Neues aus der Verschwörungsszene

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(v1.40) Eine liebe Bekannte hat mir heute den Link zum Beitrag „Ein Treffpunkt für die Verschwörungsszene“ auf der Webseite der Tagesschau per E-Mail zukommen lassen, den ich recht amüsiert verschlungen habe. Und? Es werden sogar Akteure beim Namen benannt.

Wenn von „rechtsesoterischen Verschwörungsideologien“ gesprochen wird, klingt das einmal mehr wie „essigsauere Tonerde“.

Um es gleich zu sagen: Jene, die darüber berichten, mögen sich inhaltlich von den anderen unterscheiden, jedoch nicht vom Prinzip her. Warum?

Beide zeigen mit dem Finger auf einen ersonnenen Gegner, um so ihre eigene Existenz in gewohnter Weise aufrecht zu erhalten – besser: rechtfertigen zu wollen.
Wer sich anschließt, hat sich zwangsläufig für eine der beiden Seiten zu entscheiden – gewohnte Wahl in gewohnten Köpfen, die Welt aus „entweder…oder“.

„Meine Freunde, es steht eine Revolution bevor. Wenn die Menschheit entdeckt, wer wir sind, wozu wir in der Lage sind, dann müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Versklavung oder Machtergreifung. Die Entscheidung liegt bei euch. Aber denkt daran, wer nicht für uns ist, ist zwangsläufig gegen uns. Also… ihr könnt leiden und für die Menschen kämpfen, die euch hassen und fürchten. Oder ihr könnt euch mir anschließen und leben wie Könige… und Königinnen.“ „Sebastian Shaw“, X-Men: Erste Entscheidung, 2011

Natürlich wird man versuchen, sich von „den Anderen“ zu distanzieren und genug Argumente in den Raum werfen, um die eigene Haltung zu begründen.

Hat man jedoch verstanden, was das System ist, erscheint es aus dieser Sichtweise, als versuchten sich beide in der Weise aneinander zu klammern, indem sie sich voneinander abzustoßen versuchen – wie in der Gesellschaft, wo Zusammenarbeit mitunter darin besteht, gegeneinander zu arbeiten. Das was sie verbindet, sind nicht ihre gesprochenen Haltungen, sondern ihre Denk- und Verhaltensmuster, die sie zu „Gleichen“ werden lässt und über die sie keine Macht haben.

Und 189 Euro…mal ehrlich… ein etwas teurer Spaß für eine Karussellfahrt. Das, um was es geht, kostet „fast“ nichts und dennoch geht es gleichzeitig um alles.

Solange aus allem ein Geschäftsmodell gemacht wird, um erworbene Fürstentümer aufrechterhalten zu wollen, wird das einmal mehr nur… nichts. Es sei denn man erkennt, dass es zu nichts führt. Erst dann hat es auch was gebracht.

Irgendwie muss es doch ein paar hauptverantwortliche Schuldige geben, die für alles den Kopf hinhalten sollen. Ja, ja… Schuld. Ein Konzept, was scheinbar noch nicht wirklich verstanden wurde, während sich dem „Infinity War“ auf vielfältige Weise hingegeben wird.
Dabei ist die Nummer ganz einfach: Eine in ihren Familien gehorsamsbereit erzogene Masse findet sich mit ihren Herren im „gekauften“ Einklang wieder…

Wer fragt sich schon, warum ihm Widerstand entgegenwirkt, dass es lediglich nur ein Zeichen dafür ist, dass der Weg ein anderer ist, wenngleich auch nicht der Weg des sich entgegenstellenden Gegners. Erst damit lässt sich Gegnerschaft überwinden.
Gleichsam geht es auch nicht darum, als „Verlierer“ oder „Gewinner“ aus dem Gegeneinander hervorzugehen, weil es sich auch nur um zwei zu verteilende Rollen geht. Merken Sie nun, wo die Märchenstunde zu Hause ist?

Die Realität, die man bisher als „alternativlos“ erachtet hat, bekommt dann eine wirkliche Wahl (Entscheidung), sich nicht für eine Rolle entscheiden zu müssen. Man „verliert“ auch nicht deswegen, nur weil man das Spiel nicht spielt.

Und wenn man es spielt, so tut man es bewusst, während das Gegenüber möglicherweise den Unterschied nicht kennt. Daraus ergibt sich nun nachfolgender Gedanke.

Wenn es sich nur um ein Spiel, eine Art Schauspiel handelt, wo es lediglich darum geht, sich gemeinsam zu entwickeln, so wäre es doch ein Leichtes, all die Dinge zu ändern, an die man sich bisher so verbissen zu klammern, ja diese mitunter sogar „bis aufs Blut“ zu verteidigen meint.

Da unterscheiden sich jene in der Rolle der Palästinenser in keiner Weise von jenen in der Rolle der Israelis, während beide versuchen, ein Stück Boden für sich erobern zu wollen, während keinem von beiden auch nur ein Staubkorn gehört. So am Rande.

Zurück zum Thema. Indem es um „Geld & Geschäft“ geht, werden zum einen andere ausgeschlossen, was einmal mehr zeigt, dass es mit den gewohnten Seminaren in der Aufklärung so nicht funktioniert.
Es reicht nicht, nur einen anderen „Verein der Verschwörungsaufdeckungselite“ ins Leben zu rufen, die sich weiterhin in einem geistigen Gefängnis bewegt, was ihr nicht wirklich bewusst ist, was ebenfalls für die Berichterstatter zutrifft, die „im Auftrag“ belohnt darüber informieren.

Jene spielen nur in einem Rollenspiel, und das Spiel selbst heißt „Gegeneinander“, was sie nur oberflächlich unterschiedlich erscheinen lässt, während sie das Menschsein –untrennbar vom Lebensprozess – übersehen, was sie wiederum vereint.

Und das hat jetzt „fast“ nichts gekostet.

Warum ich das alles auf diese Weise schreibe? Nun, die einen halten mich pauschal für einen „Reichsbürger“ und die anderen für einen „BRD-Anhänger“. Dabei gehöre ich weder zu den einen noch den anderen, und doch gehöre ich zu den Menschen.

Nachträglicher Dialog: „Schon gehört? ZDF und internationale Partner starten Forschungsprojekt für offenen Dialog im Netz.“ „Bin dabei. Über welche Verschwörungstheorie wollen wir diskutieren?“

Musikalische Untermalung:

Nachtrag aus dem „Saftladen“: Viele frische Spinatblätter, gefiltertes Wasser, Kurkuma, Salz, Pfeffer und Sonnenblumenkerne in den Mixer geben und eine Minute mixen. Anschließend eine Zwiebel, drei große Karotten und ein halbe Salatgurke in den Entsafter geben. Den Saft zum Spinat-Mix hinzugeben, nochmals durchrühren und ab ins Glas.