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Raus aus dem Aquarium: Vom Heulen und Zähneknirschen

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Es ist immer leichter, die Welt mit gewohnt klagendem Auge zu betrachten. Dabei gemeinsam am nächsten Abgrund stehend und röstfrischen Kaffee genießend, im Angesicht der Götterdämmerung eines ultimativen Holocausts, „gepimpt“ mit dem neuesten Geo-Engineering-Update – auf dem Weg zum Harmagedon – der letzten Schlacht zwischen „Gut“ und „Böse“.

Ein Tsunami am geistigen Horizont, einer sich selbst aufzehrende Weltbevölkerung, am Rande eines täglich möglichen 3. Weltkriegs, während ein allseits beliebtes Bargeldverbot, der nette Mann vom Geheimdienst oder nur ein Schreiben vom Finanzamt, was das „berühmte Fass“ zum Überlaufen bringt – innerhalb eines identisch benannten, größeren Auffangbeckens gesellschaftlicher Gewohnheitsdenke: „Die Schuld der anderen“.

Klang jetzt schön dramatisch und sicher gibt es noch jemanden, der sagt: „Ja, aber die anderen…“ und geschickt anfügt: „Die Liste ist aber unvollständig, da gibt es noch „Haarp“, „Mindcontrol“ und „Kinderopfer“.

„Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht.“

„Klingt ganz schön geschwollen, Mr. Berg.“

„Morgen geht die Welt unter.“ „Verdammt, ich muss noch einkaufen.“

„Wie gut, dass Wandel sich stets nur auf Meinungen, Bedeutungen und Ansichten über die Wirklichkeit bezieht und nicht auf die Wirklichkeit selbst. So sprechen wir stets von Interpretationen und Weltanschauungen und nennen dies dann vollmundig „die Realität“. Aus dem Beitrag: „Über die Weltanschauung“

Um eine Brücke zu bauen, bedarf es mindestens zwei Ufern. Und selbst wenn man weiß, wohin man will, muss man auch wissen, wo man herkommt.

Das Zauberwort dazu lautet „Infragestellung“, was sich nicht mit üblichem Aufzählen von Unsäglichkeiten bereits erschöpft.
Mit der Infragestellung (Inquisition) geht ein Sinn- und Entwicklungsprozess einher, der auch nichts damit zu tun hat, „dass die anderen erst…“

Die Kernfrage ist: „Warum ist es so?“ Die Antwort dazu lautet nicht: „Weil die anderen uns versklaven und töten wollen… oder Ähnliches.“

Dort am Ereignishorizont, wo selbst künstlich geschaffene (Reichs)Gesetze keine Wirkung (in Sinne von Bedeutung) mehr entfalten, die man ihnen nur allzu gern auf einem weißen Stück Papier zubilligen mag, dort findet das eigentliche Umdenken statt.

Das geschieht auch nicht „woanders“ oder „bei anderen“, sondern bei einem selbst. Wer auf „die anderen wartet“, wartet vergeblich. Es ist eine Selbstbefreiung.

Wer „Freiheit“ vordringlich in Form „materieller Motivation“ anpeilt, wird schnell die „entsprechende Rückführung“ seiner Person zu den ihm „gebührenden Plätzen“ erleben.

„Das alte System ist dazu gedacht, das Geistige ins Tägliche zu bringen.“ Jüdische Gemeinde, Fulda

Was das Materielle betrifft, gilt „außerhalb“ des alten Ordnung: „Alles kommt zur rechten Zeit zu einem von selbst.“ Daran muss man sich natürlich erst mal gewöhnen, widerspricht das ja den gewohnten Vorstellungen und gewohntem Misstrauen gegenüber anderen (also im Kern projiziertes mangelndes Selbstvertrauen). Etwas, was dem besitz- und sicherheitswütigen „Ich“ nicht so recht schmecken mag.

Ich habe mich in 2013 bewusst entschlossen, „mein Ding“ zu machen. Das hat nichts damit zu tun, es so weiter wie bisher zu machen, wie sich der eine oder andere ggf. vorstellen mag, sondern „mein Ding“ im Sinne der Entwicklung, statt vordringlich bewusstem Festhalten an Besitzstand.

„Du bist doch ein Egoist. Du machst nur Dein Ding.“ „Ja, dann mach’ doch mit.“

Da kann man auch niemanden „mitnehmen“, denn es würde nur ein Mitkommen funktionieren. Der Unterschied liegt damit stets in der freien Entscheidung desjenigen selbst. Wer sich nicht dazu berufen fühlt, diesen Schritt selbst zu tun, ist deshalb nicht unwürdig oder zu verurteilen. Er macht ja „sein Ding“.

Es ist und bleibt weiterhin seine eigene Entscheidung. Sein „Ich“ sorgt hingegen für reichlich „Anziehungs- und Beschäftigungspunkte“ und Szenarios, um sich  „abzulenken“, wenn er sich darauf einlässt.

