Politik mit Gestalten
(v1.1) Irgendwann zwischendurch, heimlich, still und leise taucht er wieder auf… der sehnlichst herbeigewünschte Volksentscheid. Vor allem dann, wenn die Politik Sachen veranstaltet, die „ihrer“ Bevölkerung gar nicht so gefällt.
Das hat man dann davon, wenn hier und da weiter auf „gerechte Volksbetreuung/-vertretung“ gehofft wird, um insgeheim so weiterzumachen, wie bisher – obwohl die Rechtsgrundlage dazu unheilbar nicht mehr geltend ist, nämlich das Bundeswahlgesetz – und das nachträglich auch noch rückwirkend seit 1956. (Anmerkung: Ich weiß nicht, wie oft ich das bereits geschrieben habe.)
Da sich in der „Breiten Masse“ jedoch wenig bis gar nicht mit dem Recht auseinandergesetzt wird, darf sich die Bevölkerung nicht wundern, wenn sie sich weiter „an der Nase herumführen“ lässt.
Letztlich scheint es gut, sich jemanden zu wählen, der einem stets „die Kohlen aus dem Feuer holen“ soll. Zudem hat es den Vorteil, dass man ihm, wenn es zufällig Mal nicht geklappt hat, die Schuld dafür geben oder sich zumindest dauerhaft auskotzen kann, wenn man mit der eigenen Lebenssituation nicht zufrieden ist. Zumindest besteht die Möglichkeit, das nächste Mal einen anderen zum „Betreuer“ zu wählen – in der Hoffnung auf sein Wohlwollen.
„Schließlich haben wir eine Demokratie! Da bestimmt immer noch die Mehrheit!“ „Ach so… Eine Mehrheit wählt sich wenige, die dann darüber bestimmen, was für die Mehrheit „gut und richtig“ sein soll…“
Im Grunde genommen kann man hier sehen, wie auswendig Gelerntes wirkt: Demokratieverständnis im Fokus anerzogener Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung.
„Wir haben gewonnen. Die Menschen interessieren sich nicht mehr für ihre Bürgerrechte, nur noch für ihren Lebensstandard. Die moderne Welt hat Ideen, wie die Freiheit, hinter sich gelassen. Es genügt ihnen zu gehorchen.“
„Die Gefahr bleibt bestehen, solange der freie Wille existiert. Jahrhunderte lang haben wir versucht durch Religion, Politik und heute durch Konsumdenken Widerspruch auszulöschen. Hat nicht auch die Wissenschaft eine Chance verdient?“ Dialog aus dem Film „Assassin’s Creed“, 2016
Das das ganze Tamtam auf der Straße nicht wirklich was bringt, will kaum einer wissen, wenn er fest davon überzeugt ist, dass kollektives Jammern zu etwas führen würde.
Einmal mehr offenbart sich, dass der eingangs erwähnte Volksentscheid für Untergebene nicht geeignet, was wiederum ein Hinweis auf die eigentliche Aufgabe ist. Was diese ist? Drei Mal dürfen Sie raten!
Ist es nicht etwas umständlich, sich erst ein paar „Vortänzer“ zu wählen, die den gesellschaftlichen „Karren aus dem Dreck ziehen“ sollen, um anschließend wieder als „Volk“ mitzureden? Wer seine Stimme (auch noch freiwillig) abgibt, der hat einfach nichts mehr zu sagen. So einfach ist das.
Und nachher hinter einem Spitznamen versteckt in den Kommentaren „den Breiten zu mimen“, das kann jeder.
Alles in allem, kann man wirklich nur noch mit den Augen rollen. So ist es halt, das Rollenspiel, was als Tragikomödie daherkommt.
Wissen Sie übrigens, was alle Demonstrationen gemeinsam haben? Man geht gemeinsam auf die Straße NACHDEM das Kind „in den Brunnen gefallen“ ist.
Dazu bedarf es noch zu wissen, dass es sich gewohnt auch nur um Symptome handelt, mit denen sich mitunter eifrig auseinandergesetzt wird, während die Ursachen weiter unbetrachtet bleiben.
Letztlich ist es nicht damit getan, mit dem Finger auf irgendwelche „Schuldigen“ zu zeigen. Auf diese Weise entpuppen sich lediglich die Teilnehmer des Systems.
Nachtrag: Es bedarf zunächst des Verständnisses darüber, was das System ist.