dem Wandel und vor anderen (Bösen) schützen zu wollen.

Eines ist sicher: In diesem Wandel gibt es weder Nationalitäten, Religionen noch Ideologien, sondern nur Menschen.

„There’s a man goin’ round takin’ names.“ Johnny Cash

P.S. Solange Widerstand bei etwas entsteht, ist es nicht der richtige Weg. Denn es zeigt nur, wie es nicht funktioniert.