Orientierung & Richtung, Teil 1
(v1.0) Einmal mehr handelt es sich in diesem Beitrag um die „menschliche Natur“ und dem sich daraus ergebenden System der alten Ordnung.
Hinweisend: Die menschliche Natur ist nicht die Natur, so dass im Kern auch kein Anlass besteht, sich auf dem individuell-gesellschaftlich gewohnten Zustand auszuruhen und auf positive Veränderungen hoffend „nur“ abzuwarten braucht, um das eigene „ja so handeln zu müssen“ weiter zu rechtfertigen.
Gerade in diesen Tagen kann man anhand der Preiserhöhungen sehen, wie sich wieder gegenseitig die „Butter vom Brot genommen“ wird; dies mit der Begründung: „Ja, aber ich muss doch auch leben.“
Im Rahmen gewohnter Fremdbestimmung der Gesellschaft, die sich nur allzu gern darauf einlässt, weil sie dafür belohnt wird oder zumindest hofft, dafür belohnt zu werden, scheint es für sie nur diesen Weg zu geben, sich weiterhin entschlossen „auf der Nase herumtanzen“ zu lassen, denn wie sagt sie so gerne: Sie könne ja nicht anders.
„Es ist leicht, Leute zu belügen, die sich schon selbst belügen.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far From Home, 2019
Wer meint nicht zu können, wird irgendwann „können „üssen“.
Der dabei empfundene Zwang rührt aus dem Widerstand seiner eigenen Denk- und Verhaltensmuster, für die andere verantwortlich zu machen meint und sich auf diese Weise selbst entmachtet, bis er am Ende – ob er es überlebt oder auch nicht – erkennt, welche Rolle er die ganze Zeit eingenommen hat, nämlich die des Opfers, als Sklave seiner eigenen Denk- und Verhaltensmuster und damit verbundener Konventionen und Wertvorstellungen.
Wer also meint, lieber in den Widerstand gehen zu wollen, ist Widerstand nur ein für das System typisches Verhaltensmuster und nur eines von weiteren Verdrängungskonzepten.
So wie die Illusion herrscht, gemeinsam sei man stark… wenn man zumindest auf die Straße geht, um kollektiv zu klagen, herrscht ebenfalls die Illusion, dass es genüge, nur gegen etwas zu sein und damit habe sich der Fall auch schon erledigt.
Was die Angelegenheit an sich betrifft, geschieht das ganze Szenario eben wegen der „menschlichen Natur“, nämlich die der gewohnt und als „normal“ tolerierten Denk- und Verhaltensmuster, hervorgegangen aus gewohnter Erziehung in den Familien zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung – letztlich das Tolerieren der gewohnten Rolle des sich gehorsam und artig unterwerfenden Sklaven (neudeutsch: Arbeiter, Angestellter, „Personal“ usw.) und daraus hervorgegangener (unbewusster, freiwilliger) Unterwerfung gegenüber den eigenen Denk- und Verhaltensmustern und den sich im außen spiegelnden „Vorgesetzten“.
„Wer sich wie ein Sklave benimmt, darf sich nicht wundern, wenn er wie einer behandelt wird.“
Wenn der Ausdruck „freiheitlich-demokratischer Grundordnung“ fällt, handelt es sich lediglich um die gewohnte Beziehung zwischen Auserkorenen und „ihren“ Untergebenen und damit verbundener Aufrechterhaltung eben dieses Beziehungsmusters.
Föderalismus ist im Grunde also nichts anders, als die Erhaltung eben jener Machtstruktur durch wohlwollend vergebene Privilegien.
Wer also noch immer meint, er könne nichts tun, wäre es nicht einmal damit getan, „die anderen“ an einer Laterne aufzuknüpfen, was sichtlich nicht nur der falsche Weg wäre, sondern es würde das gewohnte System so nur weitergeführt werden – noch nutzt es, irgendwelche anderen als Boxsack herhalten zu lassen.
