wesentliches
wesentliches

Ein beachtliches Werkzeug

Lesezeit: ca. 7 Minuten

So mancher der letzten Beiträge beschäftigte sich mit dem Thema „Entwicklung“ und warum die reine, beibehaltene und fortwährende Aufzählung von Unsäglichkeiten (des Systems) und mögliche „Schuldige und verantwortliche Verursacher“ mit der Absicht der Vergeltung auf Dauer zu keinem wirklich befriedigenden Ergebnis führen wird.
Das gilt ebenfalls für die vielen Klage- und Beschwerdeliedchen, so mancher frustrierten Akteure.

Denn das Problem, was dies erzeugt, findet sich in jenen selbst. „Die anderen“ sind lediglich nur der Hinweis auf diesen Sachumstand hinzuweisen.

Und Warum? Es geht um jedermanns Entwicklung und das berühmte „gegeneinander“ führt nur zu den üblichen Beschäftigungsfeldern. Das gilt auch für das fortwährende Schmieden von „Rechtswaffen“.

„Leben Sie schon oder sind Sie noch beschäftigt?“

„Ich habe keine Zeit. Ich bin zu sehr beschäftigt.“

„Das statistische Bundesamt bestätigt in Folge die gestiegene Zahl der Beschäftigten. Das lässt sich auf die abgeschlossenen Beschäftigungsverträge im Bereich der Teilzeitbeschäftigungen zurückzuführen. Ein weiterer Erfolg für die Re-Gierung.“

Seminare können auch Orte der Beschäftigung sein, wenn sich die Teilnehmer und Veranstalter nicht über das System selbst Gedanken machen, sondern nur über die vergammelten „Innereien“ und wie man sich gegen diese zur Wehr setzen kann. Man sieht, der Krieg ist in jenen selbst.

„Wir haben die anderen bis aufs Blut gereizt. Dann haben sie uns angegriffen. Wir mussten uns verteidigen und haben sie dann getötet.“

Worum geht es im Kern?
Das beobachtete Phänomen lässt sich am besten an den beiden Zitaten von Blaise Pascal darlegen, die eindeutig auf eine andere Nummer hinweisen (vorausgesetzt, man deutet die Hinweise im Sinne der eigenen Entwicklung und nicht im Sinne gewohnter, meist fortgeführter Informationsanreicherung).

In so manchem Dialog ergibt sich durch diese Zitate für den einen oder anderen kurzfristig eine neue Sichtweise. Trifft man sich zum späteren Zeitpunkt, bewegen sie sich für gewöhnlich wieder in den alten Denk- und Verhaltensmustern mit üblichem Gezeter und Gejorre.

Das war und ist stets sehr auffällig. Ich musste darüber nachdenken und ziehe da die Erfahrungen aus dem eigenen Entwicklungsprozess heran.

„1.0 Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Tractatus Logico-Philosophicus, Ludwig Wittgenstein

Solange wie ich mich daran erinnern kann, war und ist mein Thema meine eigene Entwicklung und wenn ich mich selbst betrachte war es mir immer eine Freude Erkenntnisse zu erlangen.
Das lag auch daran, dass stets jemand zu mir sagte: „Das bekommst du sowieso nicht hin“, „Das braucht kein Mensch“, „Das haben wir noch nie so gemacht“ oder: „Sie können ja schon viel, doch das können Sie ja nicht.“

Wie der Einzelne auf derartige Aussagen möglicherweise reagieren, mag jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir bewirkten sie das direkte Gegenteil.

„Geht nicht, gibt’s nicht. Das hat es schon gegeben, als es noch kein Zimt gab.“ Josef H., Betriebsschlosser und Arbeitskollege

Das fing bei mir bereits mit vier Jahren im Kindergarten an. Was mich dahin brachte, war ein wesentliches Element: die Entscheidungen und der Willen ihrer Beibehaltung.

Das Gegenteil davon ist genau jenes Phänomen, was mir begegnet, ich beobachte, darüber nachdenke und hier niederschreibe.

Auffällig sind die Entscheidungen, die so mancher im Dialog trifft, sich zum späteren Zeitpunkt jedoch nicht daran hält – schlichtweg vergessen hat, weil es nicht verinnerlicht wurde und nur solange im Bewusstsein war, solange der Dialog stattfand. Je mehr man für sich nachdenkt, lösen sich die konditionierten Entwicklungsbarrieren auf und man erlangt so eine andere Lerngeschwindigkeit. Und je klarer man wird, desto mehr zeitlicher Freiraum entsteht, was wiederum für Erholungsphasen sorgt.

Mir scheint, dass der Willen dazu da ist, diese Entscheidungen in einem selbst zu manifestieren. So wird mir gerade auch die Funktion meines Blogs noch klarer: die Dokumentation eines transparenten Entwicklungsprozesses und nicht nur ein Schaufenster für: „Guck’ mal, wie scheiße die Welt ist und leider so ist, wie sie ist“.

„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ „Jenseits von Gut und Böse“, Friedrich Nietzsche

Die bewusste Entscheidung zur eigenen Entwicklung, unter Beibehaltung der damit verbundenen, getroffenen Entscheidungen (was auch dazu führt, dass sich grober Unfug durch Erkennen von selbst reduziert), was sich insgesamt mit Disziplin beschreiben lässt führt dazu, dass man sich entwickelt.

„Disziplin ist der Willen, sich selbst in einem angemessene und anzustrebende Form bringen zu wollen. Wie wäre es mal mit dem Inneren?“

Die üblichen Außentraktate dienen vordringlich dazu, sich wieder auf dieses Wesentliche zurück zu besinnen. Denn eine Neue Welt(Anschauung) wird es auf Basis der Infragestellung der Alten Welt geben.

„Die alte Ordnung, die dazu diente, wie es NICHT funktioniert.“ Erkenntnis vom Baum der Erkenntnis

„Ich hatte das alles längst vergessen.“ „Und ich bin hier, um dich daran zu erinnern.“ Dialog Liebender

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi

P.S. Tja. Mahatma Gandhi. Mahatma Gaudi. An ihrem Tun wird man sie stets erkennen, zu was sie stehen.

Nachtrag: „Das ist ja alles schöne Philosophie. Doch wir müssen kämpfen und sie zur Verantwortung zwingen und Gerechtigkeit einfordern.“ „Diese Aussage basiert auf gewohnter Verdrängung – einem wesentlichen Eckpfeiler der alten Weltordnung.“

Musikalische Untermalung: