Gelerntes Denken bestimmt die Wahrnehmung wie auch die Strukturen, in den wir gemeinsam leben

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Kommentar zum Artikel „Thank God it’s Friday“, Handelsblatt vom 20./21./22.04. 2012

Der Sachverhalt bestehender „Komplexitätsignoranz“ liegt in der Tatsache, dass der Umgang mit Komplexität falsch – besser, gar nicht gelernt wurde. Ursächlich abgeleitet von unserem aktuellen „Weltbild“, man habe es nur mit einzelnen Dingen, Teilen und scheinbar unabhängig voneinander existierenden Problemen zu tun.
Dies einhergehend mit einem kollektiv gelernten Verhaltensmuster, Probleme dort lösen zu wollen, wo sie für alle sicht- und spürbar auftreten; woraus sich ebenfalls nur ein auf Kurzfristigkeit orientiertes Denk- und Handlungsmuster ableiten lässt, wie auch eine stetig zunehmende Komplexität, wobei wir wieder beim Anfang wären.

Betroffene Teilnehmer bewegen sich kollektiv in einem „Todesstrudel“ der Schuldzuweisung und stetig zunehmender Entzweiung und Spannungen.
Alleine dies verschlingt in jedem Jahr ca. 363 Mrd. Euro wertvoller Produktivitätszeit (Quelle bekannt) und erzeugt nebenbei ca. 8 Mrd. Euro Ausgaben zur Behandlung von Burnout.

Verständnis für das eigene Handeln innerhalb des größeren Ganzen kann unter diesen Umständen gar nicht entstehen.

Was mehrheitlich fehlt, ist das praxis-orientierte Verständnis für dynamische Zusammenhänge und wechselseitige Abhängigkeiten in den Organisationstrukturen, wie auch die Fähigkeit zur Gestaltung lautlos fließender Prozessmuster.

Es ist notwendig, dass sich Unternehmenslenker mit den an Praxis orientierten Möglichkeiten neuer Organisationsmuster und Denk- und vor allem Handlungsweisen beschäftigen, um die Unternehmen den rasch sich verändernden globalen Markt- und Wettbewerbsmustern anpassen zu können. Konventionell-traditionelle Lösungsmuster stoßen hier an ihre Grenzen.

Die Gestaltung ökonomischer Systemstrukuren beinhaltet hierbei die synergetisch-wirksame Vernetzung der Informations-, Kommunikations- Funktions- und Prozessstrukturen zu einem sinnvoll-wirksamen Ganzen lautlos fließender Prozesse.

„Damit Seeleute und ihre Kapitäne „zur See fahren“ können, bedarf es dazu geeigneter und erfahrener Schiffsbauer und Schiffe.“

„Ein am Herz erkrankter Patient, kann eine OP auch dann nicht an sich selbst durchführen, gleich wie sehr man ihm erzählt, wie leicht es sein soll, es selbst tun zu können.“