Sklavisch: „Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg!“ „Wie? Sie haben auch nichts gelernt.“
Technologisch: Die ehemaligen „Ausländer“: „Die Roboter nehmen uns die Arbeit weg!“
Aus der Nummer gelebt-anerzogener Alternativlosigkeit zu gelangen, ist dies nur ein schmaler Grad und nicht einfach ein weites Tor, wo jeder über die Mittagspause eben schnell mal „mitgeht“ oder „mitgenommen“ wird.
Das wiederum zeigt, dass viele – selbst entschlossen – den schmerzvollen Weg, auf Grund ihrer Denk- und Verhaltensmuster, zu gehen beabsichtigen – verbunden mit Verlusten, für die sie anderen nur allzu gern die Schuld zu geben bereit sind.
Es geht um das System, nicht um die Verdrängung der als ungerecht erachteten Polit-Darsteller, um sie alsdann durch „gerechte (Anmerkung: im Sinne von „wohlwollend“) Vorgesetzte“ ersetzen zu wollen, was nur einmal mehr die gewohnte Unwissenheit über das System zum Vorschein bringen würde. Doch gerade darin liegt die Aufgabe, was nichts mit der gewohnten Betrachtung, Beurteilung und Auflistung seiner Symptome und der vermeintlichen Schuldigen zu tun hat.
So mancher beurteilt all diese Gedanken in der Weise, dass ich ja nur ein Einzelner sei, um so seine, der Mehrheit angepassten Haltung, weiter rechtfertigen zu wollen.
Das darf auch sein, denn einmal mehr nutzt es mir, zu weiterer Klarheit über das System zu gelangen. Denn es ist ein für die Entwicklung notwendiger Irrglaube, nur weil eine Mehrheit „herrscht“, dass deswegen etwas „richtiger“ sei.
Denn man benötigt untrennbar beides, sowohl die Täuschung wie auch ihr invertiertes Gegenstück, um wieder Teil des Lebensprozesses zu werden.
In diesem stattfindenden Prozess offenbart sich eine Großzahl von Aufklärern gleichfalls als „einseitige“ Teilnehmer im Systems der alten Ordnung, was sich durch gewohnte Betrachtung und Beurteilung von Symptomen des Systems äußert sowie der irrigen Vorstellung, man müsse die „Schuldigen“ nur lange genug ihre Unsäglichkeiten vorhalten oder sich nur genug mit „weiträumigen“ und/oder „weitzeitlichen“ Themen auseinandersetzen. Das erhöht nur den Druck auf alle so gestrickten Akteure.
„Gemeinsam sind wir stark!“ „Wer ist denn „wir“?
Da es weder „woanders“ noch erst mal „bei anderen“ oder in „weiter Zukunft“ stattzufinden hat, was sicht- und spürbare Veränderung anbelangt, will ich dies an einem Beispiel bringen.
Der Disput in der Konstellation gemeinsamen Gegeneinanders jener in der Rolle der „Holocaust-Leugner“ und der „Holocaust-Verfechter“ verliert – lösungsorientiert – an Bedeutung, wenn verstanden wird, dass Realität bereits im Kopf und nicht nur sicht- und spürbar in der „Materie“ stattfindet, was nicht nur die übliche Beweisführung und Suche nach Schuldigen überflüssig macht, sondern – und darum geht es im Wesentlichen – um die Frage, was die Ursache für derartige Unsäglichkeiten ist, wie sie in der Geschichte reichlich dokumentiert wurden.
Ob die Geschichte nun ganz oder teilweise Wahr oder unwahr sein mag, spielt dabei keine Rolle, weil es lediglich um die aufgetretenen Phänomene geht (Krieg, Eroberung, Unterwerfung, Vernichtung usw.) und nicht um Details von Details – was nur das Wühlen innerhalb eines Fraktals wäre.
„Treffen sich zwei Wissenschaftler in der Kantine, sagt der eine: „Ja! Wir haben endlich das kleinste Teilchen gefunden!“ Kommt der Koch aus der Küche und fragt: Und aus was besteht das?“
Die Natur des Menschen begegnet ihm also in seiner Art der Fragestellung. Letztlich ist das auch gut so, denn sonst müsste man sich mit dem Üblichen ja zufrieden geben. Und wo bliebe dann die Herausforderung?