„Ich habe keine Zeit, ich muss Geld verdienen und kämpfen.“ „Es geschieht nach deinem Glauben.“

„Festen Blickes schau‘ unbeirrt voran,
Gleichgesinnten Du begegnest auf dem Weg,
Deinen Worten Blicken wahrlich standhaltend,
zu gestalten die Neue Zeit – mit wahrer Herzenskraft.“
Hinüber in die Neue Zeit, 2014

Ich lerne u. a. aus der Beobachtung und nicht jeder muss die gleichen Fehler nochmals tun, die andere bereits getan haben. Auf diese Weise funktioniert auch wirksame Zusammenarbeit, selbst wenn man nicht in einem Raum sitzt, wobei die Ausrichtung auf Entwicklung steht und nicht auf Kampf und Widerstand.

Es lohnt sich, aus Ergebnissen und Erfahrungen „von anderen“ zu lernen, was nichts mit einfachem Kopieren und Nachplappern zu tun hat. Stets geht es um Verinnerlichung. Das ist so eine richtig fette „Sherlock Holmes-Nummer“, die mir echte Freude macht.

Erst durch die Verinnerlichung leitet sich davon ein sich zunehmend veränderndes Handeln und Verhalten ab. Einmal gehört und nachgebabbelt, ist Reden nur Reden. Handeln und Verhalten wiederum lässt sich im direkt Zusammenwirken beobachten oder an getanen Ergebnissen.

Zeigt sich zunächst etwas Düsteres, so kann man damit am besten umgehen, wenn man sich auf „Lernen und Entwicklung“ einstellt, statt auf reines (also vordringliches, hauptsächliches, einseitiges, destruktives) Kritisieren, Widerstand und Kämpfen. Die Infragestellung ergibt sich durch die offene Frage: „Was habe ich hier zu erkennen und zu lernen?“ Auf diese Weise schiebt man den Wahrnehmungs- und Erkenntnishorizont weiter vor sich her.

Der Pfad ist dabei schmal und anfänglich lässt man sich nur allzu leicht auf „einfache und schnelle Lösungen“ und „breite Wegen“ ein.

Die Angst als Signal
„Eine alte Frau hatte stets Angst, von „bösen Hunden“ gebissen zu werden und bewaffnete sich immer mit einem Pfefferspray.“ „Nur Menschen, die Angst haben, werden von Hunden gefressen.“

Da stellt sich der Gedanke ein, dass das „Tier“ nicht in der Lage ist, mit dem projizierten Feindbild umzugehen und reagiert nur mit der Erfüllung. Das „Tier“, der unbewusste Mensch? Wie wäre es, das Verhalten der Feindbildprojektionen grundsätzlich mal selbst zu hinterfragen?

So am Rande: Der Russe kommt nicht, um für andere die Arbeit zu machen. Der hat abgesagt. Warum?

Dazu die FAZ vom 26. August 2013, Nr. 197, Montag, Briefe an die Herausgeber: „Die Folgen der Entnazifizierung“

„Folgerichtig haben die Siegermächte stets betont, die „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus“ sei eine rein deutsche Angelegenheit.“

Dass es um weit mehr geht, als nur das übliche Ideologie- und Rechtgehabe und auch weit über das übliche Klageliedchen über eingeschworene Eliten, die alles unterdrücken wollen, hier ein möglicher Lösungsschritt:

Man erzeugt jenes selbst mit(!), was man erlebt – einschließlich der Angst, die durch die (Feindbild)Projektion, statt Selbstreflektion und Infragestellung auch noch invertiert(!) genutzt wird – also als Signal Lernunterlassung, statt Signal zur Lernherausforderung – in der Regel eine belohnte Lernunterlassung oder eine mit Gewalt geprägte. Beides kann man auflösen – wenn man sich dazu entscheidet. Thema: Selbstheilung.

Feindbildprojektion (Schuldzuweisung und Verdrängung) führt dazu, dass man sich selbst seiner Kraft entledigt und so in einen langsam wirkenden, degenerativen Prozess gelangt, der sich in einem gesellschaftlichen Verfall widerspiegelt, der dann nur noch oben genannte Endzeitstimmungen projiziert und letztendlich erzeugt.

Das ist vom klassischen „Ich“ auch so gewollt, weil es an seiner Existenz festhält, die sich aus seiner gewohnten Programmierung ergibt. Das „Ich“ ist die Programmierung selbst, an der es existenziell festzuhalten gedenkt!
Ändern kann dies nur der Mensch, der für gewöhnlich nur herumläuft und glaubt, er sei sein „Ich“. Dass er ein „Ich“ hat, was ihn ausmacht, ist der Schlüssel zu seiner Befreiung.

Deshalb wird es trotzdem nicht gleich anders, da die Mehrheit in einem kollektiven Meta-Ich in der Version 1.0 (Kernverhalten des vordringlich einseitigen Empfangens und damit verbundener Unvernunft und Gewissenlosigkeit usw.) unterwegs ist und das Herauslösen und sich offenbaren im öffentlichen Raum in der Tat den Mut des Einzelnen erfordert – in Verbindung mit der Motivation für etwas „Neues“, was nicht nur nach „ewig gestrig“ riecht.

Aus diesem Grunde ein herzliches Danke für die vielen Stigmatisierungen meiner „Person“.

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bemächtigen.“

P.S. Lediglich die mangelnde Selbstreflektion lässt einem beharrlich in einem konditionierten Anfangszustand aus „Heulen, Zähneknirschen und Feindbildprojektion“ verweilen. Hier hilft auch keine Beißschiene, sondern nur Um- und Weiterdenken.