Die drei Kernsysteme – An alle „Seeleute“ und sich als „Schiffbauer“ sehende

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„Die Gesellschaft gewährleistet durch arbeitsteilige Wertschöpfung (Ökonomie) ihre Lebensgrundlagen, bei (normalerweise) sinnvollem(ökologischen) Umgang mit den natürlichen Ressourcen (Natur).“

Auf diese Weise entwickelte sich die Gesellschaft über die Jahrtausende von Jägern und Sammlern zur heutigen Zivilisation auf unserer Erde – ein ständiger Prozess.

Jeder, gleich was er heute macht, hat sich diesem Grundprinzip ins geheim verschrieben und Grund, warum es keine 99% Lösung gibt, die allzu oft gern von wilden Gruppen propagiert wird. Wer an dieser Stelle versucht zu trennen, erhält das „alte“ System am Laufen, dem er sich gleichzeitig zu entziehen versucht. Denn lebt das System von der Trennung – durch Verschiebung der Verantwortung.

Heraus kommt dabei stets die Hierarchie, welche wir in allen heutigen Systemen wiederfinden oder glauben zu erkennen (Ein Hinweis, mal darüber nachzudenken, wieso die Mehrheit sich ihrer Verantwortung nicht immer bewusst ist).

Aus der Verschiebung ergibt sich auch das kollektive sklavische Verhalten, welches wir mit „Im Auftrag“, Auf Anordnung“, „In Vertretung“ und „Ich bin dafür nicht zuständig.“ und „Die anderen sind Schuld.“ zur Genüge kennen. *Augen rollender Smiley*

Getragen wird das ganze Drama durch offensichtliches oder verdecktes Karrierestreben, Macht- und Grabenkämpfe, um die eigenen Besitzstände sichern zu wollen.

Da ist es nicht verwunderlich, warum da auf Dauer keiner mehr mitmachen will, jedoch um seine Lebensgrundlagen zu gewährleisten, in den saueren Apfel beißen muss. Dies immer mehr damit quittierend mit Burn-Out und Depressionen und sonst zivilisatorischen Signalen. Dies sind alles sicht- und spürbare Signale aus der Organisation an sich. Dies am Rande bemerkend.

Ursache dieses Szenarios findet sich in der mehrheitlichen, über die Jahrhundert erfolgten Konditionierung, die Welt bestehe lediglich aus Dingen und Teilen, statt dem Verständnis einer Welt der Zusammenhänge und Wechselwirkungen, Kausalität usw.

Gerade dieses Verständnis, um damit wirksame Organisationsstrukturen auch in der Praxis gestalten zu können (was eine Grundausbildung im Maschinenbau, Betriebswirtschaft und umfängliche Refa-Kenntisse erfordert) – im Kern nach dem Aufgaben- und funktionsorientierten Prinzip (inkl. Verantwortung und Befugnisse), sorgt ebenfalls dafür, dass sich verkrustete Organisation langsam wieder in fließende Strukturen umwandeln (im Ausschnitt dargestellt). Hierarchie und Machtstrukturen lösen sich schrittweise auf.

Weiter darauf eingehen zu wollen, macht keinen Sinn, weil jede Organisationsstruktur in sich individuell zu betrachten ist, um den Traum von „Standardlösungen“ ein für alle mal begraben zu wollen.

Nach einer schrittweise erfolgten Neuorientierung, die im Übrigen durch aktive Einbindung von Geschäftsleitung, Betriebsrat und den jeweiligen Prozess involvierten Mitarbeitern getragen ist, findet sich das Unternehmen nach einer Weile ohne Hierarchie wieder, mehrheitlich sind die Mitarbeiter an den wertschöpfenden Prozesses direkt durch entsprechende Aufgaben und Funktionen involviert und die Geschäftsleitung findet sich in einer entspannenden, das Unternehmen repräsentierenden Aufgabe wieder, da nahezu alles selbstregelnd organisiert ist. Bestehende Engpässe aufgelöst. Prozess nachgelagerte Symptome somit beseitigt.

Im Kern werden Prozess-, Informations-, Kommunikations-, Aufgaben- und Funktionsebenen wirksam miteinander verwoben, was bei jedem Unternehmen stets individuell zu betrachten ist.

Denn letztlich geht es darum, dass das Schiff (Ökonomie), mit dem die Seeleute (Gesellschaft)  zur See (Natur) fahren, auch funktionstüchtig (suffizient) ist.

Wenn wir uns unter dieser Überschrift wiederfinden, ist es ein Leichtes, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, die entsprechenden Schiffbauer auf die Prinzipien ganzheitlich/systemischer, auf Praxis basierende Grundlagen zu schulen, Unternehmen dafür zu gewinnen und den Wandel von der Hierarchie zur systemischen Organisation zu vollziehen. Semco in Brasilien macht es vor, wie ein Unternehmen auf diese Weise funktioniert.

Und wer möchte nicht, dass das leidige „Gegeneinander“ einem „Gemeinsam an etwas wirken“ weicht?