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Gewollte Projektionen und natürliche Eingebungen

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Ich habe mich gerade gefragt, ob sich jemand Gedanken über den Unterschied zwischen spontan auftauchenden Impulsen, Ideen, Gedanken und Bildern und durch eigenen Willen projizierte Bilder, also Vorstellungen gemacht hat.

Ich habe das mal bei mir beobachtet. Mache ich mir mit dem Verstand irgendwelche Bilder über Lösungen oder jegliche andere Arten von Darstellungen, Landschaften, Häuser und was es noch so alles gibt, kann ich mich selbst damit in einen entsprechenden emotionalen Zustand versetzten. Signifikant fällt mir dabei der Energieaufwand für die Projektion auf, der sich dabei in mir entwickelt. Es fühlt sich schon unnatürlich an – im Vergleich zur Eingebung.

„Ich will… verdammt noch mal.“

Eine Projektion ist eine Vorstellung (von innen projizierte Bilder auf eine Art halbtransparente geistige Wahrnehmungsleinwand), die durch ein Wollen entstanden ist.
Wollen ist dabei ein Prozess, etwas zu bekommen (zu kriegen, zu erreichen), was einem auf natürliche Weise (noch) nicht zusteht, weil es nicht von ganz allein kommt.

Eingebungen, z.B. Impulse, Ideen, Gedanken oder Bilder kommen jedoch von ganz alleine, zum rechten Zeitpunkt, sind leicht von Natur und bringen nicht selten übermäßig viel Energie mit und erzeugen echtes Engagement, fließendes Tun und Leichtigkeit.
Vorstellungen hingegen erzeugen nicht selten nur Euphorien, die alle wie einen Virus einvernahmt und für Eingebungen blind macht. Letztlich verpuffen diese Euphorien. In der Regel folgt irgendwann die Ent-Täuschung.

Vorstellungen, stellt man sich, wie das Wort schon sagt, vor. Eigentlich müssten sie Davorstellungen heißen. Das ist das eigentlich Kopfkino. Der Verstand ist dabei der Projektor, der sich auf vorhandenes Wissen stützt.

Worauf ich bei der ganzen Sache hinaus will, ist es sinnhaft, die entsprechende Sensibilität zu entwickeln, um zwischen einer Vorstellung (die bereits die Selbsttäuschung ist) und einer Eingebung zu unterscheiden. Es bedarf also einer inneren Ruhe und Ausgeglichenheit.

Auf diese Weise entwickelt sich so manches Vorhaben intuitiv leichter und lockerer beim Tun. Man erkennt auch schnell, was nicht notwendig ist oder nicht so wichtig, wie es scheint.

Ich schreibe dies, weil ich in den letzten Jahren reichlich Menschen traf, die mit einer Vorstellung unterwegs sind und manchmal mit aller Gewalt, Druck und Personenaufkommen etwas durchsetzen wollen und nicht selten Aggressionen mit im Spiel sind. Das nennt man dann Schule des Lebens und man lernt, wie es nicht funktioniert.