one
one

Was des Sterbens willig…

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Dass wir auf so etwas wie eine Neue Zeit hinarbeiten, mehr oder weniger freiwillig, also je nach dem wie der Einzelne es empfindet, kam mir heute morgen um ein 1:00 Uhr dazu ein spontaner Gedanke.
Für mich zumindest entwickelt es sich Schritt für Schritt in eine passende Richtung.
Wenn ich die vergangenen elf Jahre zurückblicke, die Bedeutung und Erfahrungen mit einbeziehe, freut es mich, dass ich solange und beharrlich daran wirke, auch wenn so mancher sagt, dass ich die PS mangels Umfeld noch nicht auf die Straße bringe.

Offen gesagt, hier geht es ja auch nicht darum ein paar Hydrostößel zu wechseln oder einen Kuchen zu backen. Es sind zwei Dinge, die mich in der Gelassenheit verweilen lassen: Dass es sich zum einen um etwas Grundsätzliches handelt, was jeden direkt oder indirekt betrifft und auf der anderen Seite, die damit verbundenen Erfahrungen aus der Praxis.

Doch nicht jeder, der im nahen oder fernen Umfeld sich Gedanken um sein Weiterkommen macht, stimmt zwangsläufig sein bekundeter Wille mit dem notwendigen Tun überein. Denn Willensbekundungen und Absichtserklärungen reichen nicht aus, wenn dabei verbundenes und sinnvolles Handeln und vorangehend die Entscheidung zu Handeln und damit verbundene Annahme der Konsequenzen ausbleiben.

So genügt es nicht, sich nur redlich in die Neue Zeit bewegen zu wollen, wenn alter Ballast den Weg erschwert, aber vielleicht muss dies auch so sein, bis jener selbst erkennt… oder auch nicht. Vielleicht sind meine Gedanken auch immer zu sehr philosophischer Natur.

In der Praxis hingegen geht es darum, dass alles was den Weg erschwert, man  früher oder später hinter sich lassen sollte. Das wiederum trägt die Frage in sich: Welchen Preis ist man bereit zu zahlen?

Gewöhnlich fordert die Mehrheit, dass sich etwas ändern muss, wobei gleichzeitig alles beim Alten bleiben soll. Klingt etwas paradox und ist es auch.

Gelegentlich werde ich zum „Neuen“ befragt, was ich darunter verstehe, welche Meinung ich dazu entwickelt habe und wie meine Sichtweise zu den aktuellen Dingen und Situationen ist.

Aber eine Antwort wird in der Regel nicht gewollt, erst recht nicht, wenn sie sich nicht in das gewohnte Denkkonzept des Fragenden integriert.

Soll ich jetzt lügen, nur damit der andere beruhigt ist? Wie käme ich dazu? Man sieht doch am aktuellen System, wohin Lügen und mundgerechtes Formulieren hinführen.

Und noch immer herrscht die Meinung, man müsse sich der Masse anpassen. Und wer sich nicht anpasst, wird ausgegrenzt.

Das mag jedoch nur massenmäßig so ausschauen, weil man gewohnt ist, dass eine Meinungsmehrheit zwangsläufig auch die „richtige“ Richtung sei. Nun, wenn ich mir das Volk im Dritten Reich anschaue, stimmt mich dieser Ansatz mehr als nachdenklich.

Auf der anderen Seite gibt es jene, die meine Gedanken belächeln. Das mögen sie auch für sich als richtig erachten. Im Kern zeigt sich doch darin nur ihre eigene Bereitschaft, das Eigene infrage zu stellen. Auch das mag ihnen zueigen sein.
So gibt es jene, die sich anhand von einigen Sätzen ein Bild von etwas machen wollen, bei dem es gerade bis zu einem Vorurteil darüber reicht. Auch dies mögen sie so handhaben. Niemand ist gezwungen, etwas annehmen zu müssen.

Da ich von meinen Sachen überzeugt bin, weil sie auch anhand eigener Erfahrungen entstanden sind und zudem nahtlos an das ökonomische Modell andocken, mag dem einen oder anderen meine Entschlossenheit etwas „angeberisch“ erscheinen, in der Regel sind die Beweggründe derartiger Wahrnehmungen jedoch vor der eigenen Tür zu suchen, statt es wie üblich, mit einer Projektion versuchen zu wollen.

„Du stellst dich über andere.“ „Mit diesem Satz unterwirfst du dich nur selbst – vielmehr ist es nur der Versuch einer Stigmatisierung. Zudem bestimmst du über andere, die sich ohne ihr Einverständnis gleich mit unterwerfen sollen. Zudem ist es eine Ausgrenzung. Erkennst du jetzt, warum man nicht mit jedem zusammenarbeiten kann? Erkennst du jetzt, dass deine und meine Aufgabe nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben?“

„Etwas funktioniert, wenn jemand zur rechten Zeit, am rechten Ort das macht, was er am besten im Sinne der Gesamtaufgabe kann.“

Es macht also auch Sinn, diesen Satz mal in sich umzudrehen und dann erkennt man schnell, woran es in der Regel hapert und warum es plötzlich Vorgesetzte gibt, die einem sagen, was man tun oder lassen soll.

Wenn man etwas macht, was einem weder Freude bereitet und wo selbst auch der einfache energetische Ausgleich in Form eines Erfolgserlebnisses ausbleibt, dann macht es Sinn, besser die Finger davon zu lassen. Denn sonst wird es nur schlimmer und wegen des Geldes allein sollte man es schon gar nicht tun, dann macht man sich nur selbst zum Opfer und Akzeptant eines Systems äußerer Abhängigkeiten und Fremdeinflüsse.

Was hat das mit Sterben zu tun?

Im engeren Sinne kommt in diesem Wandel auf manchen Menschen eine Entscheidung zu, die er zu treffen hat und wo er sich zumindest in diesem Moment dazu entschließt einen Neuen Weg einzuschlagen oder, wie oft beobachtet, er plötzlich die Last der Verantwortung für die eigene Entscheidung erlebt und sich für eine Art „Verbleib“ entscheidet.
Erst vor kurzem habe ich miterlebt, als sich jemand über die Verantwortung für sein eigenes Handeln plötzlich bewusst wurde.
Es war, als ob man ihm einen Eimer kochendes Wasser ins Gesicht gekippt hätte. Ab diesem Tage an, brauchte ich nichts mehr über „das Neue“ zu erzählen. Noch Tage zuvor, war dies alles kein Problem – bis dieser Moment der Entscheidung kam.

„Wie das Neue? Woher willst du denn davon wissen?“ „Ein berechtigte Frage. Wenn du erkennst, dass das alte System von der kollektiv vereinbarten und belohnten Verantwortungslosigkeit lebt, sich darunter die beibehaltene, gesellschaftliche vereinbarte und gewohnte Unvernunft bewegt und sich damit auch die Betreuer, die Vorgesetzen, die Bestimmer zur Beobachtung und Kontrolle berufen fühlen, dann wirst du sicher auch erkennen, welche Auswirkungen sich mit der Übernahme der Verantwortung für das eigene Fühlen, Denken und Handeln ergeben und welche Entwicklung sich daraus für den Einzelnen, seine Souveränität, die Freiheit und die Gesellschaft ergibt.“

„Erkläre es so, als ob du es einem Kind erklärst.“ „Du bist aber keins. Und meine Kinder sind ein Drittel so alt wie du, und selbst die verstehen es sofort.“

Wenn ich den Gedanken wirksamen Handelns von oben wieder herbeirufe, so kann man sich in der Tat auch sein eigenes Grab schaufeln, während man sich gleichzeitig zu befreien versucht.

Auf der anderen Seite, wenn man in Arbeit erstickt und nur noch im Modus der Beschäftigung mit Details von Details, persönlichen Befindlichkeiten, Rechthabereien, Grabenkriege, Kleinkrämereien, Schuldzuweisungen und Geplänkel unterwegs ist, ist das alles in jedem Fall eine passende Steilvorlage für einen gewollten Untergang, wenn das System, was man sich schuf, die eigentliche Aufgabe im Kontext eines größeren Ganzen nicht mehr erfüllt.

Man sollte sich also immer die Frage stellen, welche Aufgaben sind im Kern notwendig und welche Aufgaben riechen förmlich nach Selbstbeschäftigungstherapie?

Man sieht, dass man es stets selbst in der Hand hat, ob man an etwas wirkt, was funktioniert oder ob es an der Zeit ist, sich einzugestehen, dass mit den vorhandenen Bordmitteln kein Hut mehr zu gewinnen ist.

Ich selbst habe vor kurzem erlebt, wie jemand die Suchfunktion bei Windows permanent falsch benutze, sich über die viele Zeit und die fehlenden Suchergebnisse beschwerte und als ich ihn fragte, ob ich ihm helfen könne, sagte er nur: „Ich mache das so, wie ich das will.“

Dann lässt man die Experten natürlich weiterwirken, bis es knallt. Klassisch hat man es mit Beratungsresistenz mit eingebautem Schmerzlernen zu tun, mehr ist es jedoch nur eine besonders stark ausgeprägte Angstneurose gegen mögliche Veränderungen in der Persönlichkeit.

„Einem Esel, der sich für ein Rennpferd hält, kann man nicht sagen, dass er nur ein Esel ist. Man lässt ihn einfach zu den Rennpferden auf die Rennstrecke.“

Frage also nie, wenn du in Wahrheit keine Antwort oder Hilfe magst.