clownsfresse
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Der Vorteil des Internets

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Noch neulich sagte einer von Sonnenstaatland, „dass meine Sachen nicht so spannend wären.“ An dieser Stelle bin ich froh, dass es das Internet gibt. „Das ist besser als mit „komischen Koffern“ herumzulaufen und ‚Meinungsregulierer’ zu verteilen“, was ich ihm sagte. Das haben die scheinbar nicht verstanden.

„Junge, Junge!“

An dieser Stelle ist auch noch mein Gesicht im Netz und jeder weiß, wie ich aussehe. Das ist etwas anderes, als mit einer Maske, oder mit einem Nickname in der Gegend herumzulaufen und sich dahinter zu verstecken oder seinen anonymen Privatkrieg zu führen, wie so mancher, den ich kennengelernt habe.

„Huch!“

Mutig Öffentlichkeit schaffen, statt hinter dem Ofen auf seine Häscher warten. Deshalb marschiert man bei der Polizei ein und macht bei guter Laune eine Rechtsaufklärung.

Das Internet ist ein hervorragendes Werkzeug, lautlos und doch wirksam, wenn man sich vom Wunschtraum sofortiger Änderung bei gleichzeitiger Beibehaltung des eigenen Komfortsofas verabschiedet.

Viele, die ich kennen gelernt habe, bleiben mit ihren Problemen hinter verschlossener Tür, weil sie scheinbar Angst davor haben, an Ansehen zu. Jedoch dann Panik haben und der Haussegen schief hängt, weil mal wieder Gelbe Post eingetrudelt ist.

Mir sind auch zu wenige Gesichter im Netz, die sich offen zu den Dingen bekennen – vor allem dann, wenn sie namentlich bereits auf „Sonnenstaatland“ zu finden sind.

Deutscher Wandel findet sichtlich nicht hinter dem Ofen statt, sondern im hellen Tageslicht, bepackt mit jeglichen Formen der Stigmatisierungen, Ausgrenzungen, Verachtungen und Verfolgungen.

Das Zauberwort heißt „Öffentlichkeit“ schaffen.

Worauf mag man noch warten? Bis das konditionierte Misstrauen von selbst weggeht oder die schokobraunen Reichplätzchen zu Ende gehen?

Ich habe von einem Fall gehört, wo sich vier Polizisten als Briefträger verkleidet haben, einer davon durch ein Fenster eingestiegen ist, damit sie einen Mann für etwas über 50 Euro OWi in seiner Wohnung verhaften konnten. Wie schräg ist das denn?

„Als sie die Kommunisten geholt haben,
hab ich nichts gesagt. Ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten geholt haben,

hab ich nichts gesagt. Ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Juden geholt haben,

hab ich nichts gesagt. Ich war ja kein Jude.
Als sie mich geholt haben, war niemand mehr da,
der hätte etwas sagen können.“
Martin Niemöller

 Denkt mal darüber nach.