blumiges
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Aus dem Film „Psalm 21“

Lesezeit: ca. 4 Minuten

Gestern sah ich den schwedischen Film „Psalm 21“ aus dem Jahre 2009. Am Ende der Films gelingt dem Pfarrer eine erstaunliche Predigt vor der Gemeinde:

„Das Thema der heutigen Predigt mag vielleicht etwas unkonventionell sein, aber die vergangene Woche… die vergangene Woche war etwas eigenartig für mich. Aber mein Schlaf ist viel besser geworden. Ehrlich gesagt schlafe ich so gut, wie schon lange nicht mehr.  Denn, ich habe… ich habe andere Träume – bessere Träume. Ich träume von einer gänzlich anderen Welt, in der es keine Schuld gibt und keine Schande.

Also: Richtet nicht, auf das nicht ihr gerichtet werdet! Das waren die Worte eines Zimmermannssohns aus Nazareth.

Aber was tun all die Religionen? Was predigen all die Kirchen? So wie ich das sehe, existiert die Religion nur aus einem einzigen Grund, um die Menschen schamlos zu unterdrücken, um sie in willenloser Knechtschaft zu halten und um die Unterschicht zum Gehorsam zu zwingen –  auf das sie es nicht wagt, die Privilegien der Elite anzufechten – die ihr seid, jeder einzelne von euch, der hier sitzt. Euch wurde nie Sünde und Schande gepredigt.

Ihr, die Elite, wart stets in dieser Kirche und nie in irgendeiner Landkirche. Ihr musstet euch nie Predigten über Feuer und Schwefel anhören.“

Mann: „Was redet der da?“

„Als Viktor Rydberg zu seiner Zeit die Verbannung des Konzeptes der Hölle verlangte, antwortete ihm Erzbischof Sundberg: Sicher… aber wir werden auf alle Zeiten eine Hölle für die Bauern brauchen. Genau das waren seine Worte. Wir werden auf alle Zeit eine Bauernhölle brauchen.

Stets waren es die Mächtigen, die definierten, was Moral bedeutet und das alles Wesentliche in Gottes Namen…in Gottes Namen, aber… es kann kein Monopol geben, wenn es um Gott geht.

[…zunehmender Tumult in der Kirche…]

Letzte Woche habe ich gesagt, dass die Hölle nicht existiert, aber das war falsch. Ich habe mich geirrt. Denn ich sage Euch, die Hölle gibt es tatsächlich…oh, ja…oh, ja… Sie existiert tatsächlich und zwar durch die Religionen. Früher gab es keine Hölle, aber dann kamen die Religionen. Und die Religion haben die Hölle erfunden.“

[…die Situation eskaliert…]

Mann: „Kommen Sie zur Vernunft!“

„Richtet nicht, auf dass nicht ihr gerichtet werdet.“ Das sind die Worte, die Jesus Christus gesprochen hat und dennoch tut die Kriche seit 1.700 Jahren nichts anderes. 1.700 Jahre.“

Frau: „Verschwinden sie raus aus unserem Tempel!“

„Nichts als Folter, Hinrichtungen und Kreuzzüge, Blut, Feuer, Gewalt und Übertretungen. Im ersten Brief des Johannes steht: Wer nicht brüderlich liebt, der wandelt im Tal des Todes. Das ist das Gesetz, das ist die Antwort. DAS IST DIE ANTWORT.“

Mann: „Sei still! Sei still!“

„NEIN! Denn schweigen dient nur den Mächtigen. Die einzige Verteidigung gegen das Schweigen ist zu reden.“

Mann: „SEI STILL! SEI STILL!“

„Allein die Wahrheit wird euch frei machen. Wahrheit und Liebe. Eine grenzenlosen und bedingungslose Liebe. Das ist der einzige Gott der den gesunden Menschenverstand (unverständlich)… der übrig bleibt.“

Frau: „Holt ihn runter da.“

„…es klingt nach einem wunderbaren Gott – einem Gott, der ich selber gerne wäre.“

Pfarrer wird von der Kanzel heruntergezerrt. Auszug aus der Kirche…

Frau: „Verschwinden Sie! Raus aus Gottes Tempel